Nationale Kundgebung morgen in Brüssel – Auch Busverkehr in der Wallonie beeinträchtigt

Konkret fordern die beiden Gewerkschaften strukturelle Maßnahmen, um die Energierechnung der Haushalte zu senken, die Beibehaltung der automatischen Indexierung sowie eine Reform des Gesetzes von 1996 über die Lohnnorm. Letzteres wurde in den vergangenen Monaten von den Gewerkschaften stark angeprangert. Sie nehmen Anstoß daran, dass im Rahmen des branchenübergreifenden Abkommens 2021-2022 nur eine Marge von maximal 0,4 Prozent erlaubt war. Die Gewerkschaften forderten eine Überarbeitung dieser Rechtsvorschriften, um „freiere“ Verhandlungen zu ermöglichen.

Das Urteil des Lütticher Strafgerichts, in dem 17 Gewerkschafter, Gewerkschaftsführer und Mitglieder der FGTB im Zusammenhang mit einer Streikaktion vor fünf Jahren verurteilt wurden, hat den Konflikt weiter angefeuert. Die beiden Gewerkschaften protestieren seither auch gegen die „Beschneidung“ der Gewerkschaftsfreiheit.

Treffpunkt ist am Montag um 10.30 Uhr am Brüsseler Nordbahnhof, um 11 Uhr wird sich der Protestmarsch in Bewegung setzen. Es besteht Maskenpflicht.

Die Demo dürfte den öffentlichen Verkehr stark beeinträchtigen, mit Ausnahme der Züge, da die SNCB keine Auswirkungen auf ihr Netz erwartet – zumal der Zug den Gewerkschaftsanhängern als Transportmittel dient. Bei der Stib rechnet man dagegen mit Störungen, da ein Teil des Personals an der Kundgebung teilnimmt.

In der Wallonie sollen im Zuge der Kundgebung auch weniger Busse fahren: Bei der Nahverkehrsgesellschaft TEC wurde eine Streikankündigung eingereicht. Alle gestrichenen Fahrten werden auf der Website nach Regionen aufgeschlüsselt. Einige Störungen sind bereits bekannt. So sollen auf dem Gebiet Lüttich-Verviers 45 Linien überhaupt nicht verkehren. (belga/sue)