Epidemiologe Marius Gilbert: „Alle Zutaten für eine dritte Welle sind gegeben“

<p>Epidemiologe Marius Gilbert: „Alle Zutaten für eine dritte Welle sind gegeben“</p>

„Alle Zutaten sind vorhanden für eine mögliche dritte Welle der Coronavirus-Epidemie“, so Marius Gilbert. Mehrere Faktoren würden darauf hindeuten. So nehme die Zahl der Neuinfektionen stetig zu, insbesondere in Brüssel und Ostflandern, während gleichzeitig weniger Tests durchgeführt wurden. Darüber hinaus liegt die Reproduktionsrate seit mehreren Tagen bei über 1 und steht nun bei 1,12.

Zudem sei die ansteckendere britische Corona-Variante hierzulande auf dem Vormarsch. Experten schätzen, dass 53 Prozent der in der vergangenen Woche verzeichneten Neuinfektionen auf besagte Corona-Variante zurückzuführen ist. In der Vorwoche waren es noch 38 Prozent.

Zu guter Letzt schwindet die Bereitschaft der Menschen, die geltenden Corona-Maßnahmen einzuhalten, wie aus der jüngsten Corona-Studie der Universität Antwerpen hervorgeht. „In den letzten zehn Tagen ist ein sehr deutlicher Rückgang der Einhaltung der Maßnahmen und ein Anstieg der Kontakte zu verzeichnen“, so der Experte.

In der Tat zeigt die Studie, dass mehr Menschen in den letzten zwei Wochen jemanden außerhalb ihrer Familie geküsst oder die Hand gegeben haben und dass körperliche Kontakte zugenommen haben.

„Nimmt man diese drei Faktoren zusammen, hat man alle Zutaten für eine dritte Welle“, sagt der Epidemiologe. Sollte es tatsächlich zu einer dritten Welle kommen, werde sie voraussichtlich nicht so verheerend ausfallen wie die beiden vorausgegangenen, prognostiziert Gilbert. (belga/sue)

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