Ein richtiges Osterfeuer will gelernt sein

<p>Das Knacken im Feuer entsteht durch das erhitzte Wasser im Holz, was zum Aufplatzen des Holzes führt.</p>
Das Knacken im Feuer entsteht durch das erhitzte Wasser im Holz, was zum Aufplatzen des Holzes führt. | Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Einige werden bereits am Karsamstag angezündet, andere erst am Ostersonntag. Manche Osterfeuer sind riesengroß, andere eher klein. Mal gehören auch große Umzüge dazu oder ein Feuerwerk. Woanders werden brennende Fackeln geschwungen und die Gesichter aus Spaß mit Asche geschwärzt. Bereits vor mehreren Tausend Jahren zündeten die Menschen die ersten solcher Feuer an.

Damit wollten sie die Sonne und das Frühjahr begrüßen. Sie hofften so auch auf eine gute Ernte. Später wurde das Feuer für die Christen zu einem Zeichen für Jesus Christus. Denn er soll an Ostern von den Toten auferstanden sein. Im Laufe der Zeit entstanden dann in Deutschland viele Traditionen und Bräuche rund um das Osterfeuer. Allerdings sind solche großen Feuer nicht ganz ungefährlich. Deshalb sollte man beim Aufschichten und später beim Abbrennen des Holzes einige Sachen beachten.

„Zum Beispiel darf nur trockenes Holz verbrannt werden, Reisig oder trockene Zapfen“, erklärt Christopher Schuster. Er ist Feuerwehrmann und arbeitet in der Stadt Düsseldorf, im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Abfälle, lackiertes Holz, Gummi oder Plastik haben in einem Feuer dagegen nichts zu suchen. „Und auf gar keinen Fall sollte man Spraydosen ins Feuer werfen“, sagt der Fachmann. Denn durch die Hitze können die Dosen explodieren und durch die Luft schleudern. Benzin hat im Feuer ebenfalls nichts verloren. Beim Aufbau ist wichtig: Die Zweige und Baumstämme sollten erst kurz vor dem Abbrennen aufgeschichtet werden. Denn es sollen sich keine kleinen Tiere dazwischen verstecken wie zum Beispiel Igel, Hasen oder Vögel. Für sie könnte das Feuer sehr gefährlich werden. Das Wetter spielt bei den Osterfeuern ebenfalls eine große Rolle. „Man sollte genau darauf achten, aus welcher Richtung der Wind kommt“, erklärt der Experte.

„Man sollte genaudarauf achten, auswelcher Richtung der Wind kommt.“

Denn der Wind kann kleine Funken davontragen – und die können wiederum andere Dinge entzünden. Das gilt vor allem, wenn es lange Zeit nicht geregnet hat und Bäume und Pflanzen ausgetrocknet sind. Wenn man das alles beachtet, kann man am prasselnden Feuer großen Spaß haben. Dieses Jahr ist der Ostersonntag am 21. April. In vielen Orten kümmert sich sogar die Freiwillige Feuerwehr ums Osterfeuer – damit alles gut vorbereitet ist und nichts passiert. Übrigens: Kennst du die Telefonnummer der Feuerwehr? Na klar, 112.

Manche Orte haben an Ostern noch andere Bräuche, als einfach ein großes Feuer zu entfachen. Wie wäre es mal mit brennenden Osterrädern? Die sind zum Beispiel immer am Ostersonntag in Lügde zu sehen, einer Stadt im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dafür werden große Räder aus Holz genutzt, in die Roggenstroh gebunden wird. Wenn es dunkel ist, wird das Stroh angezündet. Dann lässt man die Räder nacheinander den Berg hinuntersausen. Damit die Holzräder dabei selbst kein Feuer fangen, werden sie vorher mehrere Tage in einen Fluss gelegt und gewässert. Damit sie auch im nächsten Jahr wieder Feuer sprühend den Berg hinunterrollen können. (dpa)

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