„Dorf-Büros“ bald auch in Ostbelgien?

<p>Ministerin Isabelle Weykmans (Zweite von links) bei ihrem Besuch in Prüm.</p>
Ministerin Isabelle Weykmans (Zweite von links) bei ihrem Besuch in Prüm. | Foto: Kabinett Weykmans

Eine Alternative dazu können zeitlich flexible Arbeitsplätze in der Nähe des Zuhauses sein - sogenannte Dorf-Büros, die auch dem Leerstand auf dem Land entgegenwirken. Diese Lösung könnte es bald in Ostbelgien geben. Im Zuge der Digitalisierung und neuer Arbeitsformen sind Dorf-Büros in den vergangenen Jahren populär geworden. Genau wie bei der Heimarbeit sparen sie Pendelstrecken ein und ermöglichen flexibles Arbeiten, jedoch mit dem Unterschied der räumlichen Trennung von Arbeitsplatz und Zuhause. Aber nicht nur das: bekannt sind sie vor allem durch ihre Eigenschaft, verschiedenste Menschen miteinander zu vernetzen, einen Raum für Kreativität und Austausch zu schaffen und gleichzeitig den kommunalen Leerstand wieder zu beleben. Für Dörfer stellen sie eine Chance dar, die Attraktivität als Lebensort zu steigern und die Arbeit zurück ins Dorf zu holen.

Seit 2017 bietet der „Schreibtisch in Prüm" Pendlern, Existenzgründern oder auch Selbstständigen eine Alternative zur Heimarbeit. Das Modellprojekt besteht aus fünf Büros, einem Versammlungsraum sowie einer Küche, die zeitlich begrenzt angemietet werden können. Gemeinschaftsministerin Isabelle Weykmans (PFF), in deren Zuständigkeit auch die Digitalisierung fällt, hat sich das Ganze in Prüm angeschaut. Ein ähnliches Angebot kann sich die PFF-Politikerin auch für Ostbelgien vorstellen: „Ungenügende Internetverbindungen, viele Pendler, dörfliche Strukturen – Ostbelgien hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen, wie die deutsche Eifel. Ich sehe auch bei uns Bedarf an solchen Büros, die ein störfreies Arbeiten ermöglichen, ebenso an Besprechungsräumen, in denen man seine Geschäftskunden empfangen kann. Auch wir haben Interesse daran, dass die Leute bei uns bleiben, um zu arbeiten“, wird Weykmans in einer Pressemitteilung aus ihrem Kabinett zitiert.

Der „Schreibtisch in Prüm" startete demnach als Modellprojekt der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, die das Projekt in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Prüm und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm betreibt. Bei ihrem Besuch ließ sich die Ministerin das Projekt vom Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen, Kreisabgeordneten Rudi Rinnen, Projektleiterin Annika Saß sowie Rudolf Müller als Betreuer vor Ort erklären. Einen ähnlichen Projektaufruf wie in Prüm plant sie für das nächste Jahr, auf den sich alle neun deutschsprachigen Gemeinden bewerben können. „Es gibt sie schon, die guten Ideen. Nun heißt es, die Zuständigkeit „Digitalisierung" mit Leben zu füllen und Projekte in Ostbelgien zu gestalten." (red)

Kommentare

  • Da Frau Weykmanns Ministerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft und nicht Ministerin von Ostbelgien ist und der Projektaufruf sich an alle neun deutschsprachigen Gemeinden richtet und nicht alle ostbelgischen Gemeinden, wäre es wohl angebracht, den Begriff Ostbelgien in dem Bericht durch Deutschsprachige Gemeinschaft zu ersetzen. Schließlich ist die Deutschsprachige Gemeinschaft nicht mit Ostbelgien zu verwechseln.
    Weder mit der offenen Standortmarke „Ostbelgien“ noch mit Ostbelgien, als Synonym für die Ostkantone Eupen, Malmedy, St. Vith.

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