GE-Wahlumfrage: Koalition knapp bestätigt

<p>GE-Wahlumfrage: Koalition knapp bestätigt</p>

An der Spitze gibt es, nach Auswertung von 1.289 Stimmabgaben, wovon wir 88 ungültige oder doppelt und mehrfach abgegebene Stimmen pro Person aussortiert haben, das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ProDG und CSP, wobei in unserer Umfrage ProDG mit 21,5 Prozent der Stimmen leicht vor der CSP liegen würde.

Diese folgt mit 20,8 Prozent. Überraschend, dass die PFF mit 19,8 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz kommt. Beim Urnengang 2014 hatte die PFF den vierten Platz (15,55 
 %) belegt, allerdings relativ weit hinter CSP (24,86 
 %) und ProDG (22,21 
 %) und knapp hinter der SP (16,08 
 %).

ProDG hätte damit das Ergebnis von 2014 mehr oder weniger gehalten, während die CSP rund vier Prozent ihrer Wähler verloren hätte. Damit wäre der 2014 nur knapp behauptete siebte Sitz weg. ProDG wäre erstmals stärkste Kraft im PDG und könnte als legitimer Wahlgewinner die führende Rolle bei den Koalitionsgesprachen übernehmen.

Die nächste Überraschung ist sicher das starke Abschneiden von Vivant, die mit 15,1 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen den vierten Platz belegen – mit deutlichem Vorsprung vor Ecolo und SP.

Ecolo kann in der GrenzEcho-Umfrage mit 11,9 Prozent nicht von dem derzeit positiven Trend für grüne Politik profitieren, den man sowohl in Flandern als auch in der Wallonie feststellt. Ecolo könnte zwar die Verluste ausgleichen, die es bei den letzten Wahlen erlitt (- 1,96 
 %) und sich sogar ganz leicht verbessern. Für den erhofften dritten oder gar vierten müsste Ecolo aber seine Wähler weiter mobilisieren.

Gleiches gilt für die SP, die mit 10,9 Prozent der Wahlabsichten das Schlusslicht bildet und wahrscheinlich mindestens einen Sitz verlieren würde. Im Vergleich mit 2014 wäre die SP der Verlierer der Wahl: mit -5,18 
 %, gefolgt von der CSP mit -4,06 
 %. Größter Gewinner wäre, wieder einmal – nachdem die Partei bereits 2014, gemeinsam mit ProDG, einer der Wahlgewinner war – Vivant (+ 4,48 %).

Legt man die Wahlaussagen der einzelnen Parteien hinter dieses Ergebnis, so stellt man fest, dass die derzeitige Regierungsmehrheit vom Wähler bestätigt würde. Insgesamt kämen ProDG, PFF und SP auf einen Stimmenanteil von 52,2 Prozent der Stimmen. 2014 vereinten die drei Parteien 53,84 Prozent der Wähler auf sich. Die drei Koalitonäre würden zwar 1,64 
 % der Stimmen einbüßen, dürften aber bei der Sitzverteilung auf mindestens 13 Mandate (von 25) kommen.

Zugegeben, es ist nur eine Wahlumfrage. Auch wenn wir am Ende 1.201 gültige Stimmen zählen konnten, spielt doch die Mobilisierung der engen Unterstützer der jeweiligen Listen eine große Rolle. Dass diese unterschiedlich war von einer Partei zur anderen, ist klar. Wenn man überdies weiß, dass eine große Anzahl von Wählern sich erst kurz vor der Wahl entscheiden oder überzeugen lassen, haben die Parteien noch zweieinhalb Wochen Zeit, ihr Wahlpotenzial zu mobiliseren. Auch kann noch einiges passieren, was unentschlossene Wähler in die eine oder die andere Richtung orientieren kann. Beim Urnengang Ende Mai 2015 waren knapp 50.000 Bürger in der DG zur Wahl aufgerufen. Genau 42.324 Stimmzettel wurden abgegeben. Davon waren nur 37.613 gültig, ein ähnliches Ergebnis wie im Jahr 2009. Die Fraktion der Nichtwähler wäre 2014 auf 13,62 Prozent der Stimmen und damit auf zwei bis drei Sitze im PDG gekommen. Die Weißwähler hätten auch zwei Sitze ergattert. Streng genommen, könnten im PDG dementsprechend bis zu fünf Sitze unbesetzt bleiben.

Am 20. Mai lädt das GrenzEcho zu einer großen Podiumsdiskussion mit Colin Kraft (CSP), Oliver Paasch (ProDG), Isabelle Weykmans (PFF), Antonios Antoniadis (SP), Michael Balter (Vivant) und Freddy Mockel (Ecolo) ein: eine weitere Möglichkeit, Bürger von seiner Partei zu überzeugen. Alle sind herzlich eingeladen.

Kommentare

  • Was für ein Quatsch. Das war doch keine seriöse Umfrage.

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