Bernd Karthäuser (CSP): Vorwahlabkommen

Mich persönlich stört es nicht, wenn die DG-Regierungsparteien sagen, dass sie ihr derzeitiges Bündnis nach Möglichkeit fortsetzen möchten. Es ist weder unüblich noch unredlich, sich im Vorfeld von Wahlen zu Wunschkoalitionen zu äußern. Die freie Wahl der Bürger wird dadurch nicht eingeschränkt. Zumindest seltsam muteten aber die gemeinsamen Werbeanzeigen von ProDG, SP und PFF an, die über Monate in Kurier-Journal und Wochenspiegel veröffentlicht wurden. Kaum denkbar, dass N-VA, CD&V und Open VLD in Flandern oder MR und CDH in der Wallonie jemals Ähnliches tun würden. Die Vorstellung, dass Union und SPD in Deutschland zusammen die Werbetrommel rühren, gehört regelrecht ins Reich des Absurden.

Anders in der DG: Die erwähnten Zeitungsanzeigen und andere Signale aus der Mehrheit erwecken den Eindruck, dass hiesige Regionalisten, Sozialisten und Liberale nach all den gemeinsamen Jahren gar keine Lust mehr verspüren, sich voneinander zu unterscheiden und das jeweils eigene Profil zu schärfen. Vielleicht liegt das ja daran, dass einem die guten Ideen ausgegangen sind, vielleicht auch daran, dass der Erhalt der Macht eh im Vordergrund steht. Vielleicht auch an beidem.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment