Brüssel: viele Bauarbeiter des NATO-Hauptquartiers nicht bezahlt

<p>Bei der feierlichen Übergabe des neuen Nato-Hauptquartiers im Jahr 2017 wurden die Flaggen der Nato-Mitgliedsstaaten gehisst.</p>
Bei der feierlichen Übergabe des neuen Nato-Hauptquartiers im Jahr 2017 wurden die Flaggen der Nato-Mitgliedsstaaten gehisst. | Foto: belga

Das neue NATO-Hauptquartier, das im Mai 2017 eingeweiht wurde, ist das Ergebnis von sieben Jahren Bauzeit mit einem Kostenpunkt von 1,2 Milliarden Euro.

Eine große Anzahl von Subunternehmern arbeitete auf der Baustelle. Im Auftrag der NATO hatte die belgische Regierung den gesamten Bau dem Unternemenskonsortium BAM Alliance 3 anvertraut: „Und diese Unternehmensgruppe wiederum hat die Baustelle in verschiedene Abschnitte unterteilt“, erklärt Jehan de Lannoy, Anwalt des rumänischen Unternehmens.

Für den Bau eines Teils der Eisenkonstruktionen und des Betons hat die BAM Alliance einen Vertrag mit dem slowenischen Unternehmen MTB abgeschlossen. „Aber zum Zeitpunkt der Unterzeichnung war MTB Slowenien nicht mehr der Mitauftragnehmer. Eine neue Gesellschaft, die MTB Belgium, mit einem Kapital von nur 18.000 Euro, kam ins Spiel, jedoch ohne Garantien zu bieten“, so der Anwalt. Letzteres Unternehmen beschloss dann, einen Unterauftrag an das rumänische Unternehmen zu vergeben, welches nun behauptet, kein Geld erhalten zu haben. Die MTB Belgium kündigte den Vertrag wegen mangelhafter Ausführung.

Das rumänische Unternehmen habe in ihrem Heimatland einen ersten Erfolg beim Berufungsgericht erzielt, sagte der Anwalt. „Ein Fehler wurde eingeräumt: BAM hätte keinen Vertrag mit der MTB Belgien schließen dürfen, während die MTB Slowenien den Zuschlag erhalten hatte.“ De Lannoy fügt hinzu, dass sich mindestens zwei weitere Unternehmen in einer ähnlichen Situation wie sein Mandant befänden.

Obwohl das Gericht den Fehler anerkannte, ist noch nicht sicher, ob die Bauarbeiter bezahlt werden. Hierfür muss nachgewiesen werden, dass BAM tatsächlich für die Maßnahmen der MTB Belgium haftet. Die MTB Belgium ist in der Zwischenzeit in Konkurs gegangen und daher nicht in der Lage, das Geld zu zahlen. Dabei handelt es sich um 450.000 Euro plus Zinsen, also insgesamt rund 550.000 bis 600.000 Euro. Eine zweite Entscheidung des Brüsseler Berufungsgerichts wird für Dezember erwartet. (belga)

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