Luxemburg übernimmt Vorsitz in der Großregion



Unter luxemburgischem Vorsitz soll es in den nächsten zwei Jahren verstärkt Bürgerforen und Infotage geben. Zudem werde überlegt, sportliche und kulturelle Großereignisse besser für die Region zu nutzen: zum Beispiel die Tour de France 2017 oder das Europäische Kulturerbejahr 2018.

Darüber könnten Bürger sich stärker mit der Großregion identifizieren. Nach zwei Jahren wallonischem Vorsitz sei die Region mit gut elf Millionen Einwohnern enger zusammengerückt. Die vor zwei Jahren getroffene Vereinbarung zur grenzüberschreitenden Berufsausbildung sei „nach und nach in die Tat“ umgesetzt worden, sagte Toscani. Dies geschehe über bilaterale Abkommen zwischen den jeweiligen Teilregionen – wie zwischen dem Saarland und Lothringen. „Die Großregion ist nie zu Ende, es geht schrittweise voran“, sagte er. Nach der Wallonie übernimmt turnusgemäß Luxemburg die Gipfel-Präsidentschaft.

„Hier begegnen sichjeden Tag Menschen, die Grenzen überqueren.“

Das Treffen begann mit einer Gedenkminute für die Opfer des Anschlags auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. „Es tut gut, zu wissen, dass unsere Freunde und Freundinnen aus der Großregion in diesen schweren Stunden durch ihr Mitgefühl und ihre Solidarität mit uns verbunden sind“, erklärte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. In der Region werde Europa gelebt. „Hier begegnen sich jeden Tag Menschen, die Grenzen überqueren, um im Nachbarland zu arbeiten, eine Ausbildung oder ein Praktikum zu absolvieren. Hier werden Lösungen für grenzüberschreitende Fragestellungen gesucht und gemeinsam Projekte umgesetzt“, sagte Dreyer. „Alle Partner haben ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht, sich aber gleichzeitig für offene Binnengrenzen und damit für eine Aufrechterhaltung des Schengen-Abkommens ausgesprochen“, sagte Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG), der die Deutschsprachige Gemeinschaft vertrat.

In Arlon traf er unter anderem auf den luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel, sprach mit Dreyer und auch mit Annegret Kramp-Karrenbauer, der Ministerpräsidentin des Saarlandes. Im Zentrum der Diskussionen standen die Themen Mobilität und Raumentwicklung, Bildung und lebenslanges Lernen, Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit, Gesellschaft und Sicherheit, Tourismus und Kultur sowie auch Umwelt und Nachhaltigkeit. Zur Großregion gehören Rheinland-Pfalz, das Saarland, Lothringen, Luxemburg, die Wallonische Region und die Deutschsprachige Gemeinschaft. (sc/dpa)