Meinungsfreiheit quo vadis?

Wohin geht es mit unseren Grundwerten und unserer Demokratie? Da wird am Sonntag eine große friedliche Demonstration in Brüssel genehmigt, die sich für unsere Grundrechte und Meinungsfreiheit einsetzt. Frustriert muss ich feststellen, dass in den darauffolgenden Tagen nur Bilder und Meldungen von „Randalierern“ einen Platz in den Medienberichten erhalten. Laut Aussagen der Polizei sollen 50.000 Menschen an der Kundgebung teilgenommen haben. Ich verstehe nur nicht, wie 50.000 Menschen fast den kompletten Parcde Cinquantenaireausfüllen können. Somit scheint die doppelte Anzahl mir viel realistischer. Ja und wahrscheinlich gab es tatsächlich unter diesen 100.000 Menschen 100 Randalierer.

Aber muss denn dann ein ganzer Park voller friedfertiger Menschen (und darunter Eltern mit ihren Kindern, Betagte und auch behinderte Menschen in Rollstühlen) mit Tränengas und Wasserwerfern brutal und mit Drohungen leergeräumt werden, wegen ein paar weniger Störenfriede, die die mit schwerem Geschütz aufgefahrene Polizei ohne Probleme hätte einkesseln und verhaften können? Diese Übergriffe gegenüber friedfertigen Bürgern geschah (und nicht zum ersten mal) mit roher Gewalt. Und so wurde mancher Demonstrant verhaftet und wie ein Schwerverbrecher abgeführt. Von dieser rohen Gewalt seitens der Polizei wird nirgendwo berichtet. Videos die das ganze belegen, werden von Youtube, Facebook und Co gelöscht; in den Medien erscheint darüber natürlich kein einziges Wort! Ich habe diese rohe Gewalt mit eigenen Augen gesehen und bin erschüttert über solche polizeiliche Brutalität. Medienvertreter können sich gerne bei mir melden, insofern sie denn offen sind auch diesen Teil der Realität kennen lernen zu wollen. Letztendlich werden die Menschen,die eine andere Meinung vertreten wiedermal als Verschwörer, Rechtsradikale, Randalierer…an den Pranger gestellt, und das mit freundlicher Unterstützung der Polizei und der einseitigen Berichterstattung. Diskussionen, Debatten, eigene Meinungen sind nicht mehr willkommen. Quo Vadis?

Kommentare

  • Alles klar Frau Schorkops, die Meinungsfreiheit ist also in Gefahr...

    Und deshalb können Sie auch nicht mehr per Buskolonne über hundert Kilometer zur Kaffefahrt, Entschuldigung, zum "Spaziergang" nach Brüssel gekarrt werden, um dort an einer nebulösen "Demo" teilzunehmen, von der keiner eine Ahnung hat, wer sie genau organisiert hat, noch welche genauen Forderungen sie hat, und Sie können auch nicht mehr Ihre aufgesetzt-pathetische Empörung ("schweres Geschütz", "einkesseln", "Übergriffe" "polizeiliche Brutalität" etc.) und Ihre Verdrehung von Tatsachen in einer (dieser) Tageszeitung mit einer Auflage von über 10.000 Exemplaren unters Volk bringen...

    Ihre Teilnahme an der Demo und Ihr veröffentlichter aufgeregter Lerserbrief zeugen davon, dass es um Ihre Meinungsfreiheit wohl nicht so allzuschlecht bestellt ist. Wenn Sie mit Krawallmachern und Rechtsextremen in Brüssel umherlaufen, müssen Sie sich nicht wundern, auch mal von einem Wasserwerfer begrüßt zu werden - was haben Sie denn eigentlich gedacht? Dass eine in geheimen Telegramm-Kanälen von Unbekannten organisierte Demo gegen alles und niemanden ein Fest von Frieden, Freude, Eierkuchen wird? Vielleicht sollten Sie sich einfach mal besser informieren, wem Sie da durch die Straßen hinterherlaufen...

  • Werte Frau Schorkops,

    Sie haben völlig Recht, die Meinungsfreiheit ist tatsächlich in Gefahr.
    Wenn es möglich ist das eine Minderheit von 100 Randalierern der Mehrheit von 100.000 Demonstrierenden den "Parkspaziergang" kaputt macht sehe ich das auch.
    Was kann man tun?
    Da wäre die Möglichkeit die "Veranstalter" in Haftung zu nehmen. D.h. die Behörde die die Veranstaltung genehmigt hat schickt den Veranstaltern die Rechnung über die entstanden Schäden.Die Veranstalter können sich auf dem Weg der Zivilklage das Geld ja von den Randalierern zurückholen. Da bei denen wahrscheinlich aber nichts zu holen ist werden derartige Veranstaltungen über kurz oder lang nicht mehr stattfinden. Die Minderheit hätte also erreicht das Meinungsäusserung per Demonstration nicht mehr stattfindet.
    Die Alternative wäre, und jetzt bitte ich um Entschuldigung für die Wortwahl, die Demonstrierenden zeigen Eier. Wenn, wie Sie schreiben, auf einen Randalierer 1000 Demonstranten kommen sollte es doch möglich sein darunter einen zu finden der einen Kopf größer und eine Spur breiter ist und sich den Randalierer schnappen und ihn der Polizei übergeben kann. Das ist, und das sage ich ausdrücklich, kein Denunzieren sondern Selbstschutz. Wenn ich nicht mit diesen Typen über einen Kamm geschoren werden will muss ich sehen das ich sie aus meinen Reihen entferne.. Die Bilder, die ich im TV gesehen habe wo Polizisten von Randalierern mit massiven Absperrgittern beworfen wurden haben mich in der Meinung bestärkt das jeder der solchen Typen beipflichtet und sie verteidigt sich nicht wundern darf wenn er in die selbe Schublade gesteckt wird und mit ihnen sanktioniert wird.
    Wer mit Wölfen heult kann kein Huhn sein.

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