Köln und Mainz sehnen den ersten Sieg herbei: „Das Pflänzchen Selbstvertrauen gießen“

<p>Gewinnt der FC auch gegen Union nicht, würde er seinen eigenen Negativrekord einstellen. Trainer Gisdol weiß daher, dass es „keinen Ersatz für Siege“ gibt.</p>
Gewinnt der FC auch gegen Union nicht, würde er seinen eigenen Negativrekord einstellen. Trainer Gisdol weiß daher, dass es „keinen Ersatz für Siege“ gibt. | Bild: dpa

Markus Gisdol war nicht aus der Ruhe zu bringen. Ja, sagte der Trainer, diese lange Serie ohne Sieg ist da, und sie begleitet den 1. FC Köln nun bereits seit 17 Spielen in der Fußball-Bundesliga: „Aber ich sehe keinen Vorteil darin, den Druck vor diesem Spiel besonders hoch anzusetzen. Der Druck ist ohnehin da, den haben wir uns selbst gemacht.“

Also sprach Gisdol lieber über das „kleine Pflänzchen Selbstvertrauen“, das bei den Kölnern durch drei Unentschieden aus den vergangenen vier Spielen gewachsen sei. Dieses gelte es nun „weiter zu gießen“ - am besten mit einem Erfolg am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) gegen Union Berlin. „Unser Ziel ist ein Sieg, das ist klar“, betonte Gisdol.

Auch wenn sich der Trainer bemühte, Gelassenheit auszustrahlen - die Lage des FC ist bedrohlich. Gisdol ist nun seit einem Jahr im Amt, er hat den Klub in der vergangenen Saison in einer ähnlich komplizierten Situation übernommen und zum Klassenerhalt geführt. Daher hat der Coach noch etwas Kredit, allerdings durften die Kölner ihren letzten Sieg in der Bundesliga im März feiern - acht der zwölf Monate unter Gisdol ist Köln also ohne Sieg.

Dennoch genießt der Trainer Rückendeckung von der Vereinsführung und auch innerhalb des Teams. „Ich bin mir sicher, dass wir hier nicht irgendwelche komischen Entscheidungen treffen müssen“, sagte Kölns Innenverteidiger Rafael Czichos: „Die Mannschaft fühlt sich intakt an. Es ist ein deutlich besseres Gefühl, als vor einem Jahr.“

Gewinnt der FC auch gegen Union nicht, würde er seinen eigenen Negativrekord einstellen. 1991 und 2005/2006 gab es bereits 18 Spiele ohne Erfolg. Gisdol weiß daher, dass es „keinen Ersatz für Siege“ gibt.

Zu allem Überfluss droht ein Engpass in der Offensive. Stürmer Sebastian Andersson ist beim Duell gegen sein Ex-Team zwar im Kader, aber womöglich nicht fit genug für die Startelf. Weil auch Anthony Modeste fehlt, sei es „knifflig“, Lösungen für eine schlagfertige Offensive zu finden, gab Gisdol zu.

Ähnlich düster sieht es bei Mainz 05 aus. Der Tabellenletzte, der bereits einen Trainerwechsel von Achim Beierlorzer zu Jan-Moritz Lichte hinter sich hat, sehnt den ersten Sieg genauso sehnlich herbei wie die Kölner. Und genauso wie sein FC-Kollege Gisdol versucht auch Lichte, vor dem Spiel beim SC Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) keinen zusätzlichen Druck auf sein Team auszuüben.

Er gehe die Partie „so an wie jedes andere Spiel auch“, sagte Lichte. Und: Er habe „ein gutes Gefühl, wir haben intensiv gearbeitet“. (SID)

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