Aufruf zur Wachsamkeit

Eine aufschlussreiche Begegnung veranlasst mich zum Aufruf, über die Zukunft vor allem unserer Krankenhäuser wachsam zu sein. Es werden Pläne geschmiedet, die für uns Deutschsprachige fatal sind. In Zukunft sollen alle wichtigen Dienste nur in Lüttich durchgeführt werden.

Momentan werden dort hunderte neue Betten geschaffen, die man belegen will, auch mit „deutschsprachigen Wallonen“. Es könnte also sein, dass diese nicht mehr die Möglichkeit haben, sich in ihrer Muttersprache mitzuteilen. Man ist sich in Lüttich der Problematik bewusst, indem man ein Dolmetscherteam schaffen will. Werden in dieser Planung nicht Grundrechte missachtet und dem Diktat der Rentabilität geopfert? Sind nicht auch kulturelle Missbräuche strafbar?

Die Gefahr ist doch groß, falsche Entscheidungen zu treffen, weil der Patient nicht verstanden wird? Gehört nicht zu einem erfolgreichen Genesungsprozess die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs, ohne fremde Person? Sind hier nicht unsere Volksvertreter/innen gefordert, klare Positionen zu beziehen und gleichzeitig auf europäischer Ebene mutige Entscheidungen zu treffen? Wenn hier nicht bald konkrete Fakten entstehen, die der europäischen Lebensfreiheit dienen, wird das teure Gebäude in Brüssel überflüssig.

Diese fatale Entwicklung für unsere Gegend muss sofort abge-block-t werden. Das alles hat nichts mit Sprachenfanatismus zu tun, sondern mit dem Recht, sich als belgischer Bürger in seiner nationalen Muttersprache mitteilen zu dürfen, gerade in Situationen der Angst, Unsicherheit und des Leids. Ein Auszug aus der Komplet unterstreicht die Notwendigkeit der Wachsamkeit: „Euer Widersacher geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“. N.B. Es kann auch eine Löwin sein!

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