Konfliktabbau bei Punkband Die Ärzte - Fahrradtour durch Amsterdam

<p>Die Mitglieder der Band Die Ärzte, Farin Urlaub (l-r), Rodrigo Gonzalez und Bela B. Ihr neues Album „Hell“ erscheint am 23. Oktober.</p>
Die Mitglieder der Band Die Ärzte, Farin Urlaub (l-r), Rodrigo Gonzalez und Bela B. Ihr neues Album „Hell“ erscheint am 23. Oktober. | Foto: Jörg Steinmetz/Die Ärzte/dpa

„Wir haben eine kleine Tour gemacht um Deutschland herum, haben zum Beispiel in Polen, Tschechien, Slowenien, Italien, England, Belgien und sogar in Luxemburg gespielt“, sagte Schlagzeuger Bela B (57) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor Veröffentlichung des neuen Albums „Hell“ (VÖ 23.10.). „Die Tour sollte den Ausschlag geben: Wie wird es weitergehen? Kommen wir klar auf engstem Raum?“

Gitarrist Farin Urlaub (56 - Geburtstag am 27. Oktober) ergänzte zur Tour im vergangenen Jahr: „Wir hatten schon luxuriöse Hotels, das war jetzt nicht zurück in die 80er, aber trotzdem haben wir halt wieder mal von null auf 100 sehr viel Zeit miteinander verbracht und hatten auch sehr, sehr, sehr viel Spaß.“

Jenseits der Bühne lief es nach Angaben der Musiker ebenfalls gut. „Wir haben auch das erste Mal seit Ewigkeiten wieder auf der Tour gemeinsam was gemacht“, sagte B. „Farin war zum Beispiel schon öfter in Ljubljana, ich das erste Mal. Er hat mir da ein paar Sachen gezeigt und mich zum Essen eingeladen, da musste ich nicht den Stadtführer bemühen.“ Andere Städte, andere Erinnerungen: „Ein wunderbares Erlebnis war zum Beispiel, mit Rod in Amsterdam Fahrrad zu fahren. Voll Klischee, aber schön.“ Bassist Rod Gonzalez (52) dazu: „Da kann man ganz schnell Kneipen ansteuern.“

Die Band sorgt sich derweil um die Zukunft der Kulturszene in der Coronakrise. Veränderungen seien schwer abzusehen und eine Frage der Zeit. „Wenn das noch zwei Jahre geht, wird es keine Clubs mehr geben“, sagte Gitarrist Farin Urlaub. „Dann wüsste ich nicht, wo der Nachwuchs herkommen soll. Auf welcher Bühne soll der dann groß werden?“

Die Ärzte hatten bereits mit einer Spendenaktion um Unterstützung für Berliner Clubs geworben. „Eine Welt ohne Kultur, in der möchte ich nicht leben müssen“, sagte Farin nun.

Rodrigo Gonzalez kann sich eine Veränderung der Musikszene vorstellen. „Vielleicht wird es wieder so wie früher in den 80ern. Da hat man viel in der Provinz gespielt hat, so kleinere Dinge wie Freies Haus der Jugend, Jugendzentrum“, erinnerte sich Gonzalez. «Vielleicht geht es wieder dahin, weg von den Club in den Großstädten, in den Zentren, wo internationale Bands spielen.“ Das könnte aus Sicht des Musikers vielleicht sogar ganz interessant werden. „Dann kann man da irgendwie anfangen, aber das ist auch das einzig Positive, was ich sehe.“ (dpa)

„Morgens pauken“ ist die erste Single aus dem neuen Album „Hell“

„True romance“ ist die zweite Single-Auskopplung aus „Hell“

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