„Corona“ wird vorerst nur noch in Belgien gebraut

<p>Das mexikanische Bier „Corona“ wird vorerst nur noch in Belgien gebraut.</p>
Das mexikanische Bier „Corona“ wird vorerst nur noch in Belgien gebraut. | Foto: belga

Weltweit gehört „Corona“ zu den umsatzstärksten Biermarken. Zurzeit ist der Gerstensaft in aller Munde – und das auch bei Menschen, die eigentlich gar kein Bier trinken, geschweige denn es mögen.

Vorrangig im Internet aber auch in Supermärkten sind überall mehr oder weniger schlechte Witze über die Parallelen zum Coronavirus zu hören bzw. zu sehen. Was einige Menschen belustigt, treibt den Machern rund um die Marke Sorgenfalten auf die Stirn. Denn die Publicity hat zwischenzeitlich für einen massiven und ernsten Imageschaden gesorgt.

Produziert wird das „Corona“-Bier von der mexikanischen Brauerei Grupo Modelo, an der auch der Getränkeriese AB Inbev die Mehrheit hält. Nach Angaben des weltgrößten Bierbrauers ist der Umsatz von „Corona“ in den ersten beiden Monaten nach dem Ausbruch des neuartigen Virus um rund 170 Millionen Euro zurückgegangen.

Damit aber nicht genug: Am Freitag wurde bekannt, dass die Grupo Modelo ihre „Corona“-Produktion am Hauptsitz vorerst einstellen muss. Damit folge man den Anweisungen der mexikanischen Regierung, mit denen die Ausbreitung des Virus eingedämmt werden solle. Wann das Werk wieder seinen Betrieb aufnehmen könne, sei derzeit völlig unklar.

AB Inbev musste also handeln, und so wurde die Produktion des Verkaufsschlagers in Mexiko kurzfristig verlagert – und zwar nach Belgien. Am Standort in Jupille wird seither das „Corona“-Bier, das in mehr als 125 Länder exportiert wird, gebraut. Natürlich nach demselben Verfahren, das seit neun Jahrzehnten in Mexiko angewendet wird, wie Sprecherin Karolien Cloots gegenüber der flämischen Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ unterstreicht.

Überraschend kommt der Schachzug von AB Inbev allerdings nicht. „Corona“ wird nämlich schon seit knapp einem Jahr an der Maas produziert – wenn auch nur in kleinen Mengen. Bis dato wurde der Gerstensaft ausschließlich in seinem Ursprungsland Mexiko hergestellt.

AB InBev verfügt über 32 Braustätten in Europa, darunter deren fünf in Belgien: Jupille, Löwen, Hoegaarden, Buggenhout und Sint-Pieters-Leeuw. Löwen bietet die höchste Braukapazität mit zwölf Millionen Hektolitern Bier im Jahr. Weltweit hält AB InBev die Spitzenposition unter den Bierbrauern. Neben Stella Artois gehören unter anderem Leffe, Hoegaarden und Jupiler zur Großfamilie. (belga/calü)

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