Wissenschaftliche Prüfung als Basis für Zulassung

Sehr geehrter Herr Radermacher, im Fall Nawalny hat die EU eine sofortige und bedingungslose Freilassung verlangt. Auch wir als Parlament haben am 21. Januar eine Resolution in diesem Sinne verabschiedet. Anfang März wurden durch die Mitgliedstaaten Sanktionen beschlossen, konkret gegen russische Beamte, die in den Fall verwickelt sind. Das geht in meinen Augen aber nicht weit genug. EU-Sanktionen müssen auch die russischen Oligarchen treffen, die Wladimir Putin finanzieren. Nicht zuletzt das Projekt Nord Stream 2 muss ganz oben auf der Liste stehen, wenn es darum geht, Konsequenzen zu ziehen. Die EU benötigt diese Pipeline nicht für ihre Energiesicherheit. Eine Abhängigkeit von Russland muss auch durch den Aufbau eigener europäischer Energiekapazitäten in den nächsten Jahren deutlich verringert werden. Was den Impfstoff Sputnik V angeht, ist mein Standpunkt, dass wir die wissenschaftliche Analyse der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) abwarten müssen.

Die EMA hat erst Anfang März mit der Prüfung begonnen. Ungarn setzt den Impfstoff bereits eigenmächtig auf Basis einer Notfallzulassung ein. Das halte ich für sehr gewagt, da die wissenschaftliche Untersuchung durch die EMA ein wichtiger Prüfstein ist. Wenn die wissenschaftliche Prüfung klar darlegt, dass durch den Impfstoff Menschenleben gerettet werden können, wäre eine Nicht-Zulassung aus rein politischen Gründen in einer solchen Krisensituation aber ebenfalls unverhältnismäßig. Nicht die Herkunft ist dann wichtig, sondern dass der Impfstoff hilft und sicher ist, Menschenleben rettet und einen zusätzlichen Schritt hin zu einem normalen Leben darstellt.

Kommentare

  • P. Arimont: „…sondern dass der Impfstoff hilft und sicher ist, Menschenleben rettet und einen zusätzlichen Schritt hin zu einem normalen Leben darstellt.“

    Laut den „Experten“ muss die Durchimpfung einen Wert von 70% erreichen, bevor „Normalität“ möglich wird.

    Nun wird aber laut Umfragen kaum ein Land weltweit diese Marke erreichen, nicht einmal die besonders hart getroffenen Länder wie Italien, Spanien (beide 56%) oder die USA (47%).

    Aber das veranlasst dennoch offensichtlich keinen der hochbezahlten Politiker sich Gedanken über einen Plan B zu machen.

    Ist vielleicht das der wahre Grund für die Aufrechterhaltung des Lockdowns, um also die Verzweiflung der Menschen auf die Spitze zu treiben, bis der Widerstand gegen die (freiwillige) Impfung mit aller Macht gebrochen ist?

    Und kommen vielleicht diesen Politikern die Lieferengpässe der Impfstoffe sogar ganz gelegen, weil solange der Impfstoff knapp ist, weder die mangelnde Impfbereitschaft, noch die damit einhergehende Offenkundigkeit ihrer Planlosigkeit für die Bürger klar erkennbar werden?

    https://ourworldindata.org/covid-vaccinations

  • Herr Arimont zahlen sie den Menschen in Deutschland die höheren Energiekosten wenn Nordstream 2 nicht kommt?

  • Und ist ihnen eigentlich klar das EU Unternehmen Nordstream 2 finanzieren?

  • Ach, der Herr Schmitz und seine grüblerischen Fragen.
    Darin kann man jede noch so abstruse Hypothese verpacken und sich danach damit herausreden, man habe es ja nicht so gemeint.

    Da wird einerseits den "hochbezahlten" (das Klischee war sicher notwendig) Politkern vorgeworfen, zu dämlich zu sein, um sich Gedanken über einen "Plan B" zu machen, andererseits wird ihnen aber die Fähigkeit unterstellt, um drei Ecken herum ein perfides System eingefädelt zu haben, um "die Impfbereitschaft zu brechen", andererseits aber wieder sollen sie völlig verzweifelt nach dem Strohhalm der Impfstoffknappheit greifen, um ihre Planlosigkeit zu verschleiern.

    Warum nicht gleich behaupten wie es auch schon geschehen ist, die ganze Pandemie sei nur inszeniert worden, um die Machtgelüste "der Politiker" ... oder ihrer Hintermänner (wahlweise Bill Gates, Soros, die Bilderberger, die Rosenkreuzler...) zu befriedigen?

