Richtiger Zeitpunkt für eine Impfung gegen Grippevirus

<p>Das Ministerium ruft dazu auf, sich gegen das Grippevirus impfen zu lassen.</p>
Das Ministerium ruft dazu auf, sich gegen das Grippevirus impfen zu lassen. | Illustration: Photo News

Die saisonale Grippe sei wieder im Anmarsch. Sie verbreite sich besonders schnell in den kalten Wintermonaten. Da die Impfung erst nach etwa zwei Wochen ihre volle Wirksamkeit entfalte, sei jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Impfung, schreibt das Ministerium.

Die Grippe wird durch Influenza-Viren ausgelöst, die sich auch über die Luft übertragen und äußerst ansteckend sind. „Leider gibt es kaum wirksame Medikamente gegen eine Grippe. Das Immunsystem der meisten Menschen ist aber stark genug, um das Virus eigenständig zu besiegen. Immunschwache, chronisch Kranke und alte Menschen leiden jedoch oft stärker unter einer Grippe. In manchen Fällen können sie sogar an den Folgen versterben. Deshalb empfiehlt der belgische Hohe Gesundheitsrat diesen gefährdeten Personen eine Grippeimpfung“, so das Ministerium.

Die Coronavirus-Pandemie belaste unser Gesundheitssystem weiterhin stark. „Daher ist es wichtig, sowohl Covdid-19 als auch das Grippevirus an einer großflächigen Ausbreitung zu hindern. So können Hausärzte und Krankenhäuser auch im Herbst und Winter Covid- und Grippepatienten bestmöglich versorgen. Bis heute ist nur wenig über die möglichen Folgen einer Doppelinfektion bekannt. Sollte sich ein Covid-19-Patient zusätzlich mit der Grippe infizieren, könnte dies schwerwiegende Folgen haben“, so das Ministerium. Laut Empfehlung des Hohen Gesundheitsrates sollten sich folgende Personengruppen impfen lassen: Diejenigen, bei denen sich eine starke Form der Grippe entwickeln kann. Das sind Personen über 65; Kinder ab 6 Monate mit chronischen Erkrankungen und/oder mit einer Immunschwäche; Personen, die in einer Wohneinrichtung leben; schwangere Frauen; Kinder ab 6 Monate bis 18 Jahre unter langfristiger Aspirin-Behandlung. Hinzu kommen Gesundheitsdienstleister innerhalb und außerhalb von Pflegeeinrichtungen, weil sie besonders vielen Krankheitserregern ausgesetzt sind und oft in Kontakt zu gefährdeten Personengruppen stehen. Sie sollten vermeiden, diese Personen mit dem Grippevirus zu infizieren.

Außerdem seien krankheitsbedingte Ausfälle von Pflegepersonal und Ärzten eine zusätzliche Belastung für deren Kollegen und sollten in Zeiten einer globalen Pandemie vermieden werden. Impfen lassen sollten sich auch Personen zwischen 50 und 64 Jahren. Dieser Altersgruppe wird die Impfung ebenfalls empfohlen, auch wenn keine chronischen Krankheiten vorliegen. Dies kann jederzeit mit dem Hausarzt besprochen werden.

Wie funktioniert der Impfstoff? Das Ministerium erklärt: Wenn unser Immunsystem bösartige Bakterien oder Viren in unserem Körper erkennt, sucht es nach einem passenden Antikörper, um die Mikrobe zu bekämpfen. Diese Information speichert das Immunsystem für Monate oder Jahre, manchmal sogar lebenslang.

Dieser Prozess wird durch eine Impfung simuliert. Bei der Grippe-Impfung wird eine geringe Menge abgeschwächter Viren injiziert. Sie aktivieren unser Immunsystem, können aber keine Krankheit auslösen. So lernt das Immunsystem, wie es sich gegen das Virus verteidigen kann. Dieser Vorgang kann bis zu zwei Wochen dauern. Erst dann ist die gewünschte Immunität erreicht. Beim Influenza-Virus hält dieser Effekt meist nur bis zum nächsten Winter an. Das Virus mutiert häufig und wird im nächsten Jahr nicht mehr von unserem Immunsystem erkannt.

Der Impfstoff wird laufend an die neuen Viren angepasst. Immunschwache und alte Menschen sollten die Impfung also jährlich wiederholen. Jeder ab 18 Jahren könne sich, auch ohne Risikofaktor, gegen die Grippe impfen lassen und so zur Eindämmung der Grippewelle beitragen. Neu: Jetzt können auch Apotheker eine Grippeimpfung verordnen. Der Impfstoff kann nun also ohne vorherigen Termin beim Hausarzt in der Apotheke besorgt werden. Grippeimpfung und Covid-19-Impfung können zeitgleich oder mit geringem zeitlichem Abstand verabreicht werden.

Durch eine Erhöhung der Verfügbarkeit von Impfdosen ist in Belgien außerdem eine Impfung gegen Affenpocken für eine größere Zielgruppe durchführbar. Auch in Ostbelgien gibt es nun in den Impfzentren der DG die Möglichkeit, sich vorsorglich gegen Affenpocken impfen zu lassen. Die Impfung nach einem Kontakt mit einem Erkrankten ist derweil nur in einem Referenzzentrum möglich. Eine Impfung gegen Affenpocken ist bis dato nur nach einer Einschätzung durch den Hausarzt und unter strengen Kriterien erfolgt. Nun kann eine Impfung bei einer größeren Zielgruppe vorgenommen werden, ohne dass vorher ein Hausarzt kontaktiert werden muss. Die Impfzentren in Eupen und St.Vith haben ihre Organisation entsprechend angepasst.

Alle Personen, die eine vorsorgliche Impfung gegen Affenpocken erhalten möchten, können einen Termin unter der Telefonnummer 087/596318 vereinbaren. Die Impftermine werden in Zeitintervallen geplant, in denen keine anderen Impfungen (gegen Covid-19) im Impfzentrum stattfinden und in denen nur das ausführende Personal da ist. (red/sc)


Weitere Informationen unter www.ostbelgienlive.be

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