Paukenschlag: Süle wechselt vom FC Bayern zum BVB

<p>Niklas Süle soll ab Sommer die wackelige Abwehr von Borussia Dortmund stabilisieren.</p>
Niklas Süle soll ab Sommer die wackelige Abwehr von Borussia Dortmund stabilisieren. | Foto: dpa

„Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.

Süle wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Bayern nicht verlängern. Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit waren gescheitert. Finanzielle Gründe hatten angeblich nicht den Ausschlag gegeben. „Es ist bei Niklas das Thema, dass er sich nicht genügend wertgeschätzt fühlt“, sagte Süles Berater Volker Struth am Sonntag im Doppelpass bei Sport1.

Süle, der beim BVB die wackelige Abwehr stabilisieren soll, war 2017 von Hoffenheim nach München gewechselt, wurde dort aber auch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Bei Dortmund trifft der gebürtige Frankfurter unter anderem auf seinen DFB-Kollegen Mats Hummels, mit dem er bis 2019 zwei Jahre in München zusammengespielt hatte.

Neuer: „Uns alle nervt, dass der Niklas geht, er wird uns fehlen.“

Bei den Bayern hat der Abgang des bulligen Abwehrspielers durchaus zu Kontroversen geführt. „Es gibt bestimmte Limitierungen, über die wir nicht hinweggehen wollen. Wir haben nicht nur Verantwortung für den sportlichen, sondern auch den wirtschaftlichen Bereich“, sagte Bayern-Boss Oliver Kahn zum Süle-Abgang.

Der ehemalige Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte kritisiert, dass sich Süle, 2020 mit den Bayern Champions-League-Sieger, nie „richtig durchgesetzt“ habe. Er bezeichnete ihn als „brauchbaren Spieler“. Bayern-Kapitän Manuel Neuer konterte nach dem 3:2 gegen Leipzig jedoch diese Aussagen: „Uns alle nervt, dass der Niklas geht, er wird uns fehlen.“ Auch Trainer Julian Nagelsmann ließ zuletzt immer wieder durchblicken, dass er Süle gerne behalten hätte.

Die Bayern haben zuletzt bereits David Alaba, Jerome Boateng und Javi Martinez ablösefrei abgeben müssen. Zudem läuft im Sommer noch der Vertrag von Corentin Tolisso aus.

Bei Süle hat es zuletzt immer wieder Spekulationen über einen Wechsel ins Ausland gegeben. Klubs aus Spanien und aus England (besonders Newcastle United) waren genannt worden – nun wurde es die Borussia. Darauf, so BVB-Sportdirektor Michael Zorc „freuen wir uns“.

In Dortmund wird Süle dementsprechend mit offenen Armen empfangen. Schließlich leidet das Team von Trainer Marco Rose seit Monaten an einer chronischen Abwehrschwäche und hat nach 21 Spielen bereits 36 Gegentore kassiert. Wie dringend der Handlungsbedarf in der BVB-Defensive ist, war noch beim deprimierenden 2:5 (1:3) gegen Verfolger Bayer Leverkusen am Sonntag offenkundig geworden. Ein erfahrener Spieler wie Süle, der sich bereits mehrfach auf höchstem Niveau bewiesen hat, käme dem BVB deshalb gerade recht. (sid/dpa/leo)

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