„Weekends for future“ im Hohen Venn

<p>Es muss gehandelt werden, ist der Naturpark Hohes Venn-Eifel überzeugt.</p>
Es muss gehandelt werden, ist der Naturpark Hohes Venn-Eifel überzeugt. | Illustrationsfoto: dpa

Die Pandemie, mit der wir über eineinhalb Jahre lang konfrontiert waren und die uns bis heute betrifft, hat den Alltag von Milliarden von Menschen auf den Kopf gestellt. Gleichwohl sind die klimatischen und ökologischen Herausforderungen auf unserem Planeten geblieben.

Zahlreiche Experten schlagen weiterhin Alarm und weisen auf den Zusammenhang zwischen der Zerstörung der Ökosysteme und dem Auftreten neuer Pandemien hin. Vor kurzem haben die verehrenden Überschwemmungen in Europa dieses Gefühl der Dringlichkeit noch verstärkt. Auf lange Sicht sind es insbesondere die jungen Menschen, die von den Umweltveränderungen am stärksten betroffen sind.

30 junge Belgier zwischen 18 und 30 Jahren werden ausgewählt.

„Trotzdem werden sie von den derzeitigen Entscheidungsträgern kaum gefragt. Ihnen wird wenig Gehör geschenkt, wenn es darum geht Maßnahmen zu ergreifen und Entscheidungen zu treffen, die ihre Zukunft angehen“, schreibt der Naturpark in einer Pressemitteilung. Seit mehr als zwei Jahren machen viele junge Menschen auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam, indem sie sich auf der Straße mobilisieren und mehr Aktionen für die Umwelt fordern. „Heute ist die Mobilisierung angesichts der unmittelbaren Priorität, auf die sanitären Herausforderungen zu reagieren, erlahmt. Allerdings führt das Vernachlässigen von Umweltaspekten, sei es auch nur vorübergehend, möglicherweise zu viel größeren Ungleichgewichten in der Zukunft. Aus diesem Grund ist es nicht nur wichtig, die negativen Einwirkungen der Menschen auf den Planeten zu verringern. Vielmehr sollte eine aktive Mitgestaltung einer nachhaltigen Welt gefördert werden und eine Resilienz gegenüber zukünftiger Krisen“, heißt es weiter.

„Weekends for future“ zielt darauf ab, 30 junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren aus ganz Belgien bei der Verwirklichung ihrer Zukunftspläne zu unterstützen. Die ausgewählten Jugendlichen bekommen die Möglichkeit, zwischen Februar und Mai 2022 an drei Wochenend-Veranstaltungen im Hohen Venn teilzunehmen. Sie werden bei ihrer Arbeit von Experten begleitet, die über Kompetenzen in folgenden Bereichen verfügen: Projektmanagement, Kommunikation, Wissenschaften usw. Die Kosten für die Teilnahme werden dabei komplett übernommen. Partner der Initiative sind der Naturpark Hohes-Venn Eifel, die wissenschaftliche Station des Hohen Venns (Uni Lüttich), der Fonds Jean Vin und die König-Baudouin-Stiftung.

Am Ende dieser drei Wochenenden sind die jungen Teilnehmer dank partizipativer Workshops, Expertentreffen, Ortsbesichtigungen, Austauschen zwischen den Teilnehmern und der Umsetzung eines konkreten Projekts im Hohen Venn besser für die Durchführung künftiger Projekte auf lokaler Ebene gerüstet.

Die deutschsprachige Projektbotschafterin ist Clara Falkenberg. Sie ist 21 Jahre alt, und kommt aus Eupen. Sie ist Mitglied im RDJ (Rat der deutschsprachigen Jugend). Ihre Abschlussarbeit schrieb sie über den ökologischen Fußabdruck und wie ihn jeder verkleinern kann, dazu gehörte auch ein Selbstversuch der sie nachhaltig verändert hat. Im Moment macht sie eine Ausbildung im Garten und Landschaftsbau wo sie viel über die schützenswerte Natur und Pflanzenwelt lernt. Seit sechs Jahren lebt sie vegan und inspiriert viele Menschen dazu ihren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, unter anderem macht sie das auf Instagram. „Wir haben bereits alle Lösungen für die Klimakrise auf dem Tisch, nicht zu handeln ist keine Option für mich. Es ist die Vision von einem besseren Morgen die mich antreibt, den Planeten für alle Lebewesen zu schützen.“

Bei Interesse, können Jugendliche die Webseite www.weekendsforfuture.be besuchen. Dort werden sie aufgefordert, ein Bewerbungsformular auszufüllen und ein einminütiges Video oder einen Text einzusenden, in dem sie sich vorstellen und ihre Beweggründe für die Teilnahme am Projekt erläutern. Bewerbungen sind bis zum 24. Dezember möglich. (red/ab)

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