Flämischer Ruderer startet auffällige Kampagne gegen Homophobie im Sport

<p>Von links nach rechts: Niels Boone, Ruben Claeys, Simon Haerinck und Henri Steyaert mit dem Solgan „Derselbe Sport, andere Sexualität“.</p>
Von links nach rechts: Niels Boone, Ruben Claeys, Simon Haerinck und Henri Steyaert mit dem Solgan „Derselbe Sport, andere Sexualität“. | Foto: Louis Kerckhof/Instagram

Das Instagramfoto zeigt vier junge Männer, und einer von ihnen steht auch auf Männer: der Initiator der Kampagne selbst, Simon Haerinck vom Ruderclub Koninklijke Roevereniging Club Gent. „Ich bin selbst ein Ansprechpartner für Integration in meinem Club“, sagt er gegenüber der Tageszeitung „Het Nieuwsblad“. Unter den 300 Mitgliedern des Genter Ruderclubs seien seines Wissens nur zwei Mitglieder homosexuell, er selbst eingeschlossen. „So wenige. Deswegen habe ich drei Ruderer aus anderen Genter Clubs angesprochen, um ein Foto von uns zusammen machen zu lassen und es zu verbreiten“, so der Sportler. Auf diese Weise will er gegen das Tabu Homosexualität im Sport angehen.

„Homosexualität im Sport ist leider immer noch ein Tabu“, schreibt Haerinck neben dem Post auf Instagram. „Niemand sollte seine Sexualität aus Angst vor den Reaktionen seiner Teamkollegen verstecken müssen. [...] Beim Sport sollte es darum gehen, Spaß zu haben und die geistige und körperliche Gesundheit zu verbessern. Es geht darum, dem täglichen Stress in der Schule oder im Beruf zu entkommen. Man sollte sich keine Sorgen um seine sexuelle Orientierung machen müssen, während man den Sport ausübt, den man liebt.“

Laut Herinck haben 70 Prozent der Sportler ein Problem mit LGBT-Leuten. Und ein Viertel der Sportler in einem Verein verberge seine sexuelle Orientierung, so der westflämische Fernsehsender „Focus & WTV“. „Wenn man das Tabu brechen will, muss man die LGBT-Community und Heterosexuelle einbeziehen. Und indem man alle zusammen auf einem Foto zeigt, zeigt man die Akzeptanz innerhalb der Gruppe“, so der Initiator der Aktion gegenüber „Het Nieuwsblad“.

Das Ziel der Kampagne:

Die Kampagne beinhaltet einen Appell an alle, die Sport treiben. „Macht ein Foto mit euren LGBTQ-Teamkollegen, um ihnen eure Liebe und Akzeptanz zu zeigen, und veröffentlicht es mit unserem Hashtag #samesportdifferentsexuality.“ Alle Fotos werden dann auf der Social-Media-Seite gesammelt. Nach der Instagram-Kampagne werde es eine weitere Aktion mit Bannern und einer Erweiterung auf andere Sportarten geben, so „Het Nieuwsblad“. „Es soll ja nicht nur um Jungs gehen, die blank ziehen“. Die Pride ist auch eins seiner Ziele. Haerinck möchte aber, dass LGTB-Leute und Heterosexuelle gemeinsam auf einem Wagen in der Parade stehen. „Man muss sie alle mit einbeziehen“, so der Ruderer.

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