Bäcker im Hungerstreik - Azubi aus Guinea darf in Frankreich bleiben

<p>Bäcker Ravacley trat Anfang Januar in den Hungerstreik.</p>
Bäcker Ravacley trat Anfang Januar in den Hungerstreik. | Foto: afp

„In Anbetracht seiner vorbildlichen Integrationsleistungen und seiner Aussichten auf eine berufliche Eingliederung (...) hat der Präfekt der Haute-Saône beschlossen, die gegen ihn ergriffene Maßnahme aufzuheben und ihm eine Aufenthaltserlaubnis zu erteilen“, teilte die Präfektur am Donnerstag mit.

Der Mann aus Westafrika war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Frankreich gekommen und arbeitet seit 2019 in der Backstube von Stéphane Ravacley in Besançon. Nach Erreichen seiner Volljährigkeit hatte der Lehrling eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt. Diese wurde abgelehnt, er erhielt im Dezember einen Ausreisebescheid und legte dagegen Einspruch ein. Sein Chef, Bäcker Ravacley, trat daraufhin Anfang Januar in den Hungerstreik. „Ich kämpfe gerade dafür, dass der Junge in Frankreich bleibt und französische Papiere bekommt“, sagte er dem Online-Magazin „Brut“.

„Die ursprünglich zur Begründung seines Antrags vorgelegten Elemente reichten nicht aus, um seinem Antrag stattzugeben“, hieß es nun aus der Präfektur über den Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis. Der Mann habe nun aber neue Informationen vorgelegt, welche die Einschätzung der Behörde geändert hätten. Medienberichten zufolge war die Präfektur ursprünglich der Ansicht, dass die Ausweispapiere des Mannes nicht authentisch seien.

Auch Prominente wie Schauspielerin Marion Cotillard („La vie en rose“), Ex-Umweltminister Nicolas Hulot oder Schauspieler Omar Sy („Ziemlich beste Freunde“) hatten sich für den Lehrling eingesetzt. In einem offenen Brief an Präsident Emmanuel Macron hieß es: „Sie können nicht so unsensibel gegenüber der Tatsache bleiben, dass ein französischer Bürger seine Gesundheit aufs Spiel setzt, um die humanistischen Grundsätze - Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - zu verteidigen.“ Auch eine Online-Petition, die bis Donnerstag mehr als 240 000 Mal unterzeichnet wurde, war ins Leben gerufen worden. (dpa)

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