Mark Forster begeistert bei Belgien-Premiere in St.Vith

<p>Mark Forster begeistert bei Belgien-Premiere in St.Vith</p>
Foto: David Hagemann

Der Sänger und Songwriter ließ anlässlich seiner „Liebe“-Club-Tour im ausverkauften Triangel in St.Vith keine Wünsche offen – sowohl musikalisch als in jederlei Hinsicht. Auch der spontane Wunsch der vierjährigen Lamia („Ich wünsche mir eine Hüpfburg“) ging auf wundersame Weise in Erfüllung.

Doch der Reihe nach: Mit „Drei Uhr nachts“ eröffnete Mark Forster das Liebe-Club-Konzert, das ihn aufgrund der „Club-Atmosphäre“ ins schöne Ostbelgien und somit ins Kulturzentrum Triangel nach St.Vith führte. Gastgeber waren die „Friends of Entertainment“ rund um Serge Pütz, die bereits viele hochkarätige Künstler aus unterschiedlichen Genres ins Triangel gebracht haben. Es war also eine einmalige Chance, Mark Forster so nah – sowohl geografisch als auch vom Abstand zwischen Publikum und Bühne – live zu erleben. Und so war es nicht verwunderlich, dass viele Fans eine sehr lange Wartezeit auf sich genommen haben, um wirklich ganz vorne zu stehen. Mehr als zwei Jahre Wartezeit schienen im Rückblick wie verflogene Zeit: „Mein Ticket hing ausgedruckt an meiner Pinnwand und ich habe mich einfach jeden Tag auf heute Abend gefreut“, so die 23-jährige Eva, die textsicher alle Lieder mitsingen konnte. Während in den vorderen Reihen dicht an dicht Rücksicht auf die zahlreich erschienenen Kinder genommen wurde, wurde weiter hinten bereits beim zweiten Song „Flash mich“ ausgelassen getanzt.

Und dann musste eine wichtige Frage geklärt werden: „Wie sagt ihr das: Sankt Vith, Sankt With, oder wie genau? Sagt es mir auf Drei einfach vor“ und die Antwort war so laut und klar, dass deutlich wurde, hier sind fast nur Ostbelgier im Saal.

Dass man in Ostbelgien war, wurde dann auch bei den leiseren Piano-Songs wie zum Beispiel „Ich trink auf dich“ und „Kokong“ klar: „Wir können nicht verstehen, wie man an der Theke lautstark reden kann bei solch schönen tiefsinnigen Liedern“, sind sich Sarah und Lina einig. „Wir sind doch hier zum Musikhören, ob die Leute wissen, wie sehr man das vorne an der Bühne gehört hat?“, so die einzige Kritik des Abends zweier begeisterter Fans.

Der Mix aus Radiohits und nur ganz wenigen nicht bekannten Songs war super, die Stimmung blieb durchweg auf einem hohen Level. Die musikalischen Arrangements mit Posaune, Trompete und Saxophon waren mal funkig, mal poppig oder auch richtig rockig, aber immer ein Hörgenuss. Die Post ging ab mit dem Song „Luftballon“: „Von der Art her bin ich ein Starker, es gibt nicht Vieles, was für mich ein harter Schlag wär’. Ich bin schlagfertig, mir fällt schon immer ein Spruch ein“, so Mark Forster über sich selbst. Gitarristin Annie Chops wechselte zur Flying-V Gitarre und zum ersten Mal knallte es Konfetti in den Saal. „Ich war begeistert von Annie Chops und ihren vielen Gitarren“, so die 14-jährige Rebecca, die selbst Gitarre spielt, „und sie singt super“, schwärmte sie weiter. Dabei hatte die Gitarristin Unterstützung von zwei weiteren Backgroundsängerinnen. Insgesamt zehn Musiker bildeten das „Orchesterchen“, wie Mark Forster seine Band liebevoll nannte. Und dann gab es noch „Howdi“, der mehrmals durch den ganzen Saal „gejagt“ wurde, zuerst um der jüngsten Maus im Publikum das Mikrofon zu bringen. Die vierjährige Lamia saß oben auf dem Balkon, weit weg vom Mikrofon. Da Mark Forster bereits zuvor angekündigt hatte, dass er Wünsche erfüllen würde, waren Lamias erste Worte ins Mikro: „Ich wünsche mir eine Hüpfburg!“ Diese Option war zwar nicht vorgesehen, sorgte aber für ausgesprochene Heiterkeit auf und vor der Bühne. Eigentlich standen zwei Wunsch-Optionen zur Wahl. Eine wäre gewesen, jemanden anzurufen und nachträglich zum Konzert einzuladen, Option zwei war, auf der Bühne malen, während Mark den Song zum 50. Geburtstag der Sendung mit der Maus „Ich frag’ die Maus“ performte – ein Song, in dem die Bläser glänzten, indem sie Elefanten eine Stimme gaben und insgesamt für gute Laune sorgten. Lamia malte auf der Bühne und erhielt Applaus für ihr Bild. Doch eine halbe Stunde später gab es obendrauf für sie das Versprechen einer gratis Ausleihe eines Hüpfburg-Vermieters, der zufällig im Publikum anwesend war. Howdi wurde wieder losgeschickt, die Telefonnummer zu besorgen und Lamia zu bringen. Mark Forster bilanzierte begeistert: „Boah, wir hätten uns auch etwas wünschen sollen!“

Bei allem Schabernack stand die Musik im Fokus des Abends und es lohnt sich, bei Mark Forster auf die Texte zu achten. Liebe als das Größte und Wichtigste überhaupt wurde auf Mark Forsters Wunsch hin immer wieder und nicht nur beim Song „Liebe“ als geballte Ladung ins Universum gesendet. Für den Song „Flüsterton“ schenkten Handylichter den passenden Leuchtteppich für die Zeilen „wenn alles leuchtet in tausend Farben, (…) dann leuchte ich auch, mittendrin“. Und wenn Mark Forster singt „Ich komm nie mehr zurück, jeder Schritt und jeder Weg applaudiert mir, dass ich leb', nur mein Herz nehm ich mit, au revoir“, dann spüren die Besucher, dass dieser einmalige Moment trotz aller Handybilder und Videos eine nicht wiederkehrende Erinnerung des Herzens bleiben wird. Und nachdem die Chöre zum Abschluss für Mark Forster sangen und immer wieder neu ansetzten, um den Star und seine Band nicht von der Bühne zu lassen, wurde der einmalige Moment voller Wertschätzung ausgedehnt, immer wieder „oooohohohohohoohoohooooo“ und die Chöre singen für dich – wahlweise „und Lamia muss ins Bett“. Immerhin konnte diese Hartnäckigkeit des Publikums noch die Zugabe „Bauch und Kopf“ herauskitzeln.

Nach zweieinhalb Jahren Bühnenpause waren Musiker und Fans sich einig: „Das hat so gut getan!“ Zum ersten Mal überhaupt war der deutsche Popsänger zu einem Konzert in Belgien zu Gast. Die „Liebe“-Club-Tour, die eigentlich schon 2020 geplant war und zwei Mal verschoben werden musste, führt den Musiker im Mai in insgesamt acht Städte in Deutschland, Luxemburg und Belgien.

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