Sasja kann kommen – Polfliet: „Ich kann nach diesem Spiel nur meinen Hut ziehen“

<p>Aaron Brülls (Foto) und Grégory Lennertz halfen bei der A-Mannschaft aus.</p>
Aaron Brülls (Foto) und Grégory Lennertz halfen bei der A-Mannschaft aus. | Foto: David Hagemann

„Wenn ich bedenke, mit wie wenig Mann wir unter der Woche trainiert haben, dann kann ich nach diesem Spiel nur meinen Hut ziehen“, lobte David Polfliet seine Eupener. Der Trainer musste im Laufe der Winterpause immer wieder neue Verletzungen oder Corona-Fällen hinnehmen, der eigentliche Jahresauftakt gegen Houthalen war vergangene Woche verschoben worden. Doch mit siebentägiger Verspätung standen die Rot-Weißen am Sonntag erstmals wieder auf dem Platz. Und das gegen Schlusslicht Tournai. Für einen Spitzenreiter eigentlich eine Pflichtaufgabe, doch aufgrund der Kaderprobleme diesmal gar nicht so evident – was sich am Anfang im Ergebnis widerspiegelte. Als Mark Leckebusch den glücklosen Brian Dormann schon nach acht Minuten im Tor ersetzte, stand es 6:3 für die Gäste. Eupen, dessen Kader Aaron Brülls und Grégory Lennertz aus der zweiten Mannschaft auffüllten, brauchte einige Zeit, um sich einzugrooven. Zumal Brülls schon früh die zweite Zeitstrafe gegen sich gesprochen bekam und somit nur noch mit angezogener Handbremse auftreten konnte. „Wir haben nicht so gut begonnen, wie wir uns das vorgestellt hatten“, blickte Damian Kedziora auf die Startphase, in der Tournai vorne blieb (8:6, 13.): „Wir hatten viele Probleme in der Abwehr und zu viele einfache Tore kassiert. Auf Tournais Halblinken waren wir nicht vorbereitet, da er im Hinspiel nicht gespielt hatte, nun aber sehr torgefährlich war und viele Vorlagen gab. Wir mussten uns in unserer neuen Formation auch erstmal finden. Offensiv war es einfacher für uns, da Tournai einige Lücken offenbarte.“

<p>Grégory Lennertz half bei der Ersten Mannschaft aus.</p>
Grégory Lennertz half bei der Ersten Mannschaft aus. | Foto: David Hagemann

Der Ex-Nationalspieler machte an diesem frühen Abend einmal mehr den Unterschied aus. Mit seinen wichtigen Toren war Kedziora immer dann zur Stelle, wenn Eupen ihn am meisten brauchte. So wie beim 8:8-Ausgleich und der direkt folgenden ersten Führung (14.). „Er ist natürlich ein erfahrener Baustein im Team. Bei Dennis Vlijm, der die ganze Woche über krank fehlte, wollten wir kein Risiko nehmen. Aber wir wussten, dass Damian auch auf der Mittelposition spielen und Ken Kriescher den linken Rückraum übernehmen kann. Das haben sie bravourös gelöst“, so Polfliet, der erleichtert erlebte, wie seine Eupener ihren Vorsprung bis zur Pause auf fünf Tore anwachsen ließen (21:16). Der Motor lief jetzt auf Hochtouren, was auch Präsident Marc Wagner ins Schwitzen brachte: Philippe Cnyrim antwortete nach einem Gegentor so schnell, dass Wagner beim Drehen der Livestream-Kamera nicht hinterherkam. „Sorry, dass ihr das Tor verpasst habt“, entschuldigte er sich ins Handy hinein.

<p>Traf sehenswert per Kempa: Ken Kriescher</p>
Traf sehenswert per Kempa: Ken Kriescher | Foto: David Hagemann

Die KTSV knickte nach dem Seitenwechsel nicht mehr ein, auch Mikka Förster ließ sich nach seiner Einwechslung nicht lange bitten und traf zum 27:20. Allerdings blieb es dabei, dass Tournai (zu) oft (zu) einfache Tore werfen durfte. Selbstvertrauen holte sich Brian Dormann ab, der für einen Siebenmeter zurück aufs Feld kehrte – und parierte (40., später hielt er einen weiteren Siebenmeter und „schaute“ einen dritten an die Latte). Stef Eggen stellte kurz darauf auf 32:22 (45.). Und dann fing die KTSV auch noch an zu zaubern: Förster legte vor für Kriescher, der nach seinem Kempa-Treffer zum 37:25 selbst schmunzeln musste (50.). Je näher der Schlusspfiff kam, desto mehr schonte Trainer Polfliet seine wichtigsten Kräfte für das Match gegen Sasja kommende Woche Samstag (20.15 in Eupen). Die zweite Garde vollendete die Generalprobe gegen Tournai mit dem 44:33-Sieg. Wobei Kedziora diesen Ausdruck nicht so stehen lassen wollte: „Wir sind eine Mannschaft, zu der 14 bis 16 Spieler gehören. Das ist keine zweite Garde, das sind einfach andere Spieler als am Anfang. Und sie haben ihre Aufgabe am Ende gut gemeistert.“

KTSV Eupen: Brian Dormann, Mark Leckebusch – Aaron Brülls (3), Grégory Lennertz (3), Philippe Cnyrim (5), Stef Eggen (5), Mikka Förster (1), Sid Hartel (1), Stijn Joosten (4), Damian Kedziora (12), Ken Kriescher (6), Thomas Mormont (4)

Unter die Räder kam indes der HC Eynatten-Raeren, der von Izegem mit 21:36 deklassiert wurde. Bereits nach 17 Minuten lagen die Ostbelgier hoffnungslos mit 3:11 hinten – auch dank eines stark parierenden Arne Schonkeren im Gästetor. Beim Pausenpfiff (8:19) war die Messe schon längst gelesen. Auch nach der Pause ließ Izegem nicht locker und zog immer weiter weg. Mehr zu diesem Spiel folgt.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment