Verantwortung der Waldbewirtschaftung

In der Ursachenforschung zur Hochwasserentstehung fehlen mir bisher Aussagen zum Einfluss der Landnutzung im Einzugsgebiet der Wesertalsperre und der nördlich ablaufenden Gewässer. Die Nachteile von Fichtenmonokulturen, die das Gesicht unserer Wälder weithin prägen, sind bekannt. Sie versauern die Böden, wurden in Pflegeprogrammen aus den Bachauen verbannt, Borkenkäfer und Hitzeprobleme sorgen vielerorts für das Absterben der standortfremden Bäume. Tatsache ist, dass die Fichte keine staunassen Böden mag, wie sie gerade im Venn und dessen Randbereichen verbreitet sind. Die Forstwirtschaft hat, um diese wirtschaftlich bedeutende Holzart überhaupt hier ansiedeln zu können, den Wald durch das Anlegen vieler Gräben mit Anschluss an die bestehenden Gewässer umgestaltet.

Dies mit der Folge, dass die auftreffenden Regenwassermengen nicht mehr im Wald verbleiben und langsam versickern können, sondern mit großer Geschwindigkeit in die Gewässer und die Talsperren gelangen. Die Fichte kann als Flachwurzler, anders als die Buche, die stark stauenden Böden nicht durchdringen, dem Wasser den Weg in den Untergrund bahnen und ist daher aus Gründen des Hochwasserschutzes, bei dem es um eine Verlangsamung des Hochwasserabflusses geht, bei den in unseren Forsten anstehenden versickerungswidrigen Böden eine ungeeignete Baumart. Um weitere Hochwasserereignisse schon in den Entstehungsräumen zu bremsen und das schnelle Ablaufen des Wassers aus den Wäldern zu unterbinden, müssen meiner Ansicht nach, wo immer möglich, dringend Vorkehrungen getroffen werden. Das heißt Gräben, wo immer möglich verschließen, wenn keine lebensnotwendigen Infrastrukturen betroffen sind, und die Wälder wieder zu den ursprünglichen Beständen umgestalten.

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