Corona-Kultur in Litauen: Mundschutz-Statuen und Quarantäneporträts

<p>In Litauen kennt Kultur keine Quarantäne.</p>
In Litauen kennt Kultur keine Quarantäne. | Foto: Screenshot

In Siauliai im Norden des baltischen EU-Landes wurden mehrere Denkmäler in der Innenstadt mit einem Mundschutz dekoriert. Mit der Aktion will das örtliche Kulturzentrum die Bürger der Stadt daran erinnern, auf die eigene Gesundheit zu achten und einen Mundschutz zu tragen. Die Kampagne richte sich vor allem an jüngere Menschen, teilte das Zentrum mit. In Siauliai war Ende Februar die erste Coronavirus-Infektion in Litauen nachgewiesen worden - die Patientin ist inzwischen wieder genesen.

In ähnlicher Weise wurden auch in der Hauptstadt Vilnius einige Statuen mit Gesichtsmasken versehen. So trägt etwa eine Engelsfigur am Außenministerium nun einen Mundschutz. „Auf diese Weise ermutigen wir alle, aufmerksam zu sein und Schutzmasken zu tragen, um sich selbst und andere zu schützen“, sagte eine Außenamtssprecherin dem litauischen Rundfunk. Andere Standbilder in Vilnius wiederum wurden nach einem Bericht des Fernsehsenders Euronews von Künstlern mit Mund- und Nasenbedeckungen maskiert - als Erinnerung an das nahezu zum Erliegen gekommene kulturelle Leben.

Der litauische Fotograf Adas Vasiliauskas dagegen nimmt sich den zu Hause sitzenden Menschen an - und fängt deren Leben mit sogenannten „Quarantäneporträts“ ein. Mit Hilfe einer Drohne fotografiert er Litauer, die angesichts der von der Regierung in Vilnius ausgerufenen Quarantäne ihre Wohnung kaum mehr verlassen. Die Bilder von oft originell hinter Fenstern oder auf Balkonen posierenden Personen und Familien veröffentlicht Vasiliauskas mit deren Zustimmung auf seiner Webseite und in sozialen Medien - mit großen Erfolg. Nahezu alle litauischen Medien berichteten bereits über das Projekt.

Litauen verzeichnete bislang 382 bestätigte Coronavirus-Infektionen und fünf Todesfälle. Die Regierung in Vilnius hat den Notstand ausgerufen und das gesamte Land bis 13. April unter Quarantäne gestellt. Die rund 3 Millionen Einwohner des Baltenstaats sind zudem angehalten, in der Öffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen. (dpa)

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