Katastrophenmeldung

Im BRF konnte man am 30. Juni 2021 folgenden Beitrag lesen: Electrabel: Atomausstieg nicht mehr aufschiebbar. Zur großen Freude verschiedener politischer Akteure sowie weiter Teile der Leitmedien wird vom Betreiber der KKW deren unwiderrufliches Ende für 2025 verkündet. Dabei ist das eine Katastrophenmeldung, die sich aber nur dem auftut, der sich in dem Bereich der Stromwirtschaft auskennt. Dazu muss man sich die Fakten ansehen. Die dazu nötigen Daten sind im Internet auf der Seite von Elia für jeden abrufbar. Während diese Zeilen geschrieben werden, liegt die Netzlast in Belgien bei 10.000 MW. Der Anteil der „Erneuerbaren“ daran ist erschreckend gering:

Windstrom: 800 MW

Sonnenstrom: 140 MW

In der Kraftwerksplanung für den 1. Juli 2021 sind > 5.500 MW Leistung aus den KKW eingeplant. Jedem, dem diese Zahlen etwas sagen, kann sich nur noch an den Kopf fassen: Wie will man angesichts solcher Fakten die Stromversorgung nach 2025 sicher stellen! Dass sich in bestimmten politischen Kreisen langsam Unbehagen breit macht, angesichts der Versorgungssituation ab 2025, klingt in dem BRF-Artikel zwar an, aber die „Freude“ der meisten Ahnungslosen wird dadurch nicht getrübt. Ecolo und deren Satelliten feiern das als einen großen Erfolg. Sie sind für Zahlen basierte Argumente sowieso nicht erreichbar; man versteht solche Daten dort schlicht nicht! Man glaubt unbeirrbar weiter an die eigenen Ökomärchen von der Stromversorgung durch Wind und Sonne.

Andere Parteien sind da etwas skeptischer, man will Gaskraftwerke bauen, lässt sich aber damit viel Zeit und versteht nicht, dass einem derweil die Zeit wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt.

Und die Krönung des Ganzen: Dieselben Politiker, die Belgien in eine schwere Stromversorgungslücke treiben, wollen zeitgleich 7.000 Ladestationen für E-Autos errichten! Woher der zu deren Betrieb benötigte Strom kommen soll, kann niemand erklären. Und es scheint auch niemanden zu interessieren.

Auch das Argument von Stromlieferungen aus dem Ausland ist substanzlos, da alle anderen die CO2- und Kernkraft-basierten Kraftwerke ebenfalls abschalten wollen. Wie sollen die „Abschalter“ sich denn gegenseitig mit Strom versorgen können? Dass unsere Argumente wirkungslos verhallen, wie der Rufer in der Wüste, liegt wohl daran, dass es die Grünen gar nicht interessiert und die anderen Parteien sich lieber taub und blind stellen. Womöglich in der Absicht, sich nachher mit dem Argument „das haben wir so gar nicht gewusst“ aus der Verantwortung zu stehlen. Belgien steuert auf eine energiepolitische Katastrophe zu, und niemand will es sehen!

Kommentare

  • "der sich in dem Bereich der Stromwirtschaft auskennt"...

    Selten so gut gelacht...! Schenkelklopfer.
    Etwa genauso wie im Bereich Treibhauseffekt, den es laut 'Gegenpol'-Aluhutverein "nicht geben kann" (Wortlaut auf Ihrer Website!) obwohl ihn Sekundarschüler auf der ganzen Welt lernen??? Ich lach mich schlapp... :)

    Herr Pesch, mit Verlaub, machen Sie und der Rest ihres Klübchens sich doch nicht noch mehr zur Lachnummer, es wird langsam echt peinlich. Vielleicht nochmal die Sekundarschulbank drücken und grundlegende Physik pauken, Schwerpunktthema "Treibhauseffekt"? Ich weiß, dass ich mich hiermit wiederhole, aber bislang hat keiner von Ihrem Klübchen über diese haarsträubende Wissenslücke auch nur ein einziges Wort verloren, wobei Sie alle doch sonst auch nicht so wortkarg sind...?

  • Die Kernenergie macht ca. 50% der belgischen Stromversorgung aus.
    Da Herr Hezel sich ja in Sachen Klima gut auskennt und auch in Sachen Energie, wie er logischerweise selbst angibt, muss er ja auch im Stande sein zu erläutern, wo denn der "Ersatzstrom" herkommen soll - und das rund um die Uhr.

    Um Antwort wird gebeten...

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