Warum Gesellschaftsspiele immer noch toll sind

<p>Der Name „Gesellschaftsspiele“ verrät schon, dass man sie meistens mit mehreren zusammen spielt.</p>
Der Name „Gesellschaftsspiele“ verrät schon, dass man sie meistens mit mehreren zusammen spielt. | Foto: DavidPrado – stock.adobe.com

Dabei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass Videospiele mittlerweile auch auf mobilen Konsolen gespielt werden können. Das heißt, ihr Anwendungsfeld ist mit den verschiedenen Endgeräten sehr vielfältig. Trotzdem haben analoge Gesellschaftsspiele definitiv ihren Reiz.

Worin der liegt, zeigen wir euch in diesem Beitrag. Gesellschaftsspiele sind richtige Oldtimer. Klassiker wie Schach gibt es sogar schon seit Hunderten Jahren. Archäologen können Funde von Spielplänen im Iran, beispielsweise vom „Königlichen Spiel von Ur“, sogar bis ins Jahr 2600 vor Christus zurückdatieren. Schon damals liefen die Spiele nach einem ähnlichen Grundprinzip ab wie heute: Sie folgen immer eindeutigen, individuellen Regeln mit dem Ziel, gegen Mitspieler zu gewinnen, deren Anzahl und Zusammenstellung von Spiel zu Spiel variiert.

Seit dieser Zeit haben sich die Spiele natürlich weiterentwickelt. Darum braucht man keine Angst vor fehlender Abwechslung zu haben. Die Auswahl zwischen „Monopoly“, „Mensch ärgere Dich nicht“ oder „Das Spiel des Lebens“ hat sich in eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Spielen in den unterschiedlichsten Kategorien und Genres verwandelt.

Bei Strategiespielen wie „Die Siedler von Catan“ musst du dir clevere Strategien überlegen, um deine Mitspieler auszustechen und zu gewinnen. Diese Spiele fordern das Denkvermögen und unterhalten gleichzeitig. Wer in der Schule oder auf der Arbeit viel sitzt und im Alltag wenig Gelegenheit für Bewegung hat, der wird sich über Bewegungsspiele wie „Twister“ freuen. Die machen nicht nur Spaß, sondern schaffen auch einen körperlichen Ausgleich. Familienspiele wie „Activity“ oder „Ubongo“ bringen Groß und Klein zusammen.

Sie sind dafür ausgelegt, dass alle mitspielen können und zusammen Spaß haben. Eltern, Kinder, Geschwister, Großeltern – sie alle spielen nicht nur gemeinsam, sondern verbringen auch wertvolle Familienzeit miteinander. Auch für die reinen Kartenspiele, die meistens ganz ohne Brettunterlage funktionieren, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Angeboten für jedes Alter und jeden Geschmack. Dabei stehen neuere Spiele wie „6 nimmt!“, „Hanabi“ oder „Bohnanza“ Klassikern wie Mau-Mau und Rommé in nichts nach. Das Schöne an Kartenspielen ist, dass sie meistens nicht lange dauern und auch als schneller Zeitvertreib für zwischendurch funktionieren.

Wer gutes Wetter und Spielen verbinden möchte, der kann sich aus der großen Auswahl an Outdoorspielen bedienen. Beliebte Spiele wie Boccia oder Wikingerschach eignen sich dafür besonders gut. Dies sind aber nur einige Beispiele für die Vielfalt der verschiedenen Spielgenres.

Ein weiterer großer Vorteil von Gesellschaftsspielen ist der persönliche menschliche Kontakt. Zwar können Videospiele online virtuell zusammen gespielt werden, bei Gesellschaftsspielen müssen Menschen aber zwangsläufig in der Realität zusammenkommen. Reaktionen und Interaktion verlaufen hier ganz traditionell auf einem persönlicheren Level. Auch wenn man bei Videospielen mittlerweile im Chat die Stimme seiner Mit- oder Gegenspieler hören kann, fehlt doch die nonverbale Kommunikation: Mimik, Gestik und Blickkontakt. Es ist einfach etwas Besonderes, wenn man zusammen um einen Tisch sitzt und tatsächlich miteinander spielt. Augenkontakt ist nicht zu ersetzen und schafft ein anderes Spielerlebnis.

Auch wenn man örtlich etwas eingeschränkter ist als bei Videospielen, sind Gesellschaftsspiele nicht nur an ein rein privates Umfeld gebunden. Viele Spiele gibt es mittlerweile schon in Reisegröße. Kartenspiele passen in jede Tasche und können theoretisch in jeder Umgebung gespielt werden. Mittlerweile gibt es auch viele Bars und Cafés, die ihren Gästen eine große Auswahl an Spielen anbieten. Wer beim Spielen das haptische Erlebnis bevorzugt, der hat in Sachen Fühlbarkeit bei Gesellschaftsspielen die größere Auswahl. Videospiele sind in den meisten Fällen auf Tastatur und Mouse oder den Kontroller der jeweiligen Konsole beschränkt. Gesellschaftsspiele bieten mit unterschiedlichsten Materialien, Karten und Spielfiguren eine größere Auswahl an haptischen Elementen. Gesellschaftsspiele sind außerdem zeitlos, also unabhängig von technischem Fortschritt. Wer ein Videospiel kauft, muss davon ausgehen, dass er dieses Spiel nicht auf ewig auf dem entsprechenden Gerät spielen kann. Die Weiterentwicklung der Hardware – neue Grafikkarten, neue Konsolen – nimmt die jeweiligen Spiele nicht immer mit. Es kann also sein, dass sie aus Kompatibilitätsgründen auf den neueren Konsolen nicht mehr gespielt werden können. Sicherlich ist es Geschmackssache, ob man lieber Gesellschaftsspiele, Videospiele oder beides spielt. Beide Spielwelten haben ihren Reiz und können großen Spaß machen. Trotz des stetig wachsenden Marktes für Videospiele werden Gesellschaftsspiele in nächster Zukunft so schnell nicht aus der Mode kommen.

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