    Was die Steigerung der Impfbereitschaft angeht, so könnte dies hier ein Indiz sein, wohin die Reise gehen wird:
    "Jens Spahn kündigt Sonderrechte für vollständig Geimpfte an - Wer vollständig gegen Corona geimpft ist, soll dem Bundesgesundheitsminister zufolge bald Freiheiten zurückbekommen. Laut RKI können Geimpfte das Virus kaum weitergeben."
    https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-04/corona-regeln-jens-spahn...

    Wobei der Ausdruck "Sonderrechte" völlig unpassend ist. Es sind keine "Sonder"rechte, sondern die Geimpften erhalten ihre normalen bürgerlichen Freiheiten zurück, was ja auch ganz im Sinne von Herrn Schmitz sein dürfte.

    Sollten dann etwa im Sommer die südlichen Ferienländer einen Impfpass bei der Einreise verlangen, dürfte das die Impfbereitschaft bei so manchem Sonnenhungrigen enorm steigern.
    Übrigens, das von Herrn Schmitz so gerne bemühte Israel ist da schon weiter:
    „Ein Grüner Pass, der auch per App aufs Handy geladen werden kann, öffnet einzig Geimpften sowie Genesenen die Türen zu Gotteshäusern, Schwimmbädern, Sportstudios und Hotels.“
    https://taz.de/Impfprivilegien-in-Israel/!5750105/

    Noch was zu Israel:https://www.zeit.de/entdecken/reisen/2021-03/israel-nachtleben-tel-aviv-...
    Darauf werden wir wohl noch etwas warten müssen bei der mangelnden Impfbereitschaft hier. Obschon, in meinem Umfeld warten alle sehnsüchtig auf einen Termin.

  • Herr Schmitz,

    "Es ist darüber hinaus, völlig unverantwortlich, eine Gesellschaft derart zu spalten".
    Wer spaltet denn? Natürlich derjenige, der sich nicht impfen lassen will.
    Jedem steht es frei, sich impfen zu lassen. Also weiß jeder, der sich nicht impfen lassen will, welche Vor- oder Nachteile ihn mit seiner Entscheidung, die er selbst trifft, erwarten. In einer Demokratie wird die Minderheit respektiert. Und das ist gut und richtig so. Aber die Mehrheit trifft die Entscheidungen. Das ist genauso gut und richtig. Wenn ich sehe, wie viele Menschen sehnsüchtig auf die erste Impfung warten, dann dürfte wohl klar sein, wer die Mehrheit darstellt.
    Keiner nimmt Ihnen Ihre Entscheidung ab, sich impfen zu lassen, oder nicht. Das ist gut so. Sie haben die Freiheit der Entscheidung. Was wollen Sie noch mehr? Etwa die Entscheidung, ob ich mich impfen lassen darf oder nicht?

    Ich möchte auch nicht, dass Sie entscheiden, dass ich ab jetzt mit 100 Sachen durch Sankt Vith rasen darf. Dazu haben wir (von der Mehrheit verabschiedete) Gesetze! Und das ist zu 100% gut so!!!

  • Sehr geehrter Herr Schleck,

    Sie unterstellen mir, dass es wohl ganz in meinem Sinne sei, dass „die Geimpften ihre normalen bürgerlichen Freiheiten zurückerhalten“. Das ist einfach falsch! Ich finde es im Gegenteil einfach nur ekelhaft Menschen aufgrund ihrer persönlichen Überzeugung derart aus dem gesellschaftlichen Leben auszugrenzen. Es ist darüber hinaus, völlig unverantwortlich, eine Gesellschaft derart zu spalten. Und dann verstehe ich nicht, inwiefern die Ungeimpften eine Bedrohung für die Geimpften darstellen können. Und wie soll das denn überhaupt in der Praxis umgesetzt werden?. Werden dann alle Mitarbeiter z.B. des Horeca-Sektors zur Impfung verpflichtet? Werden z.B. in Israel in Anbetracht der stark fallenden Impfbereitschaft dauerhaft 30…40% der Bevölkerung „Schädlingen“ gleich aus dem gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt?

    Wollen die Künstler vor einem derart „auserwählten“ Publikum überhaupt auftreten?

    Will der Horeca-Sektor, dass quasi einem Drittel seiner potentiellen Kundschaft der Zugang verwehrt wird?

    Vielleicht werden sich die den Impfpass herbeisehnenden Urlaubsländer noch wundern, wenn alle Ungeimpften mitsamt deren Freundes- und Familienkreis wegbleiben (müssen)?

