Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen – Zahlen weiterhin erschreckend hoch

<p>Alkoholmissbrauch bei 12 bis 17-Jährigen ist ein großes Problem in Belgien.</p>
Alkoholmissbrauch bei 12 bis 17-Jährigen ist ein großes Problem in Belgien. | Bild: dpa

Im vergangenen Jahr wurden in Belgien 2.234 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahre nach einem Alkoholmissbrauch in einer Notaufnahme eines Krankenhauses behandelt. Das sind zwar weniger als 2017, aber die Zahl bleibt in den vergangenen zehn Jahren dann doch relativ konstant. Zum Vergleich, die Zahl ist bis zu dreimal höher als in den Niederlanden, wo zwischen 700 und 900 Teenager jährlich in einem Krankenhaus behandelt werden müssen.

In der Gruppe der 12 und 13-Jährigen steigt die Zahl sogar. Wie Professor Jozef De Dooy, Kinderarzt in einer Notaufnahme, in der VRT erklärt, hat Alkoholmissbrauch bei jungen Menschen ernste, medizinische Folgen. Sowohl kurz, als auch langfristig. „Es ist erschreckend, wie einfach sie offenbar an Alkohol kommen. Die Folgen können sie offenbar nicht gut einschätzen“, so der Professor.

Schwere gesundheitliche Schäden

Alkoholmissbrauch ist bei Jungen und Mädchen gleich groß. „Mädchen brauch jedoch weniger Alkohol für eine Vergiftung, als Jungen“, erklärt De Dooy. Das liegt daran, dass der Stoffwechsel bei Mädchen anders funktioniert. Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen kann unter anderem zu Hirn-, Leber- und Herzschäden, sowie zu Krebs führen. Die Schädigung des Gehirns verursacht Konzentrationsschwäche, dadurch verschlechtern sich die Leistungen in der Schule. Laut De Dooy muss sich einiges ändern. In erster Linie sind die Eltern gefragt. Viele seien besorgt und würden sich um Lösungen bemühen, so der Kinderarzt. Einige aber nähmen das Problem auf die leichte Schulter in dem sie sagen: „Das ist doch normal, wir waren auch mal jung“.

Professor Jozef De Dooy träumt von einem Begleitprojekt für betroffene Kinder und Jugendliche. Er kann sich sowohl eine medizinische, als auch eine psychologische oder psychiatrische Unterstützung vorstellen. So könne man den jungen Menschen und ihren Familien helfen. Zudem sollte man durch gezielte Prävention eine gewisse Bewusstseinshaltung erreichen, um einen Rückfall zu verhindern. (vrt/ag)

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