Nur sportlich über alle Zweifel erhaben

<p>Blick auf die Strecke in Baku</p>
Blick auf die Strecke in Baku | Foto: dpa


Was steht an?


Zum sechsten Mal geht die Formel 1 in diesem Jahr an den Start, und auf Monaco folgt gleich der nächste Stadtkurs: In Baku steigt der Große Preis von Aserbaidschan. Das mit Blick auf die Menschenrechtslage im Land durchaus umstrittene Rennen am Kaspischen Meer ist nur sportlich über alle Zweifel erhaben. Seit der Premiere 2016 liefert Baku verlässlich Spektakel, die Kombination aus engen Ecken in der Altstadt und einer 2,2 km langen Vollgaspassage sind eine fast einzigartige Herausforderung. Am Sonntag (14 Uhr MEZ) kommt es dort zum nächsten Duell zwischen Red Bull und Mercedes.


Wer gewinnt?


Warum eigentlich nicht Red Bull? Die Serien-Weltmeister von einst sind in dieser Saison endlich nicht bloß erklärte Herausforderer von Mercedes - sondern ein echter Gegner. In Monaco entriss Max Verstappen dem Rekordweltmeister Lewis Hamilton die Führung im Gesamtklassement, auch in der Team-WM steht Red Bull nun ganz oben, und diese Doppelführung gab es seit 2013 nicht mehr. Damals gewann Sebastian Vettel seinen vierten und letzten WM-Titel mit dem Team. Mercedes und besonders Hamilton abzuschreiben, hat in den vergangenen Jahren zwar noch nie gelohnt, doch Motorsportchef Toto Wolff erwartet auch in Baku „ein schwieriges Wochenende“, wie Monaco passe auch dieser Stadtkurs „nicht besonders gut zu den Charakteristiken und Eigenschaften“ des Mercedes. Red Bull dagegen könnte er durchaus liegen, denn Verstappens Team ist schnell in kurvigen Bereichen und auf den Geraden. Das hat auch mit sogenannten Flexi-Flügeln am RB16B zu tun, die daher mittlerweile zum großen Streitpunkt zwischen Mercedes und dem Brause-Team geworden sind. Mercedes will Protest einlegen, in Baku könnten sich die Fronten weiter verhärten.


Sind auch Ferrari und McLaren nun dauerhaft Kandidaten für ganz oben?


In Monaco schenkten die beiden „schlafenden Riesen“ der Formel 1 ein seltenes Glück: Drei Teams schmückten das Podium, und keines davon war Mercedes. Vor allem Ferrari sorgte für Erstaunen im Fürstentum. Die später aberkannte Pole Position für Charles Leclerc war ein erster Hinweis auf die Stärke der Scuderia auf langsamen, kurvigen Strecken, Rang zwei für Carlos Sainz im Rennen ein weiterer. Allerdings profitierte die Scuderia wohl wie kein anderes Team von den im Kalender einzigartigen Bedingungen auf Monacos Straßen. Schon in Baku, wo auch Topspeed zählt, dürfte es anders aussehen. McLaren allerdings, in Monaco durch Lando Norris auf Rang drei, bringt in dieser Saison einen Allrounder auf die Strecke. Der funktionierte in Monte Carlo, wird aufgrund seiner Geschwindigkeit auf den Geraden von der Konkurrenz aber auch ehrfurchtsvoll als „Rakete“ bezeichnet. Für den Wechsel aus Kurvengewirr und Highspeed in Baku könnte es das perfekte Paket sein. (sid/jph)

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