    PS: Ich warte immer noch auf eine Erklärung für die auffällig hohe Übersterblichkeit in Israel seit Anfang des Jahres. Und warum publiziert Israel seit zwei Wochen keine statistischen Daten mehr zu seiner Übersterblichkeit (weder in Euromomo noch in ourworldindata)?

  • Sehr geehrter Herr Pluymen,

    Ich verstehe nicht, inwiefern diejenigen, die sich nicht impfen lassen möchten, die Gesellschaft spalten. Das müssen Sie mir erklären.

    Dass sich Ihrem Verständnis nach Demokratie auf „Mehrheit entscheidet“ reduziert, finde ich sehr bedenklich, denn Mehrheit schützt vor Torheit nicht, was auch Ihnen klar werden müsste, wenn z.B. die Mehrheit beschließen würde, die Demokratie abzuschaffen.

    Des Weiteren ist eine Demokratie, die eigentlich nicht verhandelbare Grundrechte (z.B. Menschwürde) „im Sinne der Mehrheit“ mit Füßen tritt, letztendlich eine Diktatur der Mehrheit, siehe Iran, Türkei, Russland und auch in gewissem Maße Ungarn, Polen, Spanien (Umgang mit Katalonien).

    Und Ihr Vergleich „Verbot von Rasen“ und „Einschränkungen für Ungeimpfte“ hinkt in mehrfacher Hinsicht. Zum Einen bedroht ein Raser nachweislich seine Mitbürger. Zum anderen ging dem Rasenverbot sowohl eine öffentliche, als auch eine parlamentarische Debatte voraus. Des Weiteren können Impfskeptiker nachvollziehbare Gründe für ihre Haltung anführen (siehe z.B. Schlingerkurs der Regierungen bzgl. Astrazeneca). Und zu guter Letzt erfüllt ein Raserverbot die Bedingung der Verhältnismäßigkeit.

  • Der Herr Schmitz empfindet es als „ekelhaft Menschen aufgrund ihrer persönlichen Überzeugung derart aus dem gesellschaftlichen Leben auszugrenzen.“

    Ist nicht im Gegenteil die weitere Hinderung von Geimpften, „ein normales Leben“ (das waren mal seine eigenen Worte) eine nicht zu rechtfertigenden Behinderung elementarer Grundrechte?

    Glaubt man wirklich, wenn mal eine signifikante Zahl von Menschen geimpft ist, würden diese sich noch auf unbegrenzte Zeit im Lockdown halten lassen, nur um mit dem Impfgegnern oder -skeptikern solidarisch zu sein?

    Wie das in der Praxis umgesetzt werden soll? Etwa so:
    https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/corona-impfpass-impfa...
    Was Israel betrifft, so gibt der von mir verlinkte Artikel Auskunft. Mehr kann ich auch nicht dazu sagen.

    Die Urlaubsländer wie Griechenland werden jubeln, wenn sie Touristen mit Impfpass anlocken können, ohne zusätzliche Tests oder gar Quarantänevorschriften.

    Auch die Konzertveranstalter werden froh sein, wieder Vorstellungen vor geimpftem Publikum organisieren zu dürfen, wenn die Alternative der weitere komplette Stillstand wäre. Da wird wohl keiner aus Solidarität mit den Nichtgeimpften auf einen Auftritt und die entsprechenden Gagen verzichten.

    Ja, und der Horeca-Sektor wird sich die Hände reiben, wenn statt jetzt null Kunden zwei Drittel seiner potentiellen Kundschaft der Zugang erlaubt wird?

    „Die Der Düsseldorfer Reiseveranstalter Alltours will ab Ende Oktober in seinen eigenen Urlaubshotels nur noch Gäste mit einer Corona-Impfung beherbergen.“ Solidarität? Fehlanzeige.

    Dabei muss natürlich der Impfpass andere Möglichkeiten wie Testen und Quarantäne nicht grundsätzlich ausschließen.

    Zu Israel noch das hier:
    https://www.juedische-allgemeine.de/israel/zahl-der-corona-schwerkranken...

  • Herr Schmitz,

    tut mir leid, aber Sie haben meinen Kommentar leider nicht verstanden. So etwas soll es geben. Ich respektiere Ihre Entscheidung, aber Sie meine nicht. Jemand muss Entscheidungen treffen, und dafür ist die Mehrheit nun mal da. Dass Sie momentan zur Minderheit gehören ist ein Fakt. Aber für Sie ist ein Fakt nur dann ein Fakt, wenn es Ihnen genehm ist...
    Auch habe ich Demokratie keinesfalls auf "Mehrheit entscheidet" reduziert. Das ist Ihre Aussage, nicht meine. Aber Sie reduzieren Minderheit auf "Ich habe Recht". Aber so funktioniert das nicht.

