Talsperre

Im GE-Interview behauptet Frau Kelleter, dass die Talsperre nur Wasser ablassen durfte, wenn die Stabilität der Sperre in Gefahr war. Dies entspricht nicht der Wahrheit. Haben doch einerseits die Verantwortlichen der Talsperren von Bütgenbach und Robertville nicht geschlafen und auf Basis von deutlichen Warnungen vorsorglich Wasser abgelassen und so für zusätzliche Rückhaltemöglichkeiten gesorgt. Selbst die Verwaltung der Talsperre von Eupen hat zugegeben, dass man Wasser abgelassen hätte, wenn die Warnungen früher deutlich gewesen wären. Natürlich hätten die Talsperren die Überschwemmung nicht verhindern können, aber die Flutwelle, welche u.a. das Kabelwerk zerstörte, wurde durch die Handlungen an der Talsperre Eupen ausgelöst. Und es kam auch zu einem höheren Wasserstand, als wenn man früher Wasser abgelassen hätte. Hier haben die Verantwortlichen zumindest fahrlässig nicht zeitig reagiert. Man kann verstehen, dass man im Regionalparlament sich mehr auf Empfehlungen für die Zukunft konzentriert hat (wie Frau Kelleter selbst sagt, steuern die Parteien sowieso das Ganze). Eine Resolution, welche zu stark auf die Verantwortung der Verwaltung der Wallonischen Region gewiesen hätte, hätte zu Regressansprüchen gegenüber der WR führen können. Man kann nur hoffen, dass das Gericht die Sache neutraler untersuchen wird.

Und was ihren Ecolo-Minister Henry betrifft. Dieser war nicht nur verantwortlich für die zuständige Verwaltung. Vor allem hat er am Anfang nach der Katastrophe Falschaussagen gemacht, nur um die Verantwortung seiner Verwaltung zu vertuschen. Diese Falschaussagen hätten zu einem Rücktritt führen müssen. Aber Henry ist ein mit allen Wassern gewaschener Vollblutpolitiker und mit einigen Formulierungen in ihrem Interview beweist Frau Kelleter, dass sie auch schon so manches davon gelernt hat.

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