Der Zoff geht weiter: UEFA-Chef Ceferin bekräftigt Ausschlussdrohung

<p>Der Zoff geht weiter: UEFA-Chef Ceferin bekräftigt Ausschlussdrohung</p>
Illustration: REUTERS

Real Madrids Clubchef Florentino Pérez als Initiator der Super League will wie wohl mindestens drei weitere Mitgründer das Projekt nicht aufgeben und auch die anderen Partner nicht aus ihren Verträgen entlassen. Die UEFA hatte den zwölf Clubs, die in der Nacht zu Montag mit der Veröffentlichung ihrer Super-League-Pläne geschockt hatten, zunächst mit harten Strafen gedroht. Bei der Sitzung der UEFA-Exekutive am Freitag wurden jedoch nach dem schnellen Kollaps der Pläne keine Sanktionen ausgesprochen.

Somit dürfte Real Madrid am Dienstag sein Halbfinal-Spiel in der Champions League gegen den FC Chelsea bestreiten. Manchester City, das zunächst ebenfalls zu den Super-League-Clubs gehörte, spielt am Tag danach gegen Paris Saint-Germain. Sollten Real, der FC Barcelona, Juventus Turin und der AC Mailand aber weiter keine öffentliche Abkehr von der Super League vollziehen, warnte Ceferin: „Unsere Wettbewerbe werden auch ohne diese vier Teams fantastisch sein.“

<p>Aleksander Ceferin</p>
Aleksander Ceferin | Foto: dpa

Hintergrund der wütenden Reaktion der UEFA ist, dass die Super League in direkte Konkurrenz zur Champions League getreten wäre. Auch der Weltverband FIFA, etliche nationale Ligen und Verbände sowie viele Fanorganisationen und Spitzenpolitiker hatten das Projekt attackiert. Nach dem schnellen Rückzug der englischen Klubs dürfte die Super League wohl vorerst vom Tisch sein. Real-Boss Pérez hält das aber für „komplett falsch“.

In dem 167-seitigen Vertragswerk haben sich die Beteiligten dem „Spiegel“ zufolge für 23 Jahre zur Teilnahme an der Super League verpflichtet. Ein Ausstieg sei frühestens nach drei Jahren und dann nur mit erheblichen finanziellen Strafzahlungen möglich, hieß es. „Es ist klar im Vertrag, dass du nicht gehen kannst“, sagte Pèrez.

UEFA-Chef Ceferin sieht den Kollaps längst als perfekt an. „Jetzt haben sie es einmal versucht und sind gescheitert“, sagte er dem „Spiegel“. Dies mache für den Dachverband auch die künftigen Verhandlungen über eine gerechtere Geldverteilung leichter. „Wir können jetzt sagen: Ihr wollt egoistisch sein? Dann probiert doch noch mal eure Super League“, sagte Ceferin. (dpa/tf)

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