Ist das Endspiel Eden Hazards Abschiedsvorstellung?

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Real Madrids Präsident Florentino Pérez optimistisch, Eden Hazard bald verpflichten zu können. „Wir versuchen seit einigen Jahren, Hazard zu Real Madrid zu holen. Ich habe sehr großes Interesse daran, dass er kommt und die Hoffnung, dass es in diesem Jahr klappt“, so der Club-Boss. Dass der Vertrag des 28-jährigen BeRoten Teufels nur noch ein Jahr laufe, mache die Sache einfacher.

Doch in der aserbaidschanischen Hauptstadt will Hazard sich zunächst einmal mit einer starken Leistung empfehlen. Dabei steht die Partie unter keinem guten Stern.

Es ist ein Europa-League-Finale, und erstmals eines mit zwei Teams aus derselben Stadt. Doch inzwischen ist das Duell zwischen Chelsea und Arsenal mehr als ein Fußball-Spiel. Es geht um Politik..Rund um das Spiel ist ein politischer Disput entbrannt, das Geschehen auf dem Rasen in Baku wird somit zum politischen Statement.

Aserbaidschan wirft Henrich Mchitarjan politische Provokation vor.

Dass Arsenals Armenier Henrich Mchitarjan wegen Sicherheitsbedenken nicht mit nach Aserbaidschan reiste, sorgt für Unruhe. Im Gegenzug wirft das Außenministerium der autoritär geführten Ex-Sowjetrepubllik am Kaspischen Meer Mchitarjan vor, seine Absage für politische Zwecke zu missbrauchen. Andere Athleten aus Armenien hätten ohne Probleme an Großveranstaltungen in Baku teilgenommen. Mchitarjan versicherte derweil: „Das ist ein Spiel, das man als Spieler nicht oft erlebt. Deshalb tut es sehr weh, dass ich nicht dabei sein kann.

In sportlicher Hinsicht ist Chelsea leichter Favorit. Für Arsenal geht es aber um mehr als um den Titel. Als Fünfter verpassten die Gunners die Champions League. Ein Final-Sieg würde die nachträgliche Qualifikation für die Königsklasse bedeuten, die Chelsea als Dritter schon sicher hat.

Arsenal wartet seit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger vor 25 Jahren auf die zweite europäische Trophäe. Wofür sie in Trainer Unai Emery einen echten Spezialisten auf der Bank haben: Der Baske, der im vergangenen Sommer nach 22 Jahren die Arsenal-Ikone Arsene Wenger ablöste, gewann den Pokal 2014, 2015 und 2016 dreimal in Folge mit dem FC Sevilla. Und er steht am Mittwoch vor einem Dilemma. Denn Torhüter Petr Cech müsste aufgrund der in dieser Saison praktizierten Arbeitsteilung eigentlich den Vorzug vor dem Deutschen Bernd Leno kriegen - zumal der 37-Jährige nach dem Spiel seine Karriere beendet. Doch der Tscheche spielte vor seinem Wechsel zu Arsenal 2015 elf Jahre für Chelsea und kehrt im Sommer möglicherweise als Sportdirektor dorthin zurück.

Wirbel um Arsenal-Keeper Peter Cech, der als Sportdirektor bei Chelsea gehandelt wird

Sollte Emery Cech spielen lassen, sei das „ein Entlassungsgrund“, sagte deshalb der frühere irische Nationalstürmer Tony Cascarino der „Times“. Cech erklärte, dieses Finale zu spielen und zu gewinnen, sei sein „letzter Traum“. Doch auch Leno meldet Ansprüche an. Cech habe „jegliche Anerkennung verdient, und ich gönne ihm alles“, sagte der Nationaltorhüter. Es sei aber der „völlig falsche Zeitpunkt, um ein schlechtes Gewissen zu haben“.

Sorgen darf man sich um die Kulisse machen: Eine Reise zum Finale in Baku ist nicht nur teuer - sondern auch extrem strapaziös. Weswegen die Mehrzahl der Fans beider Londoner Vereine das Endspiel boykottieren. Vier Tage mit dem Zug durch sieben Länder mit elf Umstiegen. 59 Stunden mit dem Auto. Oder 86 Stunden mit dem Bus. Das sind - so hat die BBC ausgerechnet - die Reise-Optionen für Fans des FC Chelsea und des FC Arsenal. Wenn sie nicht auf die extrem teuren Flüge zurückgreifen wollen, von denen keiner direkt geht und deshalb auch keiner unter zehn Stunden dauert. (dpa/belga/jph)

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