Pokal-Duell elektrisiert das Ruhrgebiet: „Schöner kann es gar nicht sein“

<p>Bochums Keven Schlotterbeck klatscht Beifall: Am Mittwoch empfängt er mit dem VfL Bochum im DFB-Pokal Borussia Dortmund.</p>
Bochums Keven Schlotterbeck klatscht Beifall: Am Mittwoch empfängt er mit dem VfL Bochum im DFB-Pokal Borussia Dortmund. | Foto: David Inderlied/dpa

Das Duell mit dem kleinen Bruder vom großen Nachbarn im eigenen Wohnzimmer löst bei Keven Schlotterbeck keinerlei Angst aus. „Wir haben zu Hause die Eigenschaft, jeden schlagen zu können“, sagte der Verteidiger des VfL Bochum vor dem Ruhrpott-Kracher im DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF) gegen Borussia Dortmund - bei dem er im Vonovia Ruhrstadion auch seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Nico gegenübersteht.

„Natürlich versucht man, sich ein bisschen anzustacheln, damit man das Maximale aus sich herausholt“, sagte Keven Schlotterbeck bei Sky. Und das braucht der VfL gegen den haushohen Favoriten aus der nur 20 Kilometer entfernten Nachbarstadt auch - doch verstecken wollen sich die heimstarken Bochumer: „Warum nicht den BVB schlagen, wenn man schon mal so weit ist.“

Seit Anfang September hat der VfL zu Hause kein Pflichtspiel mehr verloren, die „atemberaubende“ Stimmung an der Castroper Straße beflügelt die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch immer wieder. Doch der BVB kommt mit dem Rückenwind von vier Ligasiegen in Folge - und hat im Pokal noch einiges vor.

„Der Gewinner bleibt. Es gibt im Pokal keine zweite Chance, es geht nur um den Kampf um den Sieg, und diesen wollen wir angehen“, sagte BVB-Coach Edin Terzic. Im vergangenen Jahr war für den BVB nach einer Blamage beim Zweitligisten FC St. Pauli bereits im Achtelfinale Schluss, auch deswegen warnt der 40-Jährige vor der Heimstärke des VfL.

„Zu Hause treten sie sehr stark und dominant auf. Man merkt, was dieses Stadion für eine Energie entwickeln kann“, sagte Terzic, der mit seiner Mannschaft „das gleiche Selbstvertrauen und die gleiche Klarheit wie zuletzt“ für den Einzug in die nächste Runde braucht. An Selbstvertrauen mangelt es auch Nationalspieler Nico Schlotterbeck momentan nicht, laut Terzic könnte der 23-Jährige aus dem Duell mit Keven eine Extra-Motivation ziehen. „Wenn ich jeden Tag sehe, wie sehr Nico gewinnen will, bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass es früher im Kinderzimmer auch so war“, sagte Terzic.

Eine Extra-Motivation für den Pokal-Fight brauchen die Bochumer jedenfalls nicht. „Es ist ein Derby, das Flutlicht brennt. Die Spieler sind heiß, schöner kann es gar nicht sein. Wir wollen zeigen, dass wir in der Region auch eine Rolle spielen“, sagte Letsch, der betonte: „Wir haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, es dem Gegner schwer zu machen. Wenn wir das schaffen, haben wir eine Chance.“ (sid/calü)

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