  • Sehr geehrter Herr Schleck,

    Sie schreiben: „Glaubt man wirklich, wenn mal eine signifikante Zahl von Menschen geimpft ist, würden diese sich noch auf unbegrenzte Zeit im Lockdown halten lassen, nur um mit dem Impfgegnern oder -skeptikern solidarisch zu sein?“

    Dazu zwei Anmerkungen:

    1) In der Vergangenheit hatten die Befürworter der Einschränkungen keinerlei Hemmungen, die Solidarität insbesondere der jungen, kaum von COVID-19 bedrohten Menschen einzufordern, um die älteren Mitbürger zu schützen.

    2) Sie gehen davon aus, dass Ungeimpfte eine Bedrohung für Geimpfte darstellen. Das müssen Sie mir erklären.

    3) Oder alternativ gehen Sie davon aus, dass die Einschränkungen für ALLE nur dann aufgehoben werden könnten, wenn die "Pandemie besiegt“ sei, was auch immer die Virologen darunter verstehen mögen. Das ist schlicht und ergreifend falsch, siehe Texas, das vor über einem Monat ohne „Sieg über die Pandemie“ zur Normalität zurückgekehrt ist, ohne Anzeichen von exponentiellem Anstieg der Fall-, Kranken- und Todeszahlen (siehe https://www.wiwo.de/politik/ausland/ortsbesuch-texas-governeur-streicht-....)

  • Zu den drei Punkten des Herrn Schmitz:

    Zu 1. - Es ging darum, die besonders gefährdeten Mitbürger, gleich welchen Alters, vor
    der Krankheit zu schützen. Außerdem konnte jeder ein Verbreiter des Virus sein.
    Hier ist es umgekehrt. Bereits geschützte, weil geimpfte Bürger werden ihre Rechte zurückerhalten wollen, was auch völlig legitim ist, da dadurch niemand mehr gefährdet werden kann. Wieso gerade Sie dagegen "querschiessen", ist nicht recht ersichtlich.
    Meine Aussage betrifft übrigens die tatsächliche Entwicklung, wie sie sich andeutet, unabhängig von jeder Wertung.

    Zu 2. Nein, ich gehe nicht davon aus, dass Geimpfte eine Bedrohung für Nichtgeimpfte sind, obwohl noch immer nicht ganz klar ist, inwieweit Geimpfte das Virus noch verbreiten können.
    Es geht darum, Nichtgeimpfte vor infizierten Nichtgeimpften zu schützen, wenn sie etwa dicht an dicht in einem Konzertsaal sitzen.

    Zu 3. „Oder alternativ gehen Sie davon aus, dass die Einschränkungen für ALLE nur dann aufgehoben werden könnten, wenn die "Pandemie besiegt“ sei.“
    Unsinn!
    Ein solches "Alles oder nichts" vertreten doch wohl eher Sie.
    Im Gegenteil, das Fortschreiten der Impfkampagne und der Impfpass erlauben ja gerade eine progressive Aufhebung der Beschränkungen, wobei ich ausdrücklich „andere Möglichkeiten“ nicht ausgeschlossen habe, was Ihnen wohl entgangen ist.

    Sie haben den verlinkten Artikel gelesen? Die Entwicklung der Dinge, wie ich sie angedeutet habe, läuft nun mal in diese Richtung, ob wir beide es wollen oder nicht. Unser Geplänkel ist da völlig unerheblich.

  • Kleiner Nachtrag: Man fragt sich, ob Herr Schmitz den von ihm verlinkten Artikel über Texas wirklich bis zum Ende gelesen hat. Sonst hätte er gemerkt, dass die Situation dort wesentlich nuancierter ist.
    Oder aber, er baut darauf, dass wir ihn sowieso nicht lesen und seinen Aussagen vertrauen.

  • @G. Schmitz

    Ich wünsche Ihnen, Herr Schmitz, dass Sie mit der “Ihnen zustehenden Freiheit” und den “Ihnen zustehenden Grundrechten” in ihrem “Ihnen zustehenden normalen Leben” mehr anzufangen wissen, als Sie in ihrem “Beitrag” zur Bekämpfung der Pandemie zum Ausdruck gebracht haben.
    Wenn es zu dieser “Normalität” wieder kommt, haben Sie dies jedoch nicht ihrer täglichen Agitation (und der ihrer Querdenker-Mitstreiter) gegen alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zu verdanken, sondern den Menschen, die ihren Beitrag zu deren Eindämmung geleistet haben.

