Sieg und Barca-Schützenhilfe: BVB jubelt über das Achtelfinale

<p>Hatten am späten Dienstagabend allen Grund zur Freude: Julian Brandt (ganz links), Julian Weigl (Mitte) und Marco Reus (vorne rechts).</p>
Hatten am späten Dienstagabend allen Grund zur Freude: Julian Brandt (ganz links), Julian Weigl (Mitte) und Marco Reus (vorne rechts). | Fotos: Photo News

Jadon Sancho (10.) traf zum Abschluss der Gruppenphase früh für die Dortmunder, bei denen sich grandioses Offensivspiel und erhebliche Wackeleien in der Defensive 90 Minuten lang munter abwechselten. Tomas Soucek (43.) überwand für den tschechischen Meister vor 65.079 Zuschauern den ansonsten herausragenden BVB-Schlussmann Roman Bürki, Julian Brandt (61.) sicherte den Dortmunder Sieg. Julian Weigl (77.), den Trainer Lucien Favre als Ersatz für den verletzten Nationalspieler Axel Witsel aufgestellt hatte, sah in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels.

Bei der Auslosung am Montag werden für den deutschen Vize-Meister die ganz großen Gegner im Topf sein: Der FC Liverpool, Barcelona, Paris St. Germain oder Manchester City.

Leitwolf Witsel fehlte dem BVB im zentralen Mittelfeld als Passmaschine schmerzlich. Der Rote Teufel war in seinem Zuhause die Treppe herabgestürzt, er zertrümmerte sich dabei unter anderem das Nasenbein und musste umgehend operiert werden. Ersatzmann Weigl strahlte nicht annähernd die Stabilität Witsels aus. Mats Hummels, zuletzt gesperrt, war der Mittelpunkt der anfälligen Dreier-Abwehrkette.

Mit einem Auge schauten zumindest die BVB-Verantwortlichen auf Mailand. Nur ein Punktgewinn von Barcelona, das fast alle Superstars schonte, würde eine Chance auf das Achtelfinale eröffnen. Außerdem galt es, „die Hausaufgaben zu machen“ (Sportdirektor Michael Zorc): alles auf Sieg, also. Sancho und Hummels vergaben die ersten Gelegenheiten (4./5.), Bürki musste allerdings gegen Peter Olayinka und Nicolae Stanciu auch Glanzparaden zeigen (8./20.).

Sanchos 1:0 nach einem Querpass von Marco Reus nährte die Hoffnung der Borussia, es zu schaffen. Der BVB blieb spielfreudig und offensiv, Pässe in die Tiefe stellten den tschechischen Meister immer wieder vor erhebliche Probleme. Reus hätte das 2:0 erzielen müssen (23.). Inter kassierte das 0:1, die Dortmunder waren virtuell weiter - doch ihre Abwehr wackelte sehr bedenklich.

<p>Im Vergleich zum Wochenende veränderte BVB-Coach Lucien Favre seine Startelf zweimal. Hummels und Weigl nehmen die Plätze von Piszczek (Bank) und Witsel (Gesichtsverletzung) ein.</p>
Im Vergleich zum Wochenende veränderte BVB-Coach Lucien Favre seine Startelf zweimal. Hummels und Weigl nehmen die Plätze von Piszczek (Bank) und Witsel (Gesichtsverletzung) ein. | Foto: Photo News

Bürki hielt erneut gegen Lukas Masopust sensationell (33.), gegen Soucek war er dann machtlos. Fast zeitgleich machte Inter das 1:1 - zur Halbzeitpause war der BVB draußen. Umso wichtiger war es, zumindest das eigene Spiel zu gewinnen: Die Bemühungen wirkten jedoch fortan etwas ungelenk. Flügelflitzer Julian Brandt schoss über das Tor (52.).

Slavia, als Gruppenletzter bereits gescheitert, machte seine Sache weiterhin gut und ließ die Gastgeber immer spüren, dass es bei Kontern gefährlich ist. Daher warf der BVB auch nach einer Stunde noch nicht alles nach vorne, zu hoch war das Risiko, nach Ballverlusten kalt erwischt zu werden.

Aus der Kontrolle heraus jedoch tat sich die „Zockermannschaft“ Dortmund schwer, viele Kombinationen begannen im Stand, die wenigen Gegenangriffe wurden nicht konsequent ausgespielt. Brandts 2:1 ins kurze Eck nach perfektem Steilpass Sanchos war eine Erlösung. Und wieder hieß es: Was macht Inter? Die Italiener trafen zweimal, aber beide Tore wurden wegen Abseitsstellungen aberkannt. Dann sorgte Barcas Supertalent Ansu Fati (87.) drei Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem Treffer zum 2:1 für die Katalanen endgültig für Ekstase. (sid)

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