„Gelbwesten“ demonstrieren in Brüssel: Ausschreitungen

Im Nachmittag lief der Protest der "Gelbwesten" in Brüssel aus dem Ruder. Aktivisten warfen mit Steinen, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Foto: belga | BELGA



Im Zentrum von Brüssel demonstrierten rund 500 sogenannte “Gelbwesten“ an verschiedenen Orten gegen die hohen Steuern in unserem Land. Der Protest war Anfang dieser Woche abgesagt worden; ein neuer Antrag wurde nicht gestellt.

„Die Menschen haben die Nase voll“, sagte eine Aktivistin. „Die Preise für Strom und Wasser steigen. Wir zahlen 21 Prozent Steuern auf unser Essen, das ist Wahnsinn. Ich habe ein Monatsgehalt von 1.200 Euro. Am Ende des Monats muss ich jeden Euro sechs Mal umdrehen, um zu sehen, ob ich noch eine Packung Reis kaufen kann. Das ist Wahnsinn.“

Die Slogans der protestierenden Wutbürger, die keinen Sprecher und keinen Anführer haben, richteten sich hauptsächlich gegen die Föderalregierung. Auch forderten sie den Rücktritt von Premierminister Charles Michel (MR). Auch die Presse wurde beschimpft. Die Polizei war massiv anwesend, um das Regierungsviertel abzuschirmen.

Nach Angaben der Polizei wurden im Vormittag rund 60 Aktivisten festgenommen. Sie hätten gefährliche und verbotene Gegenstände dabei.

Im Nachmittag lief der Protest aus dem Ruder. Demonstranten warfen mit allem, was nicht niet- und nagelfest war: Verkehrsschilder, Steine, Baumaterial… Zwei Kombifahrzeuge der Polizei wurden in Brand gesteckt. Die Polizei hielt unter Einsatz von Gummiknüppen und Wasserwerfern dagegen. Es war ein Katz- und Mausspiel.