    Lesen Sie den verlinkten Artikel über die Situation in Texas doch noch einmal durch. Die Chance, dass Sie ihn dann besser verstehen, statt wie üblich ihre eindimensionalen Schlussfolgerungen zu ziehen, könnten steigen.

    Haben Sie eigentlich nicht gemerkt, dass ihre Sichtweise auf die Pandemie in fast allen Punkten durch Fakten und die Realität widerlegt wurde?
    (Nein, auch das Gerichtsurteil zur formalen Legalität der Corona-Maßnahmen sagt nichts über die Notwendigkeit und Wirksamkeit von Maßnahmen aus.)

  • Sehr geehrter Herr Schleck,

    Es würde den Meinungsaustausch deutlich vereinfachen, wenn Sie genau lesen würden, was ich schreibe, bevor Sie antworten.

    Sie schreiben nämlich, „Nein, ich gehe nicht davon aus, dass Geimpfte eine Bedrohung für Nichtgeimpfte sind,…“ Dabei hatte ich geschrieben, dass Sie wohl davon ausgehen würden, „dass Ungeimpfte eine Bedrohung für Geimpfte darstellen.“ Ich hatte ja bereits an dieser Stelle mehrfach gefragt, warum die Ungeimpften denn bloß von den Geimpften fernzuhalten seien.

    Dann schreiben Sie, dass „Nichtgeimpfte vor infizierten Nichtgeimpften zu schützen“ seien. Sollte es nicht den Nichtgeimpften selber überlassen sein, ob sie vor anderen Nichtgeimpften geschützt werden wollen? Oder kommt jetzt wieder das Keulen-Argument „Gesundheitssystem vor Überlastung schützen“? Also wenn die verbleibenden …30%... Nichtgeimpfte (darunter wohl 90% nicht vulnerable Menschen) die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystem heraufbeschwören, dann hat die Gesundheitspolitik tatsächlich auf der ganzen Linie versagt. Und sogar dann noch, sollte es den Nichtgeimpften überlassen bleiben, ob sie das Risiko einer Triage im Falle einer Covid-Erkrankung eingehen möchten oder nicht.

    Und ja, ich habe den Artikel bzgl. Texas ganz gelesen. Die von Ihnen angemahnte Nuancierung ändert doch nichts daran, dass die Zahlen Greg Abbott (Gouverneur von Texas) Recht geben, und Jo Biden, der die Öffnung scharf kritisiert hatte, Unrecht geben, oder?

    https://txdshs.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/ed483ecd702...

    Sehr geehrter Herr Leonard,

    Sie reden dauernd von MIR zustehenden Freiheiten und Grundrechten. Diese stehen nicht nur MIR, sondern JEDEM, sogar IHNEN zu. Ich habe niemals was anderes gefordert. Es steht Ihnen natürlich frei, diese nicht in Anspruch zu nehmen.

    Ich verstehe, dass Sie sich zu den „Guten“ zählen, die glauben „ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet zu haben.“ Aus Ihrer Sicht sollten also (nur?) die „Guten“ mit der Rückgabe ihrer Grundrechte belohnt werden. Die Frage ist nur, wer sind nun die „Guten“ in Schweden, Texas oder Mississippi? Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich eben nicht, dass der „Sieg über die Pandemie“ die Grundvoraussetzung für die Rückkehr zur Normalität, sprich umfassende Wiederherstellung aller verfassungsmäßigen Freiheiten und Grundrechte für ALLE, ist.

    Dann fragen Sie mich: „Haben Sie eigentlich nicht gemerkt, dass ihre Sichtweise auf die Pandemie in fast allen Punkten durch Fakten und die Realität widerlegt wurde?“ Seltsamerweise habe ich meine Sichtweise in den allermeisten Fällen auf Fakten aus Quellen gestützt, die Sie als seriös betrachten würden (ourworldindata, sciensano, RKI, ARD, ZDF, TIME MAGAZINE, GE, BIONTECH-Website, EU-Dokumente, Spiegel, Fokus, etc.), und die Sie kein einziges Mal in Frage gestellt haben. Des Weiteren haben Sie die Herleitung meiner Sichtweise anhand der besagten Fakten auch niemals widerlegen können.

