Ex-Nationaltrainer Robert Waseige verstirbt mit 79 Jahren

<p>Robert Waseige ist im Alter von 79 Jahren verstorben.</p>
Robert Waseige ist im Alter von 79 Jahren verstorben. | Archivfoto: belga

Der am 26. August 1939 in Vottem geborene Waseige wurde bereits im Kindealter Mitglied des RFC Lüttich. 1959 debütierte er in der ersten Mannschaft und blieb anschließend für weitere vier Jahre im Verein. Anschließend wechselte er zu Racing White, wo er sieben Spielzeiten (1963-1970) absolvierte, ehe er seine Spielerkarriere beim KFC Winterslag (1970-1972) beendete.

Bereits während seiner letzten Saison als Spieler in Winterslag übernahm Waseige Trainerverantwortung. Diese erste Erfahrung war ein großer Erfolg, denn es gelang ihm, mit dem Limburger Verein von der dritten in die erste Liga durchzumarschieren – der Beginn einer langen und erfolgreichen Trainerkarriere.

Von August 1999 bis Juni 2002 übernahm Waseige als erster wallonischer Nationaltrainer die Roten Teufel. Nach einer enttäuschenden Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich sollte der charismatische Waseige für die Motivation der Truppe vor der gemeinsamen Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden sorgen. Er forderte offensiven Fußball und wurde bei seinem Debüt mit einem spektakulären 5:5 gegen die Niederlande belohnt. Die Euro 2000 verlief jedoch nicht wie geplant. Einem Sieg gegen Schweden (2:1), folgten zwei Niederlagen gegen Italien (2:0) und die Türkei (2:0). Die Enttäuschung war groß, als der Gastgeber schon nach Vorrunde ausschied.

Dennoch blieb Waseige Nationaltrainer und qualifizierte sich für Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea. Nach zwei Unentschieden gegen Japan (2:2) und Tunesien (1:1) besiegten die Roten Teufel im letzten Gruppenspiel Russland (3:2) und sicherten sich das Ticket für das Achtelfinale. Gegen den späteren Weltmeister Brasilien spielte Belgien stark auf und verlor letztlich unglücklich mit 0:2.

In seiner langen Trainerkarriere hat er dreimal Standard Lüttich und zweimal Sporting Charleroi trainiert. Beide Vereine brachten am Mittwoch ihre tiefe Betroffenheit zum Ausdruck. „Der Geruch seiner Zigarren wird für immer in den Sitzreihen unseres Stadions bleiben“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung von Charleroi. Weitere Stationen von Waseige waren unter anderem Lokeren und der RFC Lüttich. Genauere Details zu den Umständen seines Todes sind noch nicht bekannt. Seit geraumer Zeit stand der ehemalige Nationaltrainer unter ärztlicher Beobachtung. Am 26. August hätte Waseige seinen 80. Geburtstag gefeiert. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Söhne. (belga/svm)

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