Die „Weisen“ aus Iveldingen schrieben Segen im EU-Parlament

„Für mich ist der Besuch der Sternsinger eine liebgewordene Tradition, und ich freue mich sehr, dass wir wieder Sternsinger aus sechs Ländern hier in Brüssel haben“, sagte Rainer Wieland, einer der Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes, angesichts der vielen Königinnen und Könige im Protokollsaal des EU-Parlamentsvorsitzenden. Er dankte den 23 Mädchen und Jungen und allen Verantwortlichen, die sich in den teilnehmenden Ländern in der Sternsingeraktion engagieren.

„Ihr bringt nicht nur den Segen, ihr seid ein Segen mit eurem Engagement für Menschen, die ihr überhaupt nicht kennt. Ihr zeigt, dass ihr euch Gedanken macht, dass es anderswo auf der Welt auch ein bisschen mehr werden muss, wie wir es hier in Europa seit Jahrzehnten haben. Die Verpflichtung, die wir Abgeordnete dafür haben, ist eine Verpflichtung, die auch ihr empfindet. Viele Menschen möchten aus der Überzeugung ihres Glaubens heraus Euren Segen als sichtbares Zeichen an ihren Häusern haben. Euer Engagement ist die beste Werbung für das Sternsingen“, so der Vizepräsident. Die Sternsinger-Delegation aus Belgien kam aus der Pfarre St. Barbara in Montenau-Iveldingen im Pfarrverband Amel, während die deutschen Sternsinger aus Gerolstein kamen.

Die Mädchen und Jungen hatten sich im Vorfeld des Empfangs intensiv mit dem Thema Frieden beschäftigt. Jede Gruppe präsentierte selbst gestaltete Bilder und Friedensbotschaften dazu. „Wir Sternsinger sind Friedensbringer. Wir wünschen uns, dass auch Sie alle hier im Europaparlament sich für eine friedliche Gemeinschaft in Europa und in der ganzen Welt einsetzen!“, betonten die ostbelgischen Sternsingerinnen. „Ich möchte dazu beitragen, Kinder für die Not in der Welt zu sensibilisieren, damit sie aktiv Solidarität üben“, erklärte die 33-jährige Julia Spoden aus Montenau. Die Erzieherin leitet seit zehn Jahren mit ihrer Schwester die 27-köpfige Sternsingergruppe in ihrer Pfarre. „Ohne viel Aufwand können wir an einem einzigen Tag so viel Gutes für unsere Welt bewirken.“ Auch ihre 25-jährige Schwester Caroline, die von Kind auf Sternsingerin war und ebenso lange die Gruppe leitet, freute sich auf die Begegnung mit Sternsingern aus vielen Ländern Europas. „Da, wo Menschen aufeinander zugehen, ist Frieden möglich.“ Ihr ist es wichtig, dass Kinder sich für Kinder einsetzen, die Tradition fortsetzen und dabei einen Beitrag für den Frieden leisten, „denn täglich hören wir in den Medien von Gewalt und Unfrieden.“ Im Anschluss an den Empfang brachte Marie Schumacher (13) aus Montenau-Iveldingen zusammen mit den Sternsingerinnen aus ihrer Ortschaft den Segen „20*C+M+B+20“ an prominenter Stelle im Europaparlament an. Bereits zum zwölften Mal seit 2008 trugen die Sternsinger ihren Segen in das Europaparlament. Zuvor hatten die Sternsinger bereits das Büro der COMECE, der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, besucht.

Bereits am Dienstagvormittag trafen die Sternsingerinnen aus Montenau-Iveldingen, Jennifer Elsen, Romy Vermander, Marie Schumacher und Anne-Sophie Wiesemes, zusammen mit ihren Begleitpersonen Julia und Caroline Spoden in Brüssel ein. Der ostbelgische EU-Parlamentarier Pascal Arimont verbrachte mehrere Stunden mit den kleinen Königen aus der Gemeinde Amel. Er führte die Delegation durch das Europäische Parlament und verschaffte den Kindern einen Blick hinter die Kulissen der europäischen Institution. Am Dienstagabend fand ein Kennenlernen und eine gemeinsame Probe in der Jugendherberge statt. Nach einem gemeinsamen Frühstück am Mittwochmorgen wurden die Delegationen im EU-Parlament empfangen. (kli)