Anmerkungen zur Flutkatastrophe

Die spontanen Hilfsaktionen durch Freiwillige, Unternehmen und durch die öffentliche Hand sowie eine schnelle, pragmatische Unterstützung für die Betroffenen seitens der Stadt Eupen, verdienen Anerkennung und Respekt!

Dennoch wird man nicht umhinkommen, eine ebenso zügige Evaluation der Geschehnisse einzufordern, denn „nach der Flut“ kann „vor der Flut“ sein (siehe Namur!) – und alle sind gut beraten, sich kritischen Fragen – ohne politische Scheuklappen – zu stellen! Es geht dabei weniger darum „den Schuldigen“ auszumachen, sondern, Fehler in der Kommunikation und unklare Zuständigkeiten (u.a.m.) zu untersuchen.

Nichtsdestotrotz steht ein zuständiger Minister (logischerweise) im Fokus der Kritik – dies implizieren Zuständigkeiten nunmal. Eine Aufklärung durch Umweltminister Henry, Talsperren-Verwaltung und anderer Dienste ist jedenfalls das Gebot der Stunde. Und die Kommunen sollten da ein Wörtchen mitreden.

Für Eupen stellt sich die wichtige Frage, was mit der alten Brücke an der Malmedyer Straße geschehen soll. Denn am Zusammenfluss von Hill und Weser – 80 Meter höher – ist das Flussbett bedeutend breiter als der Durchlass der Bogenbrücke es erlaubt. In Sachen Hochwasserschutz ein fataler, gefährlicher Engpass der jeglicher Logik entbehrt. Optionen wären: Die Brücke wird durch eine höherliegende Fußgängerbrücke (ohne Säulen) ersetzt. Sie wird ganz verschwinden oder durch eine moderne (!) Zugbrücke ersetzt, die bei Hochwasser geöffnet wird (siehe entsprechend sinnvolle Lösungen in den Niederlanden). Das Flussbett darf keinesfalls enger werden.

Neben zahlreichen individuellen Tragödien war und bleibt die Flutkatastrophe auch eine Umweltkatastrophe riesigen Ausmaßes! Ein Blick auf das Flussbett der Weser in Dolhain genügt, um dies zu begreifen. Hat der Provinzgouverneur (?) oder der Minister (?) bereits das Militär beauftragt, um mit den gigantischen Aufräumarbeiten zu beginnen? Denn dort hängen Tausende Tonnen Müll und Plastikfetzen (in bis zu 5 Metern Höhe in den Bäumen). Dazu ist u.a. schweres Gerät nötig…!

Die Verantwortlichen der Stadt Eupen sollten sich zudem mit den Bürgern zusammensetzen, um offene Fragen zu erörtern und künftigen Katastrophen weitestgehend zuvor zu kommen! Die Optimierung eines Sicherheitskonzepts wäre selbstverständlich „die“ Priorität schlechthin – am besten in Zusammenarbeit mit echten Experten! Gemeint sind Wasserbau-Ingenieure aus den Niederlanden – denn es ist nie zu spät, dazu zu lernen!

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