Mehr als 11.800 belgische Unternehmen gingen 2019 bankrott

<p>Mehr als 11.800 belgische Unternehmen gingen 2019 bankrott</p>
Illustrationsfoto: dpa

Das Jahr 2019 landet damit auf Platz zwei der Jahre mit der höchsten Anzahl an Insolvenzen.

Untersuchungen von Graydon haben gezeigt, dass vor allem eine Reihe von Gesetzesänderungen die Grundlage für die hohen Zahlen sind. Außerdem würden auch Gerichte mittlerweile aktiver gegen die Auflösung von Geisterfirmen vorgehen.

Im Jahr 2019 waren 21.493 Arbeitsplätze als direkte Folge des Konkurses des Arbeitgebers gefährdet. Das ist ein Plus von 13,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im Gegensatz zu anderen Jahren 2019 war nicht das Hotel- und Gaststättengewerbe, sondern der Bausektor für die größte Anzahl von Insolvenzen verantwortlich. Die Baubranche verzeichnete eine Rekordzahl von 2.086 Konkursen – ein Anstieg von 7,5 Prozent. (belga)

Kommentare

  • Bei den Reichsten liegt Belgien klar vor den Deutschen. Kapital ist also reichlich vorhanden. Bei den Konkursen ist fast nichts ungewöhnliches zu entdecken. Die Baubranche unterliegt Konjunkturzyklen, die die Politik nur teilweise auffangen kann. Heftiger schmerzen da Abgänge, wie Caterpillar für Gosselies Charleroi. Auch da braucht die Politik noch einige Jahre, um neue Fertigung anzusiedeln. Charleroi wird von Paul Magnette regiert, ist also das Herzstück der linken Belgier. Da stehen also über 2000 im Maschinenbau qualifizierte auf der Straße. Warum gründen die nicht einen gemeinnützigen Verein für Technik und Umweltschutz und basteln und forschen an einem Prototyp für die Querhacke, Patentnummer EP 75 2811B1 .Das ist natürlich ein freies Patent für jedermann, also Open Source. Das Vorhaben dient dem Umweltschutz und schon im ersten Projekt können einige befristete Stellen entsteht. Fällt neue oder alte Technik an, die marktwirtschaftlich zu nutzen ist, geht das in einem wirtschaftlichen Verein oder einer Genossenschaft, alles eher "linke" Rechtsformen. Gewinne können an eine Stiftung abgegeben werden. Eine linke Firma braucht nicht auf große Investoren zu warten, sie kann sich selbst helfen.
    Natürlich kann so eine eigene Produktreihe entstehen. Produktentwicklung, Produktdesign, Marketing, Designmanagement sind ja keine Geheimwelten. Vertriebsprofis wird es auch in Charleroi noch geben. Die Experten von Caterpillar können ohne Probleme selbstfahrende Landmaschinen bauen, aber auch andere Produkte. Warum gehen sie nicht mit Humor in die Gemeinnützigkeit und Trennen profitorientierte Bereiche dann verpflichtend in eine andere Rechtsform ab. So hab ich schon einige Jobs entstehen sehen. Warum liegt so hohes Potenzial brach. In Charleroi kann Paul Magnette zeigen, daß auch linke Wirtschaft funktioniert. Hätte selbst große Lust mich für Umeltschutz durch moderne Landmaschinen zu engagieren, mir fehlt jedoch der Vorteil der Belgier, gute Französischkenntnisse. Vor 25 Jahren hatten wir in Magdeburg solche Ideen. Heute technisch alles kein großes Problem mehr, wo damals noch Herausforderungen waren. Feldroboter werden heute überall entwickelt. Das in Charleroi anzuregen ist natürlich von der Verbesserung des Klimas und des Umweltschutzes motiviert.

  • Immer noch leer steht gerade die Baggerfabrik in Charleroi. Zumindest im Moment noch ein Klassiker für Indoorgolf. In Magdeburg- Schönebeck stand nach der Wende plötzlich das Traktorenwerk still. Im Jahr waren 6000 Feldhäcksler und 6000 Traktoren in die SU, wie die Ossis die UdSSR nannten, ausgeführt worden. Meist gegen Südfrüchte aus Cuba und ähnlich rare Wäre umgetauscht. Nach der Wende verhandelte Claas fünf Jahre, ging dann aber mit seinem neuen Mähdrescherwerk nach Sibirien. Andere Landmaschinen wollten sie dann nicht mehr herstellen, der Glaube an Größe war ungebrochen. So kam es in großen Hallen zur Fertigung von sehr großen Windkraftturmmodulen. Leider geht jetzt mit der Firma Enercon auch diese Ära zu Ende. Statt am sehr lukrativen Weltmarkt für Landmaschinen teilzuhaben, hatte man sich mit der Subventionsbranche Windkraft verheiratet. Jetzt werden 3000 bei Enercon entlassen. Gegen die Chinesen waren sie im Weltmarkt chancenlos. Enercon kam aus Ostfriesland, aus Aurich und Leer. Vermutlich tun sich die Charolos einen Gefallen das Thema Bau- und Landmaschinen nicht aufzugeben. Mit Doosan, Hyundai und Kommatsu oder Volvo ist der Baumaschinenmarkt gut besetzt, während sich bei Landmaschinen noch viel Mittelstand tummelt. Neben Deere, ACCO und Case etwa Grimme, Amazone und Krone, Lely, aber auch Renault und Claas. Die seit Jahrzehnten boomende Branche bietet von aussen besehen noch Spielraum. Eigene Strategien für verbesserte Saetechnik, präzise Düngergabe und Beikrautregulierung könnten auch in Charleroi umgesetzt werden. Sogar für Selbstfahrer ist eine Fertigung dort ausgelegt. Warum bleiben sie in Charleroi nicht bei ihren Leisten? Eine Firma wie Daedong aus Daegu, die 1998 aus ähnlicher Situation entstand, baut heute Traktoren und Reisernter und wächst stetig. Die Koreaner waren einer Landmaschinenfertigung nicht abgeneigt.
    Natürlich ist Dongfeng der chinesische Riese dort, mit dem sich alle arrangieren. Doch bevor in Charleroi Dauerarbeitslosigkeit ausbricht sollten Landmaschinen auch noch ein Thema sein. Seit Stalin, Mao und Pol Pot tut sich die linke politische Seite immer etwas schwer mit Landwirtschaft. Doch warum sollte daß bei Paul Magnette in Charleroi auch so sein. Seit 1917 das große Plündern von Bauern, Adel und Klöstern begann, wird Landwirtschaft von links eher seltsam behandelt. Vielleicht liegt es am Holodomor. Heute sollten auch linke Politiker wie Paul Magnette die Agrarbranche als Chance in der Krise sehen. Hinter Daedong Kioti stehen auch Mitsubishi, LS Cable (LG) und Iseki, vielleicht ein guter Partner. Mitsubishi ist sogar mit Renault/Nissan verbunden. Warum werden nach einer Werksschließung durch Caterpillar nicht auch stärker die naheliegenden Branchen in eine Nachnutzung mit einbezogen? Bin selbst Bauernsohn und kenne die Getreideernte und das Landleben. Auch im Sinne des Umweltschutzes lässt sich mit besserer Agrartechnik am meisten bewirken. Elektroautos kommen noch etwas esoterisch daher und beides schließt sich nicht aus. Info: eupen@web.de

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