Vital Heynen kurz vor Meister-Krönung

<p>Vital Heynen</p>
Vital Heynen | Foto: dpa

Eine Klarstellung war Vital Heynen vor seiner Abschiedstour beim VfB Friedrichshafen doch sehr wichtig. Von seiner letzten Saison beim deutschen Volleyball-Rekordmeister könne ja eigentlich keine Rede sein, bemerkte der frühere Bundestrainer vor Kurzem. „Ich gehe nach dieser Saison nur mal ein Jahr weg“, beschied Heynen. Es sind solche Feinheiten, auf die der 49-jährige Limburger viel Wert legt.

Sein Abschied steht seit Ende Februar offiziell fest. Heynen will sich als Polens Nationaltrainer eine komplette Saison lang nur der Mission Olympia 2020 in Tokio widmen - und nebenbei mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Aber danach kommt der Nachfolger von Trainerlegende Stelian Moculescu vielleicht noch mal zurück - wer weiß? Im vierten Spiel der Final-Playoffs um die deutsche Meisterschaft am Mittwoch (18.30 Uhr) beim Dauerrivalen Berlin Volleys möchte Heynen mit dem nötigen dritten Sieg noch etwas ganz Entscheidendes nachholen: „Ich will unbedingt die Meisterschaft gewinnen.“

Seitdem Heynen, der einst in Maaseik und in der belgischen Nationalmannschaft als Spielverteiler die Fäden zog, zur Saison 2016/17 Chef in Friedrichshafen wurde, musste er sich jeweils mit dem zweiten Platz hinter dem Hauptstadtverein begnügen. Dafür holte der Bodensee-Club unter seiner Führung aber serienweise den Pokal, den Supercup und wurde dreimal Hauptrundenerster. Polens Weltmeister-Coach von 2018 hat also den Auftrag erfüllt, nach der Ära Moculescu weiter Titel zu holen. An seiner Bekanntheit hat das wenig geändert. Immer wenn er in Friedrichshafen auf der Straße um ein Foto gebeten werde, stamme der Wunsch von einem Polen, erzählte Heynen einmal launig. In Polen ist Volleyball Nationalsport - in Deutschland eine Sportart unter vielen.

Dass das Interesse an den deutschen Schmetterkünstlern zumindest phasenweise angestiegen ist, hat auch mit Heynen zu tun. 2014 führte der für seine ungewöhnlichen Trainingsmethoden Heynen die deutschen Volleyballer in Polen zu WM-Bronze. (dpa/jph)

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