Anuna De Wever ist zurück und wird „nicht aufhören, zu demonstrieren“

<p>Sind zurück: die Klima-Aktivistinnen Anuna De Wever (ganz rechts), Adélaïde Charlier und Josefien Hoerée.</p>
Sind zurück: die Klima-Aktivistinnen Anuna De Wever (ganz rechts), Adélaïde Charlier und Josefien Hoerée. | Foto: belga

Drei Monate war Anuna De Wever mit ihren Mitstreitern - unter anderem Adélaïde Charlier und Josefien Hoerée - in Südamerika unterwegs.

Eigentlich wollten die 18-jährige Klimaaktivistin und ihre Kumpanen, die sich am 2. Oktober 2019 mit einem Segelboot von Amsterdam aus auf den Weg nach Südamerika gemacht hatten, in Chile an der 25. UN-Klimakonferenz teilzunehmen. Doch daraus wurde nichts. Wegen der anhaltenden Unruhen im Land wurde nämlich die Ausrichtung des UN-Klimagipfels (auch COP 25 genannt) Ende Oktober abgesagt - und kurzerhand nach Madrid verlegt.

Von der Absage hatten De Wever und Co auf dem Wasser erfahren. Für die Klimaaktivisten trotz Frust aber kein Grund umzukehren. Denn den Klimagipfel der Vereinten Nationen in Madrid hätten sie aus Zeitgründen niemals rechtzeitig erreichen können. Stattdessen entschieden sich die Teenager dazu, unter anderem in Brasilien einem Projekt im Amazonasregenwald einen Besuch abzustatten. „Wir haben gesehen, wie wir die Lungen unserer Erde zerstörten und wie sich das Ganze auf die Einheimischen auswirkt“, berichtet Anuna De Wever der Tageszeitung „Het Nieuwsblad“ und fügt an. „Es ist unsere Verantwortung zu helfen“.

Am 6. Januar hatten die Klimaaktivisten von Kolumbien nach Europa aufgemacht, und das per Containerschiff. Denn Fliegen ist für die Teenager ein absolutes No-Go. Der Luftverkehr sei schließlich einer der größten Klimakiller.

Dabei sollen Kistendampfer im Vergleich zu Flugzeugen nicht wirklich viel umweltfreundlicher sein. Für De Wever und ihre Kumpanen gab es aber kaum klimafreundliche Rückreisealternativen, die zeitnah verfügbar waren. „Das Ganze war eine schwierige Entscheidung. Aber der Unterschied zum Fliegen ist, dass diese Schiffe ohnehin fahren, um Fracht zu transportieren. Sprich, unsere Kajüten wären sowieso leer geblieben. Wen wir aber geflogen wären, hätten wir aktiv die Luftfahrt unterstützt, die fast ausschließlich der Beförderung von Passagieren dient“, gab Anuna De Wever vor dem Trip Kritikern zu verstehen.

Wirklich Zeit zum Durchatmen hat Anuna De Wever momentan aber nicht. Denn am Freitag, 7. Februar, steht ein nationaler Klimastreik auf dem Programm. Der Protest, den die Bewegung „Youth for Climate“ initiiert hat, wird im Rahmen der Woche der Ozeane durchgeführt und soll auf diese wertvollen Ressourcen aufmerksam machen.

„Solange Belgien keine seriöse Klimapolitik betreibt, werden wir nicht aufhören, zu demonstrieren“, untermauert De Wever gegenüber „Het Nieuwsblad“.

Was ihre persönliche Zukunft angeht, will die 18-Jährige aller Voraussicht nach im September ein Studium antreten. Wo und was weiß sie aber noch nicht genau – es ist aber gut möglich, dass die Studien etwas mit dem Klima- bzw. Umweltschutz zu tun haben werden. (calü)

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