Zur Katastrophe in der Unterstadt und im Wesertal

Ich könnte vor Wut platzen, wenn ich bedenke, dass das Schlimmste vermeidbar gewesen wäre, wenn die Verantwortlichen der Wesersperre (W.S.) nicht schon wieder gepennt hätten.

Zur Sache: Seit einigen Jahren mache ich Führungen an der Gileppesperre (G.S.) und das Personal hat mir oft erklärt, wie so eine Talsperre betrieben wird. Beide Sperren haben die gleichen Funktionen (Trinkwasser und besonders Hochwasserschutz), sind aber ganz verschieden. Die „gefährlichste“ der beiden ist die W.S. Die W.S. hat ein Einzugsgebiet von 100  km2

mit einigen starken Zuläufen + Hilltunnel; die G.S. hat nur 50 km2 mit einem schwachen Bach + Soortunnel, beide fassen maximal 22,5 Mio m3. Das Personal der G.S. hat mir öfters gesagt, dass das Niveau der W.S. meistens viel zu hoch ist und man einige Male mit viel Glück an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sei, weil der Regen früh genug aufhörte (das letzte Mal war in diesem Winter). Etwa 50 % des Vennwassers fließt zur W.S., da das Venn dieses Jahr gesättigt ist fließt der Regen sofort ab. In einem normalen Regenjahr beträgt der Zufluss ± 5 m3/Sekunde, dieses Jahr aber viel mehr, der Spitzenwert lag wahrscheinlich bei 80 m3/Sek. oder eher noch mehr! Das sind dann 700.000 m3/Tag! Da man schon zwei Wochen vorher wusste, was auf uns zukam, hätte man Zeit gehabt das Niveau auf 50 % zu senken und es hätte keine Katastrophe gegeben, nicht in der Unterstadt noch im ganzen Wesertal. Wasser zwei oder drei Tage vor der Katastrophe abzulassen ist zu spät, der Zufluss ist zu groß. An der G.S. war man vorsichtiger! Auch heute (21.7.) lässt man viel zu wenig Wasser ab, denn der nächste Regen wird kommen. Den Verantwortlichen wird wohl nicht viel passieren wenn sie denn die richtige Parteikarte haben und uns wird man die Steuern erhöhen, um die Zeche zu bezahlen. Auch unser Haus wurde stark getroffen.

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