  • Nun ja, ich gestehe, aus Unaufmerksamkeit habe ich die Wörter „Geimpfte“ und „Nichtgeimpfte“ vertauscht. Ändern wir also Punkt 2 wie folgt ab:
    „Nein, ich gehe nicht davon aus, dass Nichtgeimpfte eine Bedrohung für Geimpfte sind.
    Es geht darum, Nichtgeimpfte vor infizierten Nichtgeimpften zu schützen, wenn sie etwa dicht an dicht in einem Konzertsaal sitzen.“

    Was nun die südlichen Ferienländer betrifft, von denen ich schrieb, so macht Israel Ernst. Heute im GE: „Israel öffnet sich wieder für Touristen – Impfung ist Voraussetzung“

    Auch Griechenland: „Die griechische Regierung drängt seit Jahresbeginn darauf, einen EU-weit gültigen Impfpass zu entwickeln. Damit soll der griechische Tourismus-Sektor gerettet werden, der normalerweise fast ein Fünftel der griechischen Wirtschaftsleistung ausmacht.“
    https://www.n-tv.de/panorama/Griechenland-oeffnet-ab-14-Mai-fuer-Tourist...

    Aus Solidarität mit den Nichtgeimpften wird da wohl keiner zu Hause bleiben, da kann Herr Schmitz das noch so sehr als „ekelhaft“ geißeln.

    Niemand wird doch wohl erwarten können, dass von heute auf morgen alle Beschränkungen für „ALLE“ aufgehoben werden. Das war bisher noch nirgends der Fall, selbst in Schweden nicht. Texas hin oder her, wir sind in Europa. Da kann der Impfpass gute Dienste leisten.

    A propos Schweden und Skandinavien: Da geht es momentan leider wieder rückwärts.
    https://www.fvw.de/touristik/destination/tourismus-neustart-nordische-la...

    Auch Großbritannien öffnet nur Schritt für Schritt in demselben Masse, wie die Impfungen fortschreiten. Zunächst dürfen Pubs und Restaurants nur im Außenbereich Gäste bedienen.

    Was der Herr Schmitz sonst so schreibt? Zum Beispiel:
    „Sollte es nicht den Nichtgeimpften selber überlassen sein, ob sie vor anderen Nichtgeimpften geschützt werden wollen?"
    Wo lebt der Herr Schmitz eigentlich? Der Staat erlässt unzählige Gesetze und Verordnungen, um Bürger vor anderen Bürgern zu schützen, ohne zu fragen, ob die Betreffenden das im Einzelfall auch wollen.
    Aber diese seltsame Aussage liegt auf einer Linie mit einer früheren: „Wenn ich mich schützen will, dann …, wenn ich es für richtig halte.“
    Der Herr Schmitz beachtet wohl die Verkehrsregeln auch nur, „wenn er es für richtig hält“?
    Mehr ist nicht dazu zu sagen.

  • Sehr geehrter Herr Schleck,

    Machen Sie es sich da nicht doch ein wenig zu einfach, wenn Sie die gute Nachricht aus Texas mit „Texas hin oder her“ abtun, woraus ich übrigens schließe, dass Sie derlei gute Nachrichten nicht gerne hören. Ich stelle mir gerade Ihre Reaktion vor, wenn ich derzeit die Schreckensbilder aus New York oder aus Brasilien mit „New York/Brasilien hin oder her, wir leben in Europa“ gewürdigt hätte.

    Ihr Argument, dass „der Staat unzählige Gesetze und Verordnungen erlässt, um Bürger vor anderen Bürgern zu schützen, ohne zu fragen, ob die Betreffenden das im Einzelfall auch wollen“ ist äußerst befremdlich. Zum einen kann doch, nur weil der Staat durchaus vernünftige Regeln vorschreibt, das doch nicht pauschal für jede weitere Regel geltend gemacht werden. Zum anderen sprechen Sie von „Einzelfall“. Es ist doch kein Einzelfall, wenn 30% der Bevölkerung ihre Grundrechte aufgrund einer fragwürdigen Zielsetzung (Impfdruck erhöhen, Virusausrottung, etc.) vorenthalten werden.

    Des Weiteren ist es (zum Glück) nicht die Pflicht des Staates, den Bürger zu schützen, wenn er diesen Schutz selber gewährleisten kann, bzw. diesen Schutz nicht möchte. Insofern hinkt Ihr Vergleich mit den Verkehrsregeln gewaltig, denn ich kann mich selber eben nicht gegen ein 200 km/h schnelles SUV schützen.

  • Die infame Unterstellung von Herrn Schmitz, man könne sozusagen miesepetrig auf die – bis jetzt – positiven Resultate in Texas schielen und sie mit Bedauern zur Kenntnis nehmen, verrät manches über die Geisteshaltung dieses Herrn.

