Mick Schumacher vor zweiter Saison: „Ich will der beste Fahrer werden“

<p>Mick Schumacher steht vor seiner zweiten Saison in der Formel 1.</p>
Mick Schumacher steht vor seiner zweiten Saison in der Formel 1. | Foto: Photo News

Das kommt nicht von allein, es gelte, „viele Punkte abzuarbeiten“ - und mit einem ganz wichtigen darf Schumacher wohl nun beginnen: Rennen fahren, und zwar so richtig. Wenn am Sonntag (16 Uhr MEZ) in Bahrain die neue Saison anfängt, dann soll sein Haas-Bolide endlich konkurrenzfähig sein. Die Eindrücke aus den Tests jedenfalls „waren gut, besser als letzte Saison“, so Schumacher.


Herr Schumacher, Ihr Haas-Team hat turbulente Wochen hinter sich, Ihr Teamkollege heißt nun Kevin Magnussen. Wie schwierig wird dieses Duell?


Kevin war ja nur ein Jahr raus und ist davor schon sehr lange Formel 1 gefahren. Ich persönlich weiß aber, was ich kann, daher schüchtert mich das nicht ein. Und ich denke, ich kann von ihm profitieren. Als ich 2020 Testfahrer bei Haas war, haben wir schon miteinander gesprochen, ich habe von ihm gelernt. Jetzt haben wir den Eins-zu-Eins-Vergleich, das ist noch besser.


Der frühere Weltmeister Jenson Button hat mal gesagt: Man weiß eigentlich schon nach dem ersten Testtag, ob man ein Gewinner- oder ein Verliererauto hat. Was für eines ist der neue Haas?


Ich glaube, so wie die Tests gelaufen sind, dauerte es etwas länger als einen Tag (lacht). Wir hatten am Anfang alle ein paar Probleme mit diesen neuen Autos, aber insgesamt finde ich, dass unseres sich gut anfühlt. Der erste Eindruck ist auf jeden Fall besser als vor der letzten Saison, wir sind auf einem guten Weg.


Nicht wenige hoffen ja, dass sich durch das neue Reglement die Kräfteverhältnisse grundlegend ändern. Ross Brawn hat das zuletzt mit einem anschaulichen Beispiel relativiert: Das Haas-Team werde wohl nicht plötzlich dominieren, hat er gesagt.


Da hat er wohl recht. Für uns wird wichtig sein, dass wir so oft wie möglich in die Punkte fahren, und dass wir in der Gesamtwertung weiter vorne landen. Und für mich persönlich geht es darum, dass ich so oft wie möglich meinen Speed zeigen kann.


Im letzten Jahr war das nicht möglich, so unterlegen war der Haas. Musste man da mit Blick auf Erfolgserlebnisse andere Maßstäbe finden?


Ja, schon. Den zweiten Abschnitt im Qualifying zu erreichen war für uns letztes Jahr fast so, als würden wir die Meisterschaft gewinnen. Auch in diesem Jahr wird es natürlich so sein, dass sich durch die Autos eine Rangordnung ergibt. Aber ich will als Fahrer unser Team ein bisschen nach oben pushen können.


Wenn Sie jetzt tatsächlich gegen andere Teams um Punkte kämpfen - erleben Sie die Formel 1 dann noch mal neu, obwohl Sie schon ein Jahr dabei sind?


Wenn ich erstmals endlich in Zweikämpfe gerate, dann ist das irgendwie schon so. Darauf freue ich mich, darum geht es ja schließlich.


War Ihre erste Saison in dieser Hinsicht ganz praktisch zum Ankommen, weil mit dem Auto sowieso kaum Ergebnisse möglich waren? Die Erwartungen sind durch den Namen Schumacher grundsätzlich ja recht hoch.


Ich wäre eigentlich auch letztes Jahr gerne um Punkte gefahren (lacht). Aber wir konnten es nicht ändern, wir können es bloß dieses Jahr besser machen. An die Erwartungen kann ich mich ja schon seit ein paar Jahren gewöhnen, und der Druck, den ich mir selbst mache, ist sowieso höher als der Druck von außen. Ich nehme die Aufmerksamkeit eher als Ansporn.


Den WM-Titel haben Sie ja selbst früh als Ziel ausgegeben.


Ja, und das bleibt auch mein Ziel, sonst wäre ich falsch hier. Ich will der beste Fahrer werden, den es gibt. Dafür gilt es aber erstmal, viele Punkte abzuarbeiten.


Ferrari fördert Sie seit 2019 und schaut sehr genau auf Ihre Leistungen. Stehen Sie mit einem besseren Auto in diesem Jahr auch unter größerem Druck?


Je besser dieses Jahr läuft, desto größer werden meine Möglichkeiten für die Zukunft sein. Natürlich sind gute Leistungen wichtig, und es wäre auch einfach schön, liefern zu können. Nach diesem letzten Jahr mit Haas wollen wir zeigen, dass wir mit unserer Entwicklung vorwärts kommen. (sid/mn)

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