„Hatte wenig mit Talent zu tun“: Bütgenbach bleibt in der Eiseskälte eiskalt

<p>Bütgenbach setzte sich am Ende deutlich gegen Elsenborn durch.</p>
Bütgenbach setzte sich am Ende deutlich gegen Elsenborn durch. | Archivfoto: Ralf Schaus

„Mit Talent hatte das heute wenig zu tun“, antwortete Yves Jost auf die Frage, ob für den Erfolg eher das Können oder das Glück entscheidend war. Der Bütgenbacher Defensivmann war bis in die Haarspitzen besudelt mit Dreck, man hätte durchaus meinen können, dass sein Klub die Farben von schwarz-gelb in schwarz-braun geändert hatte. Schon vor dem Anpfiff nahm der Sturm an Intensität zu, vor der Elsenborner Trainerbank hatten sich große Pfützen gebildet. Was im Schutze des Tribünendachs immer wieder für Lacher sorgte, war für die Spieler frustrierend. Denn wo der Ball ankam, entschied nicht etwa der Fuß, sondern das Wasser.

„Heute ging es wirklich nur über den Kampf. Beim Aufwärmen merkten wir, dass richtiger Fußball nicht möglich sein wird. In den ersten 20, 30 Minuten kam dazu noch der Sturm, man konnte kaum den Ball halten“, so Elsenborns Kapitän Dimitri Brüls, der aber betont: „Regen und Temperatur machen mir gar nichts aus, ich spiele gerne so.“ Bütgenbach wusste die Bedingungen früh am besten einzuschätzen – ein Vorteil, der sie bis zum Ende der Partie auf der Siegerstraße halten sollte. Denn während Jérôme Comoth, zuletzt noch mit vier Treffern in drei Spielen, mit der ersten Chance der Begegnung scheiterte, zeigten sich die Hausherren nicht nur wegen der Temperaturen eiskalt. Philipp Kessler holte einen Elfmeter raus, den Yves Jost souverän verwandelte (11.), und nur wenig später profitierte Kessler auf dem Weg zum 2:0 von den Platzverhältnissen: Zwischen Torwart Aaron Schäfer und Verteidiger Noah Heinen blieb der Ball im Schlamm stecken, Kessler reagierte am schnellsten und hatte leichtes Spiel (14.). „Das hätte uns natürlich auch passieren können“, leistete Jost Aufbauarbeit. Er und seine Bütgenbacher jubelten kurz vor der Pause erneut, als Kessler auf 3:0 erhöhte. Das schönste Tor fiel aber auf der anderen Seite. Frank Scholl spitzelte den Ball mit dem Außenrist an Keeper Ramon Theisen vorbei. „Bütgenbach hat seine Möglichkeiten genutzt, dabei aber auch Unterstützung des Schiedsrichters erhalten. Er hat in der ersten Halbzeit unsere Leistung kaputtgemacht, denn eigentlich waren wir gut dabei“, so Elsenborns Coach Michael Weynand, der sich über einen nicht gegebenen Handelfmeter beschwerte. Aus den Kabinen kamen beide Teams mit neuen Trikots und mit mehreren Elsenborner Chancen, die Theisen allesamt vereitelte. Im Gegensatz dazu ließen sich die Hausherren nie lange bitten und legten in Person von Abdoullah Aithmid gleich doppelt nach. Sowohl das 4:1 (70.), als auch das 5:1 (88.) bereitete Philipp Kessler vor – der Stürmer war an allen Toren beteiligt.

„Die Mannschaft ist noch jung und lernt daraus, wir bleiben positiv gestimmt.“

Nach drei Unentschieden in Folge erfüllt der FCB seinem im Derby gesperrten Trainer Steve Paquay, zuletzt mit ordentlich Wut im Bauch ob der Ergebnisse, also den Wunsch nach einem Sieg. „Es war die absolut richtige Reaktion, auch wenn Steve da manchmal etwas impulsiv reagiert. Eines der drei Unentschieden war logisch, bei den anderen beiden fehlte uns ein bisschen Glück. Wir stehen in der Tabelle gut da und sind zufrieden“, so Yves Jost mit Blick auf den sechsten Rang.

Elsenborn muss nach vier Spielen ohne Niederlage hingegen einen ordentlichen Dämpfer hinnehmen. „Jeder weiß, was falsch gelaufen ist. Wir schauen nach vorne und haben gegen Spa eine neue Chance. Die Mannschaft ist noch jung und lernt daraus, wir bleiben positiv gestimmt“, so Michael Weynand, dessen Kampfgeist weder das Wetter noch das Ergebnis getrübt haben.

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