    Ich bleibe dabei: die USA sind sie USA, und die Verhältnisse dort sind ganz sicher nicht 1:1 nach hier zu übertragen. Selbst in Europa sind diese Verhältnisse sehr unterschiedlich: Beispiel: Skandinavien, wo die ansonsten doch wohl vergleichbaren Länder unterschiedliche Strategien verfolgen … und auch völlig unterschiedliche Resultate im Kampf gegen Corona aufweisen.

    A propos Florida: Herr Schmitz schreibt an anderer Stelle: „Florida hatte bereits im Herbst 2020 fast alle Einschränkungen aufgehoben.“ Dann sollte man sich aber auch mal die Kurven bei Worldometer ansehen: https://www.worldometers.info/coronavirus/usa/florida/

    Dass nicht alle den Optimismus des Herrn Schmitz teilen, zeigt dieser Artikel mit Stimmen von Leuten, die es vor Ort doch eigentlich besser beurteilen können als wir von hier aus:
    https://www.merkur.de/welt/coronavirus-usa-florida-springbreak-maskenpfl...

    Auch in den USA ist der Fortschritt beim Impfen Voraussetzung für die Lockerung der strengen Einreisebestimmungen, wobei sicher auch der Impfpass, sollte er in den nächsten Monaten kommen, bei der Einreise gute Dienste leisten wird:
    https://www.floridasunmagazine.com/coronavirus-updates/us-einreise-locke...

    Herr Schmitz findet es „befremdlich“, dass der Staat sich auch um den Schutz solcher Menschen kümmert, die diesen Schutz gar nicht wollen. „Befremdlich“ ist eher die Argumentation des Herrn Schmitz, aber gut, wenn mein Vergleich „gewaltig“ hinkt, so wie jeder Vergleich hinkt, sonst wäre es ja kein „Vergleich“, dann nehmen wir ein anderes Beispiel: Sicherheitsgurt im Auto, verpflichtend für alle, auch für Herrn Schmitz, selbst wenn er diesen Schutz ablehnt und sich stark genug fühlt, sein Körpergewicht bei einem Unfall mit den Armen abzufedern.
    Ein anderes, noch krasseres Beispiel: Wenn jemand Miene macht, von einer Brücke in den Tod zu springen, wird der Staat – die Rettungskräfte – alles aufbieten, ihn davor zu bewahren, auch gegen seinen Willen. Warum eigentlich?

    Dass Herr Schmitz die Aufgabe des Staates, unsere Gesundheit zu schützen durch Bekämpfung einer Pandemie mittels Impfungen bis hin zur Ausrottung von Viren als „fragwürdige Zielsetzung“ bezeichnet, bedarf wohl keines weiteren Kommentars mehr.

  • Sehr geehrter Herr Schleck,

    Florida zählt weniger Pandemie-Opfer in Relation zu Einwohnerzahl als Belgien, und liegt sogar knapp unterm Schnitt der USA. Dass nun die Spring-Break Partys so manchem Beobachter vor Ort gegen den Strich gehen, wundert mich nicht, aber was wollen Sie damit sagen?

    Und dann unterstellen Sie mir, dass ich die Gurtpflicht ablehnen würde bzw. müsste. Das ist falsch. Ich bin für die Gurtpflicht. Zum einen ist der Nutzen des Anschnallgurts wissenschaftlich unstrittig. Des Weiteren betrachte ich die Gurtpflicht bereits deswegen als sehr sinnvoll, weil sie die Eltern „zwingt“, auch ihre Kinder anzuschnallen. Auf die gleiche Weise stehe ich voll und ganz hinter der Schulpflicht. Des Weiteren schränkt die Gurtpflicht die Freiheitsrechte nicht bedeutsam genug ein, dass ich mir darüber stundenlang den Kopf zerbrechen würde. Sollte allerdings jemand mit großer Leidenschaft sich gegen diese die Selbstbestimmung einschränkende Gurtpflicht wenden, würde ich mir gerne und geduldig seine Argumente anhören.

    Was Ihr Beispiel des angehenden Selbstmörders betrifft, so bin ich auch dafür, dass der Staat, wenn er denn davon Kenntnis erhält, versucht diesen Menschen davon abzuhalten. Denn es kann ja sein, dass der Betreffende in dem Moment nicht ganz zurechnungsfähig ist. Wenn allerdings jemand im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten sich dazu entschließt, Schluss zu machen, so wird er für diesen finalen Akt mit Sicherheit eine Gelegenheit finden, wo der Staat ihn nicht mehr daran wird hindern können.

