Wohin mit den 2,5-Jährigen?

Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft möchte das Eintrittsalter im Kindergarten ab September 2024 von 3 auf 2,5 Jahre senken. Bisher besuchten die 2,5-Jährigen die Kinderkrippe. Nun soll der Platz im Kindergarten geschaffen werden. Wir Kindergärtner*Innen der DG machen uns große Sorgen um die damit verbundenen Folgen und das Wohl aller Kinder. Seit 2017 laufen die Vorbereitungen zur Annahme der 2,5-Jährigen.

Es wurden sowohl Workshops angeboten als auch Listen für das nötige Material eingefordert. Einige Kindergärten erhielten Kindergartenassistenten, die bereits jetzt schon unentbehrlich geworden sind. Trotzdem leiden unsere Kindergärten jetzt schon unter enormem Personalmangel, Klassen von bis zu 26 Kinder mit nur einer pädagogischen Fachkraft, vom Platzmangel mal abgesehen. Wo soll da Raum und Zeit für die Bedürfnisse der 2,5-Jährigen (Schlafraum, Wickelraum, Bewegungsraum, usw.) gefunden werden? Wird es überhaupt im September 2024 für alle Kindergärten der DG Kindergartenassistenten geben? Wir bitten dringend um Hilfe, denn schon unter den jetzigen Umständen ist es ein Balanceakt, den Unterricht und die damit verbundene Verantwortung für die zukünftigen Generationen und das Wohlergehen der uns anvertrauten Kinder zu tragen. Wir bitten alle Leser, sich einmal vorzustellen, wie es wäre als „Pflänzchen, das Ruhe, Zuneigung, Wasser und Licht braucht, zwischen riesigen Pflanzen zu stehen, die sich breit machen, Sonnenlicht fordern, den Regen für sich beanspruchen, den Platz voll ausfüllen... Wäre es nicht sinnvoller, das „Heranwachsen“ wie bisher in einem geschützten Rahmen zu begleiten? Auch fragen wir uns, was mit den Einrichtungen, die perfekt auf die Bedürfnisse der 2,5-Jährigen ausgerichtet sind, passiert. Warum das Rad immer wieder neu erfinden? Wieso Einrichtungen, die gut laufen komplett auf den Kopf stellen?

Kommentare

  • Die vorgebrachten Bedenken und Fragen gilt es natürlich zu beantworten, aber warum sollte etwas in der Deutschsprachigen Gemeinschaft nicht funktionieren, was in der Französischen Gemeinschaft und in Flandern bereits Gang und Gäbe ist, und offensichtlich gut funktioniert?

Kommentar verfassen

1 Comment