Mit Clownsnase ins Krankenhaus

<p>Clowndoktor Dr. Krümmel bringt Emma und Mutter Manuela zum Lachen. So schlimm eine Situation im Leben auch sein mag, Lachen macht's einfacher.</p>
Clowndoktor Dr. Krümmel bringt Emma und Mutter Manuela zum Lachen. So schlimm eine Situation im Leben auch sein mag, Lachen macht's einfacher. | Foto: Andreas Arnold/dpa

Doktor Krümmel trägt einen mit Fingerfarbe bemalten weißen Kittel. Ihre Haare hat sie mit einer roten Schleife auf dem Kopf zusammengebunden. Ihre Wangen sind rot gefärbt, eine ebenso rote Knollennase sitzt mitten im Gesicht. Doktor Krümmel ist nämlich gar keine Ärztin. Sie nennt sich nur so. Sie ist ein Clown, genauer gesagt ein Clowndoktor.

Clowndoktoren gibt es an vielen Orten. Alle sind echte Profis, viele haben sogar eine Ausbildung als Clown.

Zusammen mit Doktor König geht sie in Krankenhäuser, um kranke Kinder aufzuheitern. An diesem Tag besuchen die beiden Clowns Emma. Emma musste in eine Kinderklinik. Denn Emma hat Diabetes. Ihr Körper kann Zucker nicht gut verarbeiten. Dadurch hat sie schnell zu viel davon im Blut.

„Wer isst gerne Schokoladeneis? Hand hoch!“, sagt Doktor Krümmel. „Ich darf keins essen“, sagt Emma etwas traurig. „Ich bin Diabetikerin.“ Auch die Clowndoktorin sieht ganz traurig aus. Da springt Doktor König ein. Mit seiner goldenen Krone auf dem Kopf ist er gleich als König erkennbar. „Kinder wie du verfügen über magische Fähigkeiten“, sagt er zu Emma. Dann zaubert er zusammen mit der Elfjährigen. Aus einer leeren Dose zieht er plötzlich eine gelbe Ente hervor. „Quak quak“, macht Emma und grinst. Einige Tage muss Emma noch im Krankenhaus bleiben. So lange war sie dort noch nie.

Da kann es schon mal langweilig werden. „Ob es in anderen Krankenhäusern auch Clowns gibt?“, fragt sie. Dann stellt sie fest: „Da wir in einem Krankenhaus sind, sind das kranke Clowns.“ Und kichert über ihren eigenen Witz. Clowndoktoren gibt es an vielen Orten. Alle sind echte Profis, viele haben sogar eine Ausbildung als Clown. Viele Clowndoktoren haben mitunter eine spezielle Clownschule besucht. Dort lernen sie in Kursen zum Beispiel, was den Zuschauern Spaß macht und wie sie auf Menschen reagieren können. Manche Clownschüler sind auch Schauspieler oder Sänger oder spielen ein Instrument. Andere können besonders gut jonglieren. Die Clowns arbeiten später an einem Theater oder gehen an Schulen. Einige treten auch auf der Straße oder auf Festen auf. Um Clowndoktor zu werden, müssen sie noch einmal zusätzliche Dinge lernen, die man in einem Krankenhaus beachten muss. Zum Beispiel, dass man sich immer die Hände waschen muss, bevor man in ein Zimmer geht. Und auch, wenn man wieder herauskommt.

Sie spielen für die Kinder Musik, zaubern oder machen Kunststückchen. Trotzdem sind sie nicht so wie die Clowns aus dem Zirkus. Denn im Krankenhaus geht es nicht darum, mit den meisten Bällen zu jonglieren. Es geht darum, die Kinder zum Lachen zu bringen. „Sie haben ein ganz feines Gespür für die Stimmung“, weiß die Expertin Frau Auerbach. Frau Auerbach ist Wissenschaftlerin und hat schon einige Clowns begleitet und sich angeschaut, wie die das machen. Doktor König und Doktor Krümmel ziehen weiter zu Felix. Der ist etwas ruhiger als Emma. Der Zehnjährige schaut sich an, wie die Clowns Seifenblasen machen. Dann tun sie so als würden sie Felix' Vater damit bombardieren. Natürlich mit viel Lärm, Quatsch und Getöse. Schüchtern lächelt der Junge. Die rote Nase will aber auch Felix unbedingt aufsetzen.

Ganz viele Clowns sind stark geschminkt. Viele setzen sich außerdem eine rote Knollennase auf. Mal ist sie aus Stoff, mal aus Plastik. Das ist die kleinste Maske der Welt. So nennen es die Clowns selbst. Damit schlüpfen sie in ihre Rolle und verwandeln sich. Jeder erkennt sofort, was gemeint ist. Ein zusätzliches Kostüm ist dann gar nicht unbedingt notwendig. (dpa)

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