    Schlussendlich bin ich ebenfalls dafür, jeden Virus auszurotten, vorausgesetzt, dass die Maßnahmen zu seiner Ausrottung unzweifelhaft weniger Schaden anrichten, als das Virus selber.

  • "Schlussendlich bin ich ebenfalls dafür, jeden Virus auszurotten, vorausgesetzt, dass die Maßnahmen zu seiner Ausrottung unzweifelhaft weniger Schaden anrichten, als das Virus selber.."

    Na, dann sind wir uns also in diesem Punkt einig, der Herr Schmitz und ich.

    Aus seiner vorigen Aussage dazu hätte ein Unbedarfter nämlich den Schluss ziehen können, die Bekämpfung eines Virus durch Impfung, bis hin zu dessen Ausrottung sei eine "fragwürdige Zielsetzung".

    Bis jetzt hat noch jeder Impfstoff, sei es gegen Pocken, Kinderlähmung, Masern usw. "unzweifelhaft weniger Schaden" angerichtet als der Krankheitserreger selber,.
    (Eine beeindruckende Liste gibt es hier: https://www.infovac.ch/de/impfungen/impfstoffe-nach-krankheiten-geordnet )
    Die Pocken stehen nicht auf dieser Liste, sie sind ausgerottet.
    Auch Malaria und AIDS nicht, denn dagegen gibt es leider immer noch keine Impfung.
    Gegen Corona zum Glück schon.

    Ich jedenfalls habe die erste Impfdosis vor zwei Wochen erhalten. AstraZeneca.
    Nebenwirkung: ein wenig Müdigkeit am Tag danach, das war's.
    In meinem Bekanntenkreis sind viele schon ein erstes Mal geimpft, andere warten ungeduldig auf die Einladung.

  • @G. Schmitz

    Schauen Sie nicht nur nach Texas und Florida, sondern z.B. nach Irland, Großbritannien, Portugal, Israel, Tchechien,...
    Dort können Sie sehen, mit welchen Mitteln man Pandemiewellen konsequent bekämpft, nachdem man aus Fehlern gelernt hat.
    Durch konsequente Kontaktbeschränkungen (harte Lockdowns) und konsequentes Impfen.

    Bei unseren deutschen Nachbarn können Sie live und in Farbe sehen, zu welchem Ergebnis Zörgern und Handlungsunfähigkeit führt, obwohl selbst 2/3 der Bevölkerung für härtere Maßnahmen ist.

    Die Türkei ist ein anschauliches Beispiel was geschieht, wenn man Kontaktbeschränkungen halbherzig durchführt oder zu früh wieder lockert. Brasilien ein Beispiel dafür, was ein Querdenker als Präsident, der die Pandemie nicht ernst nimmt, anrichten kann.

    Auch unser Land, in dem die zentrale politische Herausforderung sich derzeit um die Frage dreht, wann wir endlich wieder einen Kaffe auf einer Terrasse trinken können, ist noch längst nicht auf der sicheren Seite. Verstanden, dass eine Pandemie kein Wunschkonzert ist, sondern das Virus den Takt vorgibt, haben einige immer noch nicht.

    Von Demut, dass der Homo Sapiens auf diesem Planeten - wie sich in diesen Krisenzeiten zeigt - letztlich nur ein arroganter, verletzlicher und letztlich auch überflüssiger Schmarotzer zu sein scheint, ... keine Spur.

    Der Staat sei ein “lausiger Krisenmanager” schrieb der Chefredakteur dieser Zeitung vor wenigen Tagen. Wenn mit Staat ein Teil der in diesem Staat lebenden Menschen und so mancher Beobachter und Analyst gemeint ist, hat er wohl recht. Wenn nicht: her mit Namen, Adresse und Telefonnummer eines weniger lausigen Managers zur Bewältigung der Krise. Der freie Markt, die natürliche Auslese, Gott oder Amazon?

    Der Großteil der Infektionen findet statt, weil Menschen sich u.a. durch Manipulation von Querdenkern oder Scharlatanen mit Dr.-Titel in Sicherheit wiegen, das Virus nach wie vor nicht ernst nehmen und sich an keine Regeln halten. Würden mehr Menschen sich aus Einsicht daran halten, wären staatlich verordnete Maßnahmen größtenteils überflüssig.

    Einen Beitrag dazu, wie man Menschen dazu bewegen kann, das Falsche zu tun, leisten Sie selbst mit jedem Ihrer täglichen Kommentare.

    Bravo!

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