Klinkenberg: „Keine Anpassungen für Deutschsprachige vorgesehen“

<p>Lydia Klinkenberg</p>
Lydia Klinkenberg | Foto: David Hagemann

Allen, die sich aktuell im Arzt- oder Zahnarztstudium befinden, wird eine Inami-Nummer zugesichert. Diese Inami-Nummer ist eine Voraussetzung zur Berufszulassung. Außerdem verpflichten sich die Unis im französischsprachigen Landesteil, ab dem akademischen Jahr 2023-2024 eine wettbewerbsorientierte Zulassungsprüfung für zukünftige Arzt- und Zahnarztstudenten einzuführen. In Flandern gibt es diese Vorgehensweise schon länger. Was das jetzt für deutschsprachige Studenten bedeuten könnte, wollten Freddy Cremer (ProDG) und Kirsten Neycken-Bartholemy (SP) von Bildungsministerin Lydia Klinkenberg (ProDG) wissen.

Andere Gemeinschaften in Belgien seien nicht verpflichtet, Ausnahmeregelungen für deutschsprachige Studienanwärter vorzusehen. „Daher sind derzeit keine Anpassungen für Deutschsprachige vorgesehen“, sagte sie. Die DG bezuschusse den Vorbereitungskurs auf das Medizinstudium, den die KAP seit 2019 regelmäßig anbietet. Außerdem lege die Regierung Wert auf eine weitere Stärkung der Französischkompetenzen der Schüler. „Positiv hervorzuheben ist die angekündigte Veränderung der Berechnungsmethode der Anzahl zu vergebenden Inami-Nummern. Zukünftig soll die Anzahl Inami-Nummern nach den tatsächlichen Bedürfnissen vergeben werden statt wie bislang auf Bevölkerungs- und Schülerzahlen“, so die Ministerin. Die DG-Regierung habe bereits zahlreiche Versuche unternommen, um den Zugang ostbelgischer Studenten zum Studium zu verbessern, „leider ohne Erfolg“. Jetzt sollen zusätzliche Vorbereitungskurse organisiert werden. Zudem gingen Gespräche weiter, um die „Möglichkeit von Nachteilsausgleichsmaßnahmen“ erneut zu prüfen. Bei der Diskussion im PDG ging es u.a. um Französischkenntnisse, aber auch um die „skandalöse“ Vorgehensweise der Föderalregierung, wie Alain Mertes (Vivant) erklärte. Diese nutze die Inami-Regelung womöglich als „Sparmaßnahme“. Freddy Cremer brachte eine „positive Diskriminierung“ für Deutschsprachige ins Spiel, die demnach auch dann studieren könnten, wenn sie nicht zu den Bestplatzierten bei der Zulassungsprüfung gehören. Kirsten Neycken-Bartholemy regte eine Quotenregelung für Deutschsprachige an, wie es sie bereits für ausländische Studenten gebe. (sc)

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