Zeitung: US-Papiere zweifeln an großem Erfolg der Ukraine-Offensive

<p>Ausbilder Ruslan David setzt während eines militärischen Ausbildungsprogramms seine Rauchfackel ein. Fast tausend Freiwillige nehmen an der militärischen Ausbildung teil, bei der Spezialtruppen ausgebildet werden.</p>
Ausbilder Ruslan David setzt während eines militärischen Ausbildungsprogramms seine Rauchfackel ein. Fast tausend Freiwillige nehmen an der militärischen Ausbildung teil, bei der Spezialtruppen ausgebildet werden. | Foto: Libkos/AP/dpa

Die Unterlagen offenbarten die Bedenken der US-Regierung zum Stand des Krieges, schrieb das Blatt. Zudem könnten sie jene Kritiker ermutigen, die von den USA und der NATO größere Anstrengungen für eine Verhandlungslösung forderten. Die Einschätzung in den als streng geheim gekennzeichneten Papieren stamme von Anfang Februar und verweise auf „erhebliche Defizite bei der Truppenaufstockung und -Erhaltung“. Zudem sei darin die Rede von der Wahrscheinlichkeit, dass die ukrainische Gegenoffensive nur „bescheidene Gebietsgewinne“ erzielen könnte. Die Strategie Kiews konzentriere sich laut diesen Dokumenten darauf, umkämpfte Gebiete im Osten zurückzugewinnen und gleichzeitig nach Süden vorzustoßen, um die russische Landbrücke zur besetzten Halbinsel Krim zu kappen.

Die Widerstandskraft der russischen Verteidigungsanlagen und die Mängel bei Ausbildung und Munition auf ukrainischer Seite würden den Fortschritt der Offensive wahrscheinlich erschweren und die Verluste vergrößern, hieß es weiter. Unabhängig von den durchgesickerten Papieren seien US-Geheimdienstberater zu der Einschätzung gelangt, dass der Ausgang der erwarteten ukrainischen Frühjahrsoffensive eher bescheiden sein werde, schrieb die „Washington Post“ unter Berufung auf eigene Quellen weiter. Demnach werde nicht erwartet, dass das ukrainische Militär so viele Gebiete zurückgewinnen werden könne wie im vergangenen Herbst im Osten und Süden des Landes. Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Unterlagen selbst zu veröffentlichen. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hat. Die US-Regierung bemüht sich um Aufklärung. (dpa/sc)

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