Immer weniger Belgier bei Facebook aktiv

<p>Viele Belgier verlieren das Interesse an Facebook. Schuld daran sind unter anderem diverse Datenschutzskandale.</p>
Viele Belgier verlieren das Interesse an Facebook. Schuld daran sind unter anderem diverse Datenschutzskandale. | Illustrationsbild: dpa

Die Zahl der Belgier, die im sozialen Netzwerk Facebook aktiv sind, sank zwischen Februar und August um 7,3 Prozent auf 6,8 Millionen Nutzer. Besonders Jugendliche verlieren allmählich das Interesse an Facebook. Bislang wurde ihr „Verschwinden“ noch durch einen Anstieg der Zahl der über 55-jährigen Facebook-Nutzer ausgeglichen. Laut Xavier Degraux geht dieser Trend nun auch zu Ende.

In fast allen Altersgruppen ist der Nutzer-Rückgang zu spüren. Die Zahl der Nutzer zwischen 13 und 17 Jahren ist um fünf Prozent auf 310.000 Mitglieder gesunken. Vor zwei Jahren hatte Facebook in Belgien noch 430.000 Nutzer in dieser Altersgruppe. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist ein Rückgang um sieben Prozent zu verzeichnen. In der Altersgruppe der 55- bis 64-Jährigen stellt Degraux einen Rückgang von 8,5 Prozent fest.

Der größte Rückgang ist bei den Nutzern im Alter zwischen 25 und 54 Jahren zu verzeichnen. Nicht weniger als 13 Prozent von ihnen verließen Facebook.

Laut Degraux sind mehrere Faktoren für diese Entwicklung verantwortlich: „Zum einen sind die Menschen empfindlicher geworden, was ihre privaten Daten betrifft“, so der Experte für soziale Medien. Nutzer haben das Vertrauen verloren, dass ihre Daten bei Facebook gut aufgehoben sind. „Die Geschwindigkeit, mit der sich gefälschte Nachrichten auf Facebook verbreiten, spielt ebenfalls eine Rolle“, so Degraux.

Professor Karolien Poels, Experte für soziale Medien, stimmt dem zu: „Diverse Datenschutzskandale haben die Leute zum Nachdenken gebracht. Sie haben erkannt, dass sie ihre Zeit auf Facebook verschwenden und haben begonnen, sich umzuorientieren.“

Viele Belgier sind inzwischen bei Instagram, Whatsapp und Facebook Messenger aktiv – und bleiben Facebook damit im Endeffekt treu, denn diese Netzwerke gehören allesamt zum Facebook-Konzern. (vrt)

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