Italien: Corona-Impfpflicht für über 50-Jährige in Kraft getreten

<p>Während die allgemeine Impfpflicht in Belgien wackelt, hat Italiens Regierung den Pflicht-Piks jetzt eingeführt – für alle Ü50.</p>
Während die allgemeine Impfpflicht in Belgien wackelt, hat Italiens Regierung den Pflicht-Piks jetzt eingeführt – für alle Ü50. | Illustrationsbild: afp

Ungeimpfte haben jedoch noch Zeit, bis ihnen Konsequenzen drohen. Ab dem 1. Februar ist eine Strafe von 100 Euro für diejenigen vorgesehen, die bis dahin noch ungeimpft sind oder ihre zweite Dosis beziehungsweise den Booster nicht erhalten haben, obwohl sie es könnten.

Die Impfpflicht gilt bis zum 15. Juni und für alle Menschen über 50 mit Wohnsitz in Italien, also auch ausländische Staatsbürger. Ab dem 15. Februar greift für die über 50-Jährigen zudem die 2G-Regel auf der Arbeit. Wer ab dann nicht geimpft oder nachweislich genesen ist, kann zum Beispiel nicht mehr ins Büro kommen. Für jüngere Arbeitnehmer reicht ein negativer Test. Wer dennoch erscheint und erwischt wird, muss wie bisher mit einer Strafe zwischen 600 und 1.500 Euro rechnen.

Die Maßnahme hatte für reichlich Kritik, aber auch Lob gesorgt. Viele Politiker aus den mitregierenden Parteien befürworteten das Vorgehen. Regierungschef Mario Draghi hatte die Maßnahmen damit gerechtfertigt, in der Altersgruppe einzuschreiten, die stärker vom Risiko betroffen ist, bei einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.

Der Gründer der größten Parlamentspartei Fünf-Sterne-Bewegung, Berufskomiker Beppe Grillo, kritisierte, die Kontrolle der Zentralregierung rufe „orwellsche Bilder“ hervor, die schwer auf der Psyche lasteten. Liguriens Regionalpräsident und Mitbegründer der konservativen Partei Coraggio Italia (Mut Italien), Giovanni Toti, sprach sich in der Zeitung „La Repubblica“ (Samstag) dafür aus, die 2G-Regel auszuweiten. Bei einer Impfpflicht hätte man alle Erwachsenen einbeziehen müssen. (dpa/calü)

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  • In Italien starben laut The Economist seit Anfang Mai 2021 bis Ende September 2021 insgesamt 24.500 mehr Italiener als erwartet. Im gleichen Zeitraum sind aber (nur) 10.700 nachweislich an/mit Corona gestorben. Auch hier könnte ein Abgleich mit dem Impfstatus aller Verstorbenen darüber Klarheit geben, ob es keine Auffälligkeiten bzgl. der Sterberate unter den Geimpften gibt.

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