62. EVBK-Kunstausstellung im ehemaligen Prümer Abteigebäude

<p>Martin Schöneich überzeugte die Jury mit seinen bildhauerischen Kunstwerken. </p>
<p>Foto: Paula Sonnen</p>
Martin Schöneich überzeugte die Jury mit seinen bildhauerischen Kunstwerken. Foto: Paula Sonnen

Gerald Keßler eröffnete die Jahresausstellung nach gewohnter musikalischer Einstimmung. Der neue und fünfte EVBK-Präsident sieht in dem von der Künstlervereinigung getragenen Gedanken von Frieden und Freundschaft zugleich den weiteren Ansporn, an den Idealen und Werten festzuhalten. Einen Dank richtete er an die scheidende Präsidentin Prof. Marie-Luise Niewodniczanska, die nach acht erfolgreichen Jahren den Stab an ihn weitergegeben hatte. So richtig loslassen konnte sie dennoch nicht, in einer Rede sprühte sie vor Begeisterung und Ideen, die sie aber vertrauensvoll in die Hände des neuen Präsidenten lege.

„Für Prüm ist es eine Ehre, dass diese hervorragende Kunstausstellung – die größte im nördlichen Rheinland-Pfalz – nun bereits zum 62. Mal hier stattfindet“, so Christine Kausen, Beigeordnete der Stadt Prüm, in ihrer Grußrede in Vertretung von Stadtbürgermeister Johannes Reuschen, der privat verhindert war. Kämpferisch fügt sie hinzu, „Die EVBK, Europa und die Karolingerstadt Prüm – wir gehören zusammen!“ Und sie erinnerte an die Worte des Ehrenpräsidenten Dr. Ruland, dass an die Stelle vieler politischer Erkärungen, aber auch Missverständnissen die Kunst treten konnte. Die Sprache der Bilder, Graphiken und Skulpturen würden die Menschen eher verstehen, als die mehrdeutigen Worte der Medien und Politiker.

Kaiser-Lothar-Preis für Bildhauer Martin Schöneich

Und auch die Schülerinnen und Schüler des heutigen Ausstellungsortes, des Regino-Gymnasiums, lebten Europa an ihrer Schule. Gerade in Zeiten wie jetzt, in denen die europäische Union durch rechte Strömungen oder mangelnden Zusammenhalt belastet wird, sei das Europaprofil des Regino-Gymnasiums beispielhaft, so Christine Kausen.

Martin Schöneich, der zu den renommiertesten Bildhauern in Rheinland-Pfalz zählt, hat den von der Stadt Prüm ausgelobten Kaiser-Lothar-Preis erhalten. Er setzte sich damit gegen über 80 Bewerber durch. Der in Grünstadt geborene und heute in Vorderweidenthal lebende Künstler überzeugte die Jury mit seinen bildhauerischen Kunstwerken. Prüm bekundet mit dieser Auszeichnung nicht nur Bewunderung für Kunst sondern ebenso eine erfolgreiche Partnerschaft mit der Künstlervereinigung.

Die Laudatio hielt Jurymitglied Thomas Rath, der die wichtigsten Schritte aus dem Leben des Künstlers und seiner Werke beleuchtete. Schöneich hat nach einer Lehre als Modellschreiner ein Studium der Bildhauerei und Grafik an der der Akademie der Bildenden Künste in München abgeschlossen. Er war Meisterschüler bei Prof. Erich Koch und hat mehrere Preise, darunter auch den Förderpreis für Bildhauerei in Rheinland Pfalz, erhalten. Mittlerweile nutzt er eine 3D-Software, um seine Kugeln, Kuben, Würfel oder Zylinder beweglich zu machen. Es bedarf so keiner Zeichnungen mehr. Ein Objekt kann drehbar von allen Seiten sichtbar werden, so dass er die dritte Dimension sofort vor Augen hat und seine Plastiken aus den unterschiedlichsten Materialien und Farben präzise fertigen kann.

Seine Skulpturen, in der Vielzahl Formen aus Eisenguss, Holz, Basalt, Keramik, Stahl geschweißt, sind im Festsaal des Regino-Gymnasiums ausgestellt.

Auch die rund 130 Werke aller anderen Künstlerinnen und Künstler können noch bis zum 4. August beim Kunstspaziergang durch das Regino-Gymnasium bestaunt werden.

Die Öffnungszeiten sind täglich von 13.30 – 18 Uhr. (ps/boß)

www.evbk.org

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