Öko-Neurosen…?

Immer dann, wenn Guido Scholzen und „Dipl.-Ing.“ Joachim Wahl – emotional aufgewühlt – über grüne Energiepolitik jammern, ist das für aufgeklärte Zeitgenossen zunächst recht amüsant – obwohl es sich um eine ernste Debatte handelt.

Ohne nun schon wieder (da oft genug geschehen) auf alle Punkte der „Gegenpol-Rufer“ einzugehen, muss doch einiges geklärt werden: So schreibt G. Scholzen: „Also wir von ‚Gegenpol Ostbelgien‘ finden Kernkraftwerke gut! Danke für das Greenwashing.“ Dass fünf Leute dies „gut“ finden, kann man ihnen zwar gönnen…

Doch wer mit klarem Verstand und weniger überhitzt als G. Scholzen und J. Wahl die Fakten anschaut, weiß, dass die durch den Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise weitaus schlimmer verlaufen würde, wenn Erneuerbare Energien (EE) nicht (!) soweit ausgebaut worden wären, wie sie es bis heute sind! Zusätzlich ignorieren die beiden in nicht zu überbietender Naivität die konkreten nuklearen Gefahren durch den Krieg; sei es die Bombardierung des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja durch die Russen (im März) oder die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen durch Putin höchstpersönlich!

Die Ukraine ist demnach doppelt gefährdet, eben weil sie auf Atomenergie setzt! Die meisten EU-Länder verzeichnen Wachstumsraten bei den EE, darüber müssen sich Scholzen und Wahl nun mal weiter ärgern! Über das Greenwashing der Kernkraft wird sich indes wohl kaum jemand freuen (außer die Atom-Lobbyisten), deshalb ist - wenn Europa in Sachen elektrischer Energie unabhängiger und sicher werden will - der weitere Ausbau der EE unabdingbar!

Kommentare

  • Ergänzend zu Ihrem pertinenten Leserbrief, Herr Radermacher, noch folgende(s) Paraphrase/Zitat der Vorsitzenden des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Inge Paulini, aus Die Zeit vom 25. März, die/das man vielleicht einmal verinnerlichen sollte:

    "Folglich wäre in Deutschland bei einem Atomwaffeneinsatz in der Ukraine die Strahlenbelastung laut Paulini voraussichtlich geringer als nach einem großen Unfall in einem ukrainischen AKW. "Vor Ort wären die Folgen je nach Szenario aber verheerend", mahnte